Pünktlich zu Karneval werden in der Sprach-App PALAVA, die die Landschaftsverbände Rheinland (LVR) und Westfalen-Lippe (LWL) gemeinsam betreiben, zwei neue Sprachkarten veröffentlicht. Sie zeigen die vielfältigen Antworten auf die Fragen „Was wird in deinem Ort an Karneval gerufen?“ und „Wie nennst du den Donnerstag vor Rosenmontag?“.
Magazin/Brauchtum – „Insgesamt wurden uns 98 unterschiedliche Karnevalsrufe gemeldet. Für die Karte wurden ähnliche Meldungen wie etwa „Kölle Alaaf“ und „Ooche Alaaf“ zusammengefasst“, erläutert LVR-Sprachwissenschaftlerin Dr. Charlotte Rein. „Die bekannten Rufe „Alaaf“ und „Helau“ sind am weitesten verbreitet. Aber auch lokale Karnevalsgrüße wie „Wuppdika“ im Raum Wuppertal oder „Festo“ in Ahaus werden oft genannt“, ergänzt ihr LWL-Kollege Timo Schürmann. Bei den Bezeichnungen für den Donnerstag vor Rosenmontag, an dem traditionell die Frauen Karneval feiern, gibt es weniger Variation. Üblich sind vor allem Zusammensetzungen mit den Wörtern (Alt-)Weiber/Wiver, Fastnacht oder Karneval. Aber auch das Dialektwort Möhne ((ältere) verheiratete Frau) begegnet noch an einigen Orten.
Seit Juni 2023 betreiben das LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte in Bonn und die LWL-Kommission für Mundart- und Namenforschung in Münster die Sprach-App PALAVA. Mit ihr werden umfangreiche Sprachdaten zur regionalen Alltagssprache in Nordrhein-Westfalen gesammelt, über 15.000 Menschen haben inzwischen teilgenommen.
Die Datensammlung zur regionalen Umgangssprache in NRW ist noch lange nicht abgeschlossen. Die zweite Fragerunde ist nun vollständig, alle Interessierten sind weiterhin herzlich zur Teilnahme eingeladen. Die App PALAVA gibt es kostenfrei in allen App-Stores. (opm)
