Ulrike Will und Joachim Wals haben ein gepachtetes Stück Land in einen summenden „Kleingarten der Zukunft“ verwandelt. Sie setzen sich zudem dafür ein, dass Artenvielfalt und Bienenschutz in Kleingartenvereinen künftig mehr Beachtung finden. Für ihre tatkräftige Hingabe erhalten die Viersener den #beebetter-Award 2021 in der Kategorie „Private Initiativen“.
Viersen/Mönchengladbach-Eicken – Unter entsprechenden Corona-Sicherheitsvorkehrungen konnten die #beebetter-Awards in diesem Jahr wieder im Rahmen eines feierlichen Live-Events im Beisein von rund 100 geladenen Gästen im Museum Frieder Burda in Baden-Baden an die Preisträger:innen übergeben werden. Kay Labinsky, Chief Publishing Officer im BurdaVerlag, und Petra Hornberger, Brand Director Living & Garden begrüßten Publikum und Preisträger:innen. Auch die Schirmherrin der Initiative Julia Klöckner, Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, ließ es sich nicht nehmen, für ein Grußwort zu diesem wichtigen Anlass persönlich anzureisen und den Preisträger:innen für ihr besonderes Engagement zu danken.
In der Kategorie „Private Initiativen“ hat Ulrike Will aus Viersen am Niederrhein in Nordrhein-Westfalen den #beebetter-Award 2021 erhalten. Konventionellen Vorstellungen und althergebrachten Regelungen für Schrebergärtner zum Trotz haben Ulrike Will und Joachim Wals ihre Gartenparzelle von Grund auf verwandelt. Inmitten einer Kleingartenanlage in Mönchengladbach haben sie ein kleines naturnahes Reich erschaffen, das nicht nur Blicke und staunende Besucher anzieht, sondern auch unzählige tierische Gartenbewohner. Verschiedene Zonen, Gestaltungselemente wie Sandarien und Totholzhaufen sowie eine vielfältige Pflanzenauswahl machen die 400 Quadratmeter große Parzelle zu einem „Kleingarten der Zukunft“, einen Nutzgarten für Mensch und Tier.

Als geschulte Fachberaterin für Kleingartenwesen erstellt Ulrike zukunftsfähige Konzepte für Vereine und Gartenanlagen, die nicht nur aus ordentlichen Blumenrabatten und akkuraten Grünflächen bestehen. Im Netz, bei Vorträgen oder Gartenführungen teilen sie und Joachim ihre Erfahrungen, um veraltete Kleingartenkrusten aufzubrechen – besser noch: sie zeigen, dass und wie man es anders machen und schaffen kann, Vielfalt und Artenreichtum gezielt zu integrieren.
Als Ulrike und Joachim vor vier Jahren in Rente gegangen sind, begann ein neuer Lebensabschnitt und damit auch die Suche nach einer sinnvollen Beschäftigung. „Ein neuer High-Tech-Fernseher oder ein Abo für eine Rätselzeitung? Nein danke! Wir packen lieber an und tun etwas Nützliches“, so die Hobbygärtnerin. In einem Kleingartenverein entdeckten sie eine freie Parzelle, bestehend aus einem Rasen und drei Thujen, und nahmen sich dieser an. Nach reichlich Überzeugungsarbeit und unter Berücksichtigung der Gartenordnung stellten sie das kleine Fleckchen Erde völlig auf den Kopf, oder wie Ulrike sagt: „Aus diesem „botanischem Unglück“ haben wir einen blühenden Garten geformt.“ Die Förderung von Insekten, insbesondere von Wildbienen, liegt den beiden besonders am Herzen. Daher finden sich in ihrem „Hortus Noctuarum“ unzählige Nistmöglichkeiten, reichlich Baumaterial für Kinderstuben und ein blütenreiches Nahrungsangebot. (opm/paz)
Wo Wildbienen zu Hause sind – In der Nachbarschaft gedeiht ein grünes Paradies