Die britische Schauspielwelt trauert um eine ihrer größten Ikonen: Maggie Smith ist im Alter von 89 Jahren verstorben. Die Nachricht wurde am Freitag von ihrer Familie über die britische Nachrichtenagentur PA veröffentlicht. Smith, die durch ihre unvergesslichen Rollen in den „Harry Potter“-Filmen als Professorin Minerva McGonagall und der TV-Serie „Downton Abbey“ weltweiten Ruhm erlangte, starb friedlich in einem Krankenhaus, umgeben von Freunden und Familie, wie ihre Söhne Chris Larkin und Toby Stephens mitteilten.
Von RS-Redakteurin Claudia-Isabell Schmitz
Magazin – Margaret Nathalie Smith, geboren am 28. Dezember 1934 in Ilford, Essex, war die Tochter einer schottischen Mutter und eines englischen Vaters. Sie wuchs in Oxford auf, nachdem die Familie 1939 dorthin zog, als ihr Vater an der Universität Oxford eine Stelle als Pathologe antrat. Bereits in jungen Jahren zeigte sich Maggie Smiths Faszination für die Schauspielkunst. Sie verließ die Oxford Highschool für Mädchen im Alter von 16 Jahren, um an der Oxford Playhouse School ihre schauspielerische Ausbildung zu beginnen. Dies war der Beginn einer außergewöhnlichen Karriere, die sie zu einer der angesehensten Schauspielerinnen ihrer Generation machen sollte.
Ihre ersten Schritte auf der Bühne machte sie bereits 1952, als sie in Shakespeares „The Twelfth Night“ mit der Oxford University Dramatic Society auftrat. Doch es war ihre Vielseitigkeit, die ihr schon bald den Weg zu größerem Ruhm ebnete. Während der 1950er-Jahre glänzte sie nicht nur in Theaterrollen, sondern auch als Sängerin und Entertainerin im Varieté. Dieser Durchbruch brachte sie bis an den Broadway, wo sie 1956 in der Show „New Faces of 1956“ auftrat und in der amerikanischen Theaterszene Beachtung fand.
Während ihrer beeindruckenden Karriere wurde Maggie Smith mit einer Vielzahl renommierter Auszeichnungen geehrt. So gewann sie zweimal den Oscar und erhielt zudem vier weitere Nominierungen. Darüber hinaus konnte sie einen Tony Award, vier Emmys, fünf BAFTAs und drei Golden Globes für sich verbuchen. Auch für den Europäischen Filmpreis war sie zweimal nominiert.
Trotz ihrer bereits beeindruckenden Karriere erlebte Maggie Smith in den 2000er-Jahren einen zweiten Höhepunkt ihrer Laufbahn. Smith wurde durch ihre Rolle als Professorin Minerva McGonagall in den „Harry Potter“-Filmen zu einer Ikone für eine ganz neue Generation. Von 2001 bis 2011 verkörperte sie in allen acht Verfilmungen der Bestsellerreihe die resolute, aber warmherzige Lehrerin an der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei. J.K. Rowling, die Autorin der „Harry Potter“-Romane, bestand persönlich darauf, dass Maggie Smith diese Rolle übernehmen sollte. Damit wurde sie nicht nur bei Millionen von Kindern und Jugendlichen weltweit bekannt, sondern hinterließ auch ein Vermächtnis in einer der erfolgreichsten Filmreihen der Geschichte.
Neben „Harry Potter“ erlangte sie in den 2010er-Jahren durch ihre Rolle als die scharfzüngige und aristokratische Violet Crawley in der Serie „Downton Abbey“ ebenfalls Kultstatus. Ihre brillanten Dialoge und die meisterhafte Darstellung der Gräfin von Grantham machten sie zum Publikumsliebling.
Maggie Smith hinterlässt ein unvergleichliches Vermächtnis in der Film- und Theaterwelt. Ihre Karriere umspannte mehr als sechs Jahrzehnte, in denen sie sowohl auf der Bühne als auch auf der Leinwand zu den herausragenden Talenten ihrer Zeit gehörte. Mit ihrer unverwechselbaren Art, Charakteren Tiefe und Charme zu verleihen, begeisterte sie Generationen von Zuschauern und prägte die britische Kulturszene nachhaltig.
Die Nachricht von ihrem Tod hinterlässt eine große Lücke in der internationalen Schauspielwelt. Doch ihre unzähligen Filme, Theaterstücke und die Erinnerungen, die sie bei Fans und Kollegen hinterlassen hat, werden Maggie Smiths außergewöhnliche Karriere für immer in Erinnerung halten. Sie war eine Legende – auf der Bühne, vor der Kamera und in den Herzen ihrer Fans. (cs)