Nach zwei Jahren Ruhe (88 Jahre) von Festivitäten war es nun für die Große Rheydter Prinzengarde wieder soweit, denn sie haben es sich auf die Fahne geschrieben, alle runden, halbrunden und karnevalistischen Jubiläen mit einer Sitzung zu feiern und dies immer in der Stadthalle Rheydt.
Bericht von RS-Redakteurin Marlene Katz
Fotos von RS-Fotograf H.-Josef Katz
Mönchengladbach/Rheydt – Mit ihrem Gardelied „Wir sind die Garde in schwarz-weiß“ zogen alle Mitglieder zur Bühne. Präsident Dieter Beines begrüßte die Gäste im Saal und wünschte ihnen einen unterhaltsamen Abend.
Alle seien gekommen und er begab sich dann in den Saal, um persönlich Oberbürgermeister Felix Heinrichs und den Ehrenvorsitzenden des Mönchengladbacher Karnevalverbandes (MKV), Bernd Gothe, zu begrüßten. Weiter begrüßte er die Politiker aus Mönchengladbach, die im Bund, im Land und in der Stadt tätig sind. Auch wurden die Personen begrüßt, die für die Menschen in der Stadt in irgendeiner Weise tätig sind.
Die Moderation an diesem Abend teilten sich Beines und der 1. Vorsitzende der Garde, Holger Vitz. Dieser begrüßte nun die anwesenden Karnevalsgesellschaften und dankte bei dieser Gelegenheit ganz besonders der KG Schwarz-Gold Rheydt, die den Service an diesem Abend übernahm.
Dann stieg man ins Programm ein. Beines war stolz, dass die Große Rheydter Prinzengarde die erste Garde war, die eine Kindertanzgruppe ins Leben gerufen hatte. Die Eisbrecher waren dann die Rheer Knöppkes mit ihrem Tanz „American Police“, der ihnen von ihrer Trainerin Petra Beckers beigebracht wurde. Man konnte den Kids ansehen, dass ihnen diesen Auftritt bzw. alle Auftritte richtig Freude macht. Ebenfalls ist immer ihre Betreuerin Monika Ferfers dabei.
Nach dem Abzug der Garde von der Bühne und obwohl schon eine tolle Stimmmung im Saal herrschte, kündigte Vitz einen Knaller an. Diese Band habe bereits 150 LP’s und Singles herausgebracht und mehr als 200 Auftritte jährlich. Nicht nur die alten Lieder seien Ohrwürmer, nein auch die neuen und so bat er um den Einmarsch der Räuber.
Neben ihren neuen Liedern wurde auch gespielt „Am Eigelstein ist Musik“, Wenn et Trömmelche jeht“ und natürlich „Oben-Unten“, was viele im Publikum in Ekstase versetzte.
Dann folgte einer der Höhepunkte des Abends, der Einzug des Prinzenpaares Alexander und Niersia Kathrin mit ihrem Hofstaat, dem Hofmarschall Christian Ernst sowie den Adjutanten Stefan Neus und Michael Böhm in Begleitung der Prinzengarde der Stadt Mönchengladbach. Auch der MKV mit ihrem 1. Vorsitzenden Gert Kartheuser war natürlich dabei.
Beines war begeistert, dass das Prinzenpaar da war und auch für den Rest der Sitzung bei ihnen bleiben konnte.
Für Prinz Alexander war es phantastisch in der Stadthalle zu sein, denn die Garde sei für ihn eine karnevalistische Familie. Bereits vor 10 Jahren bei der Weihnachtsfeier der Garde sei er gut aufgenommen worden und dankte noch einmal für die herzliche Aufnahme.
Für Prinzessin Niersia Kathrin war der Einzug in die Stadthalle wie der Weg zur zweiten Proklamation. Ihr Herz hänge an der Großen Rheydter Prinzengarde, denn dort sei sie groß geworden und habe sich immer wohlgefühlt. Auch bedankte sie sich bei der Prinzengarde der Stadt Mönchengladbach, denn das Motto des Prinzenpaares sei „Zusammen“ und das habe die Garde heute bewiesen und sie ganz toll begleitet. Natürlich durfte bei dieser Gelegenheit ihr Sessionslied „Prinzenpaar für ein Jahr“ nicht fehlen.
Dann gratulierte Kartheuser der Garde zu dieser Jubiläumssitzung und war stolz wieder da zu sein. In fünf Jahren zum 95. und dann zum 99. Jubiläum werde man sich wiedersehen. Die Garde hätte alles toll vorbereitet, ein tolles Jubiläumsheft mit über 200 Seiten erstellt und einen wunderbaren Orden geschaffen. Er selbst sei seit 43 Jahren Mitglied und man habe viel zusammen erlebt. Auch die Jugendarbeit sei phantastisch, denn die Jugend haben wir dringend nötig.
Normalerweise werden an diesem Abend keine Orden verliehen, aber es gab eine Ausnahme. Uschi Beines, die leider aus Krankheitsgründen nicht dabei sein konnte, erhielt den MKV-Orden und eine süße Überraschung, die Dieter Beines ihr am nächsten Tag überreichen sollte.
Nach diesem offiziellen Teil nahm das Prinzenpaar mit ihrem Hofstaat in ihrem „Separee“, das mit schwarz-weißen Luftballons dekoriert war, Platz.
Beines kündigte dann einen Stolz der Garde an und zwar die GardeGirls. Fast auf den Tag genau vor 50 Jahren hätten sie bereits bei der Prinzenpaar-Proklamation von Dr. Gerd Schulte-Tenckhoff und Beate hier auf der Bühne der Stadthalle gestanden.
Diese 20 jungen Damen haben nicht nur Spaß bei ihren Auftritten, sondern auch beim Training. Ihr Jubiläumstanz in diesem Jahr lautet „50 Jahre GardeGirls, wir servieren Tanzgenuss“. Es war ein phantastischer Vortrag und ohne Zugabe kamen sie auch nicht von der Bühne.
Was macht Karneval aus. Es sind die Urgewächse und die alten Karnevalsschlager und so ist es immer toll, wenn so eine große Gruppe mit eigener Musik in den Saal einzieht. Das sind die „Fidele Kölsche“. Seit über 30 Jahren verkörpern sie das Kölner Brauchtum in seiner ursprünglichen Form. Dazu gehören nicht nur die Uniformen der Garden von Köln, sondern auch die Kleidung der einfachen Leute. Mit den alten Karnevalsliedern von Ostermann, Schmitz, Berbuer und vielen anderen ging bei vielen Gästen im Publikum noch einmal das Herz auf und man hatte nach diesem Auftritt noch mehr Lust auf Karneval.
Weiter ging es dann mit dem Zwiegespräch zwischen Achim und Harry. Die Beiden nahmen sich mit humorvollen Dialogen gegenseitig auf die Schippe. Dabei griffen sie aktuelle Themen wie Politik und Bundesbahn auf und verarbeiteten sie auf ihre eigene Art und Weise.
Ihr Zwiegespräch war geprägt von Wortwitz, Ironie und Situationskomik. Die beiden verstanden es meisterhaft, mit Sprache und Gestik zu spielen und ihre Pointen perfekt zu platzieren. Ihr Auftritt war ein echtes Erlebnis und begeisterte alle Zuschauer im Saal.
Auch das dritte Eigengewächs der Garde durfte an diesem Abend nicht fehlen und zwar das Tanzcorps. Es war ein Augenschmaus den Mädels und den drei Jungs beim Gardetanz zuzusehen, denn jede Bewegung passte zur Musik. Auch die eingebauten Hebefiguren sorgten für Applaus.
Für den Show-Tanz feuerten die drei Jungs die Mädels noch einmal so richtig an, damit sie sich für das Outfit in ihre „Dirndl“ werfen konnten. Dieser Tanz war die Oktober Party der Garde. Aber auch sie kamen nicht ohne Zugabe von der Bühne.
Beines klärte dann die Zuschauer darüber auf, wie es zu dem‚ Tanzcorps gekommen sei. Die Prinzen-Mariechen wollten nicht nur das Prinzenpaar begleiten, nein, sie hatten auch Lust zu tanzen und so ist dann das Tanzcorps entstanden.
Was genau der nächste Programmpunkt sei, konnte Beines nicht sagen. Das aktive Corps denkt sich für ihn bei den Sitzungen immer etwas Besonderes aus. Das geschah zum ersten Mal beim 60. Jubiläum und so musste er sich überraschen lassen, was dann passieren würde.
Der Titel dieses Programmpunktes war „Witzigkeit kennt keine Grenzen“. Für die Moderation war Christopher Bender zuständig. Das Organisationsteam bestand aus Christian Bläsen, Yvonne Hormes, Cati Bremgens und Petra Beckers.
Moderator Bender hatte in Deutschland außergewöhnliche Talente gecastet, die er dem Publikum nun vorstellen wollte.
Begonnen wurde mit einer Playback-Show von 7 Mädels in schwarz-weiß, die auch ein neues Lied für die Garde geschaffen hatten und zwar „Die Prinzengarde in schwarz-weiß, All Rheydt, wir stehen hier zusammen, die Prinzengarde in schwarz-weiß, All Rheydt, die Freundschaft hier erleben“.
Weiter folgte Heike als Hobby-Dompteurin mit ihren vier Pinguinen auf und Elsa als Eisprinzessin. Dann folgten die 9 siamesischen Zwillinge mit einem Tanz, der einfach nur faszinierend war.
Werbung durfte in diesem Block natürlich nicht fehlen und so wurde auf das Biwak der Großen Rheydter Prinzengarde am 15. Februar 2025 auf dem Marktplatz in Rheydt sowie die Garde-Party am 1. März 2025 beim Spö hingewiesen
Niklas, ein großer Turner führte dann vor, wie man Arme und Beine gleichzeitig bewegen kann, Vader Abraham (Enzi) trug mit seinen 7 Schlümpfen das Lied der Schlümpfe vor und Christian zeigte als Magier seine Kunst.
Zum Finale traten dann Lukas und Jonas auf, die das Lied von Hape Kerkeling „Witzigkeit kennt keine Grenzen“ vortrugen. Während dieses Vortrages kamen dann alle Aktiven dieses Programmpunktes auf die Bühne, die sich hierfür eingesetzt hatten.
Nach diesem Auftritt wollte Beines keinen einzelnen loben. Er dankte für den Fleiß, den Mut und diese tolle Idee, die von vielen Aktiven entwickelt wurde.
Zum Schluss dieser tollen Jubiläumssitzung trat dann die Gruppe „Hätzblatt“ auf. Sie sorgten noch einmal für die richtige Karnevalsstimmung die Gäste konnten hiervon nicht genug bekommen.
So endete der Abend in der Rheydter Stadthalle auch für viele Gäste erst gegen Morgen.