Es war der grandiose Abschluss vielfältiger Veranstaltungen der zweiten Auflage auf der Viersener Kulturbühne. Bis zu diesem Abend wusste ich tatsächlich nicht viel über osmanophile Kurpfalz-Lover, es gilt halt stetig etwas Neues zu lernen.
Von RS-Redakteurin Nadja Becker
Viersen – Jazz, eine musikalische Lesung, Pop oder Rock gepaart mit einem bleibenden, stimmungsgeladenen Feiergefühl nach langen Monaten des vom Lockdown begleitenden Kulturentzugs – die Viersener Kulturbühne hat seit Anfang Juli mit einem bunt abgestimmten Programm begeistert.

Zu den absoluten Highlights zählte der „Monnemer“ Starkomiker, am Sonntagabend, als Abschluss des Kunsthochgenusses, übrigens mit glatt rasierter Brust – gut, ein Accessoire, welches wohl eher meist die Damen ansprach. In sein Programm OPEN hAIR hatte Bülent Ceylan nämlich Auszüge seines mittlerweile 11. Live-Programms „Luschtobjekt“ eingebaut, dessen Vorstellung in den meist üblicherweise ausverkauften Hallen aufgrund der Pandemie stetig verschoben werden musste.
Statt verschoben hieß es am Hohen Busch unter freiem Himmel zum Glück ausverkauft. Ein bisschen Regen durfte natürlich nicht fehlen oder waren es doch eher die Freudentränen, denn schließlich blieb an diesem Abend kein Auge trocken?

Bülent nahm sich ganz nebenbei nämlich die Generation Instagram vor und wurde selbst zum Luschtobjekt. Eben Optik statt Inhalt – aber dafür gibt es ja Photoshop. Aufkommende Wollust war garantiert, ob nun bei bei den eigenen Luschtobjekten des Komikers, beginnend bei Frauenfüßen bis hin zu Gummifröschen, oder Liebhabereien mit Suchtfaktor von Autos bis hin zu Schuhen.

Wer jetzt neugierig ist, warum der Donnergott Thor, übrigens ebenfalls gebürtiger Mannheimer, objektophil ist und wo sein Hammer hängt, oder was es mit Langhaar-Fetischisten und osmanophilen Kurpfalz-Lovern auf sich hat, der sollte das neue Ceylan-Programm auf keinen Fall verpassen. (nb)
