Der zweite harte Kriegswinter steht den Menschen in der Ukraine bevor. Für sie ist Hilfe jetzt überlebenswichtig. Denn viele Häuser liegen in Trümmern oder haben zerstörte Fenster und Türen. Zudem drohen neue Angriffe auf die zivile Infrastruktur die Versorgung der Bevölkerung mit Heizung und Strom lahmzulegen.
Ukraine – Deshalb läuft die Winterhilfe der Bündnisorganisationen von „Aktion Deutschland Hilft“ bereits auf Hochtouren. „Wir tun alles, was in unserer Macht steht, um den Menschen, die seit mehr als eineinhalb Jahren den Grauen dieses Krieges ausgesetzt sind, durch die kalte Jahreszeit zu helfen und rechtzeitig vor Wintereinbruch alle Vorbereitungen abzuschließen“, betont Manuela Roßbach, Vorständin von „Aktion Deutschland Hilft“.
Winterfesten Wohnraum zu schaffen ist ein Schwerpunkt der Hilfe der Bündnisorganisationen. So repariert AWO International die Wohnungen von 2.700 Menschen und beseitigt Schäden an Krankenhäusern, Altenheimen, Kindergärten und Schulen.
Help – Hilfe zur Selbsthilfe errichtet Fertighäuser für Binnenvertriebene und für Menschen, die durch den Krieg ihr Zuhause verloren haben. Die Organisation führt auch Notreparaturen an Gebäuden durch und verteilt dringend benötigtes Isoliermaterial an die Bewohner.
Malteser International hat schon im August kriegsbeschädigte Häuser repariert und Fensterscheiben ausgetauscht, die bei Kämpfen zu Bruch gegangen waren. Auch eine Gemeinschaftsunterkunft für 130 Binnenvertriebene setzten die Helfer:innen instand.
CARE gibt Bargeldhilfen und Werkzeug zur Reparatur von beschädigtem Wohnraum aus.
Wärme in Heizzentren und Übernachtungsstellen
Heizung/Strom: Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) baut in Kiew und im Umland zwei mobile Heizzentren auf. Dort können sich die Besucher rund um die Uhr aufwärmen, etwas Warmes trinken und essen und bei Bedarf eine medizinische Grundversorgung erhalten. Im Krieg obdachlos gewordene Menschen finden Zuflucht und Wärme in eigens geschaffenen Übernachtungsstellen.
AWO International hatte bereits im vergangenen Winter 20 Wärmestuben in der Großstadt Tschernihiw für den Winter ausgestattet. Sie werden auch im bevorstehenden Winter öffnen, falls bei Angriffen Strom und Heizung ausfallen. Außerdem sorgen mobile Heizgeräte und Generatoren für Wärme in Schulen und in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung.
Die Hilfsorganisation CARE versorgt die Bevölkerung in der Oblast Dnipropetrowsk mit festen Brennstoffen.
Um die Winterhilfe frühzeitig vorzubereiten, beschafft das Medikamentenhilfswerk action medeor bereits Öfen, Heizmaterial und warme Kleidung. Wie gefährlich die Arbeit der Helfer:innen in dem kriegsgeschüttelten Land ist, zeigte sich in Odessa, wo action medeor eine Sozialapotheke für Bedürftige betreibt. Unweit der Apotheke schlugen im Sommer Raketen ein.
Verteilung von Gütern und Bargeld-Hilfen: Malteser International verteilt 2.000 Pakete mit Grundnahrungsmitteln und Trockennahrung. Auch der ASB gibt im Raum Kiew Nahrungsmittel aus. Und World Vision unterstützt 40.000 Personen mit Bargeld-Hilfen, sodass die Menschen sich individuell das kaufen können, was sie am dringendsten benötigen. (opm)
