Ein farbenfrohes Statement für Toleranz und Vielfalt ist ins Allgemeine Krankenhaus Viersen eingezogen: Vom 9. bis zum 15. November wird das Foyer des AKH von einer ungewöhnlichen Besuchergruppe bevölkert – einer Herde bunter Schafe.
Von RS-Redakteurin Nadja Becker und Martin Häming
Viersen – Die Rheinberger Künstlerin Katja Keller bringt mit dieser einzigartigen Ausstellung ihre erste öffentliche Kunstinstallation zum Thema Akzeptanz und Respekt für Diversität auf den Weg. Initiiert wurde das Kunstprojekt von Dr. Jens Pagels, Chefarzt der Frauenklinik. „Die Idee entstand nach dem Anschlag in Solingen“, berichtet Dr. Pagels. „Da war ich gerade neu am AKH und wirklich sehr von der hervorragenden Zusammenarbeit der vielen Menschen mit unterschiedlichen kulturellen und religiösen Hintergründen beeindruckt.“
Die „Buntschafe“, wie Keller ihre farbenfrohen Skulpturen liebevoll nennt, stehen für die Vielfalt und Einzigartigkeit des Lebens. In Farben wie Rot, Orange, Grün, Lila, Pink, Silber, Gold, Schwarz und Weiß sind die Schafe ein starkes Symbol gegen Gewalt, Hass und Intoleranz. „Jedes Lebenswesen ist einzigartig“, erklärt Keller. „Diese Einzigartigkeit wird in der Vielfalt der Farben symbolisiert. Menschen unterscheiden sich in kultureller, ethnischer, religiöser oder geschlechtlicher Vielfalt; Tiere und Pflanzen in ihrer Art.“
Neben ihrem künstlerischen Ausdruck trägt die Ausstellung auch eine soziale Botschaft in sich: Pro verkauftem „Buntschaf“ spendet Katja Keller 5 Euro an eine gemeinnützige Organisation. Die Buntschafe, die als „Standard“ für 155 Euro oder als „Spezial“-Edition für 195 Euro erhältlich sind, sind nicht nur ein Zeichen der Akzeptanz, sondern auch ein Beitrag zum Gemeinwohl.
Für Katja Keller ist diese Herde mehr als Kunst – sie ist ein Aufruf zur Wertschätzung der Vielfalt als wesentlicher Bestandteil einer stabilen und harmonischen Gesellschaft. „Die Vielfalt der Menschen ist ein wichtiger Teil unserer Identität und erinnert uns daran, dass wir alle Teil derselben Menschheit sind, unabhängig von unserer äußeren Erscheinung“, so die Künstlerin. In der Natur stärke Vielfalt die ökologische Stabilität, und ähnlich wirke sie in der Gesellschaft: „Vielfalt ist notwendig. Sie fördert die Stabilität und das Überleben in einer sich ständig verändernden Welt.“
Mit dieser Installation im AKH Viersen möchte Katja Keller das Bewusstsein der Besucher für die Schönheit und Stärke der Vielfalt schärfen – und damit ein leuchtendes, buntes Zeichen gegen Intoleranz setzen. „Das AKH Viersen steht als wichtiger Player im Gesundheitswesen und als Teil unserer Gesellschaft für ein pluralistisches und friedfertiges Miteinander“, betont Geschäftsführer Dr. Thomas Axer. Das solle mit der Ausstellung gezeigt werden. AKH-Geschäftsführer Kim-Holger Kreft verwies bei der Ausstellungseröffnung auf die Vielfalt der Nationalitäten bei den über 1000 Mitarbeitenden des AKH. „Über 200 unserer Mitarbeitenden haben keinen deutschen Pass, kommen etwa aus Brasilen, Kuba, Osteuropa oder dem Nahen Osten.“ Das AKH sei ein Ort friedlicher Zusammenarbeit. (nb/opm)