Die Baulandpreise für den individuellen Wohnungsbau im Kreis Viersen sind im Jahr 2021 um bis zu zehn Prozent gestiegen. Das geht aus dem aktuellen Grundstücksmarktbericht des Gutachterausschusses für Grundstückswerte im Kreis Viersen hervor.
Kreis Viersen – „Wie in den vergangenen Jahren auch, liegen die höchsten Baulandpreise für den individuellen Wohnungsbau in Kempen und Tönisvorst-St. Tönis“, beschreibt die Vorsitzende und Geschäftsführerin des Gutachterausschusses, Claudia Ziemer, die Lage. „In guten Wohnlagen beträgt der Bodenrichtwert in den Städten allgemein 250 bis 350 Euro pro Quadratmeter und in den Gemeinden 180 bis 270 Euro pro Quadratmeter. Für die mittleren Wohnlagen liegt die Spanne zwischen 165 Euro und 340 Euro im gesamten Kreisgebiet.“
Bei den Ein- und Zweifamilienhäuser ist das Preisgefälle zwischen Ost- und Westkreis weiterhin konstant. Die deutlich höchsten Kaufpreise sind in Kempen und Tönisvorst geflossen. In der Gemeinde Nettetal war der Durchschnittspreis im kreisweiten Vergleich am niedrigsten.
Kreisweit wurden für Ein- und Zweifamilienhäuser insgesamt ca. fünf Prozent mehr gezahlt als im Vorjahr. Der Markt für Eigentumswohnungen ist im Jahre 2021 in etwa auf dem Niveau des Vorjahres geblieben. Gemessen an der Einwohnerzahl wurden die meisten Verkäufe von Eigentumswohnungen in der Stadt Kempen mit 2,9 Wohnungen je 1.000 Einwohner registriert.
Die Preise für gewerbliche Bauflächen sind um durchschnittlich 5 Euro pro Quadratmeter gestiegen. Der Flächenumsatz ist im Vergleich zum Vorjahr um 84 Prozent auf 12,9 Hektar gestiegen, der Geldumsatz ist mit 9,1 Mio. Euro um 94 Prozent höher als der Vorjahreswert.
Im Marktsegment Ackerland waren Preissteigerungen von 5 bis zu 14 Prozent feststellbar. Die höchsten Ackerlandrichtwerte liegen wie im Vorjahr in Kempen und Willich mit inzwischen jeweils 9 Euro pro Quadratmeter.
„In allen drei Teilmärkten sind weiterhin konstante bis steigende Preisentwicklungen zu verzeichnen. Der leichte Rückgang der Verkaufszahlen, in Verbindung mit einer konstanten bis leicht steigenden Preisentwicklung, spricht trotz knapper werdendem Angebot für die Attraktivität des Kreises insgesamt“, sagt Rainer Röder, Dezernent für Planen, Bauen und Umwelt des Kreises Viersen.
Der Grundstücksmarktbericht gibt eine Übersicht über die Umsatz- und Preisentwicklung auf dem Immobilienmarkt des Kreises Viersen und soll der Markttransparenz dienen. Der Bericht wendet sich einerseits an Bewertungssachverständige, Banken, Versicherungen und sonstige Stellen der freien Wirtschaft, die an besonderen Marktdaten interessiert sind, andererseits an die Öffentlichkeit als Hilfe für Entscheidungen.
Der Marktbericht sowie die Bodenrichtwerte stehen ab sofort im Internet unter www.boris.nrw.de kostenfrei zur Verfügung.
Die Grünlandpreise sind im Jahr 2021 mit 5,00 pro Quadratmeter konstant geblieben. Auch der Bodenpreis für forstwirtschaftliche Flächen liegt im Vergleich zum Vorjahr konstant bei 0,60 Euro pro Quadratmeter.
Der höchste Geldumsatz mit 73 Prozent des Gesamtumsatzes wurde wieder beim Verkauf bebauter Grundstücke erzielt – davon 74 Prozent Wohnen, 16 Prozent Gewerbe, zwei Prozent Büro- und Verwaltungsobjekte und zwei Prozent sonstige Immobilien. Elf Prozent des Gesamtumsatzes entfallen auf unbebaute Grundstücke und 16 Prozent auf den Verkauf von Wohnungs- und Teileigentum.
Die Anzahl der Zwangsversteigerungen ist gegenüber dem Vorjahr nahezu konstant geblieben. Bekannt wurden 23 Fälle (Vorjahr: 21). Sie machen insgesamt ein Volumen von ca. 0,5 Prozent des Geldumsatzes des gesamten Grundstücksmarktes aus. (opm)