Immer wieder hat es im letzten Jahr „geknallt“ – sieben Angriffe und sechs erfolgte Sprengungen führt die Sparkasse Krefeld im Bilanz-Pressegespräch für das vergangene Jahr und bis zu diesem Februar auf. Dabei seien die Geldautomaten-Angriffe sinnlos, denn die Scheine werden bei Manipulationsversuchen unbrauchbar gemacht.
Von RS-Redakteur Dietmar Thelen
Region – An den derzeit 121 Geldautomaten der Sparkasse Krefeld wurden im Jahr 2022 über 8,3 Mio. Transaktionen getätigt. Nahezu 6,6 Mio. davon waren Aus- und Einzahlungen. Als grenznahe Sparkasse sei die Sparkasse Krefeld leider in besonderem Maße dem Risiko von Geldautomatensprengungen ausgesetzt, so die Informationen aus dem aktuellen Bilanz-Pressegespräch der Bank. Das Jahr 2022 und auch der Start in das Jahr 2023 mache da keine Ausnahme, denn die Sparkasse musste sieben Angriffe und sechs erfolgte Sprengungen hinnehmen.
Diese führten dazu, dass der Automat in Boisheim nach einer zweiten Sprengung aufgegeben wurde oder die Filiale in Sevelen nach den massiven Schäden über ein halbes Jahr geschlossen bleiben musste. Die Filiale in Dülken stand dabei ebenfalls zwei Mal im Visier der Täter. Der letzte Angriff erfolgte im November 2022, weshalb noch eine Übergangslösung herrscht, bis die neu bestellten Geräte zur Verfügung stehen.
Angriffe, die auch in 2023 nicht pausieren, denn bereits am 7. Februar traf es die Filiale in Rheurdt. Der Sprengungsangriff auf einen Geldautomaten und einen Recycler sorgte für so massive Gebäudeschäden, dass voraussichtlich eine monatelange Schließung erforderlich sein wird. Gerade erst am 21. Februar sorgte eine erneute Sprengung in Sevelen für erhebliche Zerstörungen auf die umfangreich wiederhergestellte und erst seit vier Monaten wieder geöffnete Filiale.
„Die Sicherheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sowie der Menschen im Umfeld unserer Geldautomaten ist für uns von höchster Bedeutung und genießt absolute Priorität. Bereits seit Jahren aktualisieren wir unsere Sicherheitsbemühungen laufend und orientieren uns dabei an den Empfehlungen des Landeskriminalamtes (LKA)“, so die Sparkasse Krefeld. „Vor diesem Hintergrund haben wir bereits im Frühjahr vergangenen Jahres entschieden, eine weitere erhebliche Investition i.H. v. 1,3 Mio. EUR in die Sicherheit unserer Automatenstandorte zu tätigen und das Abschreckungspotenzial weiter auszubauen.“
Mittlerweile konnten die Lieferprobleme beim Produzenten aufgrund eines Engpasses mit Halbleitern überwunden werden. Die im Automaten enthaltenen Geldscheine werden bei Manipulationsversuchen durch Einfärbung mit einer Tinte unbrauchbar gemacht. Die darin enthaltene künstliche DNA lässt sich bei Kontakt noch Jahre später identifizieren. An besonders gefährdeten Standorten kommen noch weitere Sicherungsmaßnahmen baulicher, mechanischer, elektronischer oder organisatorischer Art hinzu.
„Unsere Kundinnen und Kunden können sich sicher sein, dass die Sparkasse Krefeld alles unternimmt, um den brachialen Sprengstoffangriffen auf Geldautomaten entgegenzutreten und solche Taten im besten Fall zu verhindern versucht.“ (opm/dt)