Christi Himmelfahrt vs. Vatertag: Was feiern wir eigentlich?

Am Vatertag ziehen wieder die Herren mit Bollerwagen oder Fahrrad los, auf der anderen Seite kommen die Gläubigen zusammen um Christi Himmelfahrt zu gedenken. Männertag, Herrentag, Vatertag oder doch Christi Himmelfahrt? Dieser Feiertag hat viele Gesichter.
Von RS-Redakteurin Claudia-Isabell Schmitz

Gesellschaft – Wenn zahlreiche Männer auf ihre Biertour losziehen, dann gerät häufig schnell in Vergessenheit, dass dieser Feiertag einen religiösen Ursprung hat. Zum Vatertag, als Ausgleich für den Muttertag, wurde er erst viel später. An Christi Himmelfahrt feiern die Gläubigen nämlich die Himmelfahrt Jesus, den Tag an dem Gottes Sohn zu seinem Vater zurückgekehrt ist. Wurde das nicht schon an Ostern gefeiert? Nicht ganz, denn da ging es um die Auferstehung Jesus, an Christi Himmelfahrt geht es um den „Aufstieg“ von Jesus, der seit diesem Tag zur Rechten Gottes sitzt. Ein Blick auf die Apostelgeschichte im Neuen Testament gibt Aufklärung, denn vierzig Tage nach seiner Auferstehung hat Jesus zu seinen Jüngern gesprochen und ist dann vor ihren Augen emporgehoben „und eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken“. Jesus Körper verlieb somit nicht auf der Erde. Christi Himmelfahrt wird am 40. Tag der Osterzeit, also 39 Tage nach dem Ostersonntag gefeiert. Deshalb fällt das Fest immer auf einen Donnerstag, allerdings verändert sich das Datum in jedem Jahr.

Seit 1934 ist Christi Himmelfahrt in Deutschland und anderen Ländern ein gesetzlicher Feiertag, anders als in Polen und Ungarn, wo der Feiertag abgeschafft wurde – ebenso wie in Italien, aber hier hätte man ihn gerne wieder zurück und arbeitet bereits an einer erneuten Einführung als gesetzlicher Feiertag.

Ende des 19. Jahrhunderts dann entwickelte sich die Tradition des Vatertags, passenderweise auf einem Feiertag und dieser kam wohl gerade recht. Zunächst in Berlin und Brandenburg entwickelte sich diese Tradition, die in Ostdeutschland als Herrentag, Männertag oder Herrentagspartie bekannt ist. Den Vatertag selbst gibt es nicht nur in Deutschland, wobei andere Länder andere Sitten haben. In Bulgarien beispielsweise wird der Vatertag am 26. Dezember (Josefstag) begangen, in Belgien am 2. Sonntag im Juni oder eben am 2. Sonntag im November wie in Estland und Finnland. Die Daten driften weltweit auseinander, mit dem heiligen Josef bringt in Deutschland wohl nur selten jemand den Vatertag in Verbindung. (cs)

Foto: Couleur/congerdesign/Pixabay

Ein Kommentar

  1. Viele Feiertage, viele Sitten und Gebräuche werden in dieser Neuzeit nicht mehr wahrgenommen, wofür sie einst mal gemacht worden sind.
    Das bringen die neue Generationen eben so mit sich.
    Einst muss man ehrlich gestehen: Kirchliche Feiertage die von der Menschheit einfach zerschlagen werden, und die Kirchen leer stehen, die sollten doch als selbstverständlich Abgeschafft werden,
    wer hier den Irrglauben hat, es müsste so weitergehen, der ist nicht ganz bei Sinnen.
    Was nützt ein Weihnachtsfest zu Feiern, Kirche bleiben leer und Badestrände sind voll.
    Die Völker ihre Brauchtumspflege nicht mehr Einhalten und trotzdem Weihnachtsgeld erhalten wollen, weshalb?
    Arbeitgeber sind doch Verrückt dieser Irrsinn noch zu Unterstützen!
    Entweder man hält das ein, was uns die alten Brauchtumsväter vorgelebt haben, oder man muss neues eine Akzeptanz zusprechen mit anderen Folgen.
    Wem dies nicht Gebührt sollte sein leben verändern.
    Wer aus der Kirche Austritt hat auch kein Recht auf Kirchliche Feiertage.
    Wer in keiner Gewerkschaft ist, hat auch normalerweise kein Anspruch auf Lohnerhöhung die eine Gewerkschaft erkämpft hat.
    Die meisten meinen das alles so selbstverständlich ist,

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