Aktionstag Schichtwechsel: Neue Perspektiven und Abbau von Vorurteilen

Am bundesweiten Aktionstag Schichtwechsel haben Menschen mit und ohne Behinderungen erneut die Möglichkeit genutzt, Arbeitsplätze zu tauschen und neue Perspektiven auf die Arbeitswelt zu gewinnen.

Krefeld/Tönisvorst – Das Heilpädagogische Zentrum Krefeld – Kreis Viersen gGmbH (HPZ) nahm zum sechsten Mal an diesem besonderen Tag teil – dieses Mal u.a. in Kooperation mit den Krefelder SWK-Konzerngesellschaften NGN, EGK, EGN und der SWK AG statt.

Bundesweit fanden insgesamt rund 4.200 Menschen – darunter über 2.400 Werkstattbeschäftigte mit Behinderungen und etwa 1.800 Mitarbeitende aus verschiedenen Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes – in einem einzigartigen Aus-tausch zusammen. Ziel der Aktion ist es, durch persönliche Begegnungen und das Kennenlernen der jeweils anderen Arbeitsrealität Vorurteile abzubauen und ein tieferes Verständnis für unterschiedliche Arbeitswelten zu schaffen.
Kerstin Abraham (SWK-Vorständin und Arbeitsdirektorin) ist Schirmfrau des jährlich stattfindenden Tennis Inklusionsturniers in Krefeld und weiß, wie wichtig das Thema Inklusion in der Gesellschaft ist: „Diese Idee steht genau dafür, was Inklusion bedeutet: Strukturen zu schaffen, um die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen an der Gesellschaft zu ermöglichen, um gegenseitig – in diesem Fall am jeweiligen Arbeits-platz – die Vielfalt und die Talente zu schätzen und Toleranz zu leben.“

Einblicke und Begegnungen: Ein Bericht aus erster Hand
Patrick Brocks ist bei der SWK AG im Bereich Customer Experience & Data Analytics tätig und ist einer der Teilnehmenden aus dem SWK-Konzern. Ihn hat die Zusammen-arbeit mit den Mitarbeitenden aus dem HPZ stark imponiert: „Beim Schichtwechsel durfte ich mit Marius vom HPZ zwei Tage voller neuer Eindrücke erleben. Am ersten Tag lernte ich den Arbeitsplatz von Marius in der Werkstatt kennen. Marius führte mich mit Begeisterung in die Arbeitsabläufe ein. Besonders beeindruckt hat mich das freundschaftliche und respektvolle Verhältnis zwischen den Betreuern und den Mitarbeitenden im HPZ.“
Beim Gegenbesuch bei der SWK in Krefeld erhielt Marius Einblicke in die Arbeit an einem Projekt der SWK MOBIL. „Ich konnte ihm sowohl die theoretischen Hintergründe als auch die praktische Umsetzung näherbringen. Es war spannend zu sehen, wie engagiert Marius sich in das Thema einbrachte. Seine Detailkenntnisse, besonders zur Geschichte unseres Schluffs, waren beeindruckend“, berichtet Brooks.

Der Aktionstag Schichtwechsel – Ein wertvoller Schritt für Inklusion und Verständnis
„Der Aktionstag Schichtwechsel zeigt jedes Jahr aufs Neue, wie wichtig der direkte Austausch und das gegenseitige Kennenlernen für mehr Inklusion und gegenseitiges Verständnis in der Arbeitswelt sind“, schildert Jeanette Echterhoff, Sprecherin des HPZ. „Es ist immer wieder faszinierend zu sehen, wie schnell Vorurteile weichen und eine und wertschätzende Zusammenarbeit entsteht, so Echterhoff weiter. Auch Patrik Brooks resümiert: „Ich bin froh, diese Erfahrung gemacht zu haben und kann sie je-dem nur empfehlen. Der Schichtwechsel ist eine wertvolle Chance, sich unvoreingenommen auf neue Begegnungen einzulassen und voneinander zu lernen.“

Der bundesweite Aktionstag Schichtwechsel wird von der Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen (BAG WfbM) initiiert und findet jährlich statt. Mit diesem Engagement setzen sich Werkstätten und Unternehmen gemeinsam für ein inklusives Arbeitsumfeld ein, in dem Vorurteile abgebaut und Barrieren überwunden werden. (opm)

Foto: Christoph Buckstegen