Der Geschichtsverein EUREGIA – Frauenwege zwischen Rhein und Maas e.V. lädt am Mittwoch, 08. Februar 2023, zu einer Buchbesprechung mit Angela Klein-Kohlhaas ein.
Viersen-Dülken – Unsere Welt ist durch männliches Denken geprägt. So bedeutet der griechische antike Begriff anthropos „Mensch“, aber zugleich auch „Mann“. Der Mann war also das Maß aller Dinge. Auf Grund dieser Gleichsetzung galten Frauen schon damals lediglich als Abweichung von der Norm. Dieses Denken hat auch für uns Folgen. Die britische Feministin Caroline Criado-Perez zeigt in ihrem Buch auf, wie weibliche Bedürfnisse auch heute noch ignoriert werden. Offensichtlich gibt es eine riesige Datenlücke, denn häufig findet keine getrennte Datensammlung statt.
Diese Unwissenheit kann tödlich enden, wenn zum Beispiel ein Herzinfarkt wegen geschlechtsspezifischer Symptome nicht erkannt wird oder Frauen ein um 47 % höheres Risiko schwerer Verletzungen bei Autounfällen haben, weil Dummies bei Crashtests den weiblichen Körperbau nicht berücksichtigen. Im Alltag findet sich der Mann als Prototyp überall. Nach seinen Maßen werden Gegenstände gestaltet, von der Zange bis zur Tastatur des Klaviers. Die Auswirkungen auf Frauen durchdringt alle Lebensbereiche, ob Steuersystem, Teilzeitarbeit oder Gewaltätigkeiten. Bedürfnisse und auch Kompetenzen der Hälfte der Bevölkerung dürfen nicht länger ignoriert werden.
Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr im Café Kultur zur Narrenmühle, Lange Str. 167, 41751 Viersen. Der Eintritt ist frei. (opm)