Der FKV rief die „reifere Jugend“ zum Schunkeln auf

Den Abschluss des erfolgreichen FKV-Wochenendes in der rot geschmückten Viersener Festhalle bildete auch nach dem närrischen Re-Start traditionell das Fest der reiferen Jugend, welches mit einem unterhaltsamen Programm und Kuchen den Sonntag versüßte.
Von RS-Redakteurin Ebru Ataman

Viersche – Nachdem Maximilian Koehl und Niels Hüneburg bereits in den vergangenen zwei Tagen als Sitzungspräsidenten erfolgreich das Publikum „im Griff“ hatten, stand am Sonntag das beliebte Fest der reiferen Jugend des Fidelen Kränzchens an. Wie auch bei bereits vorangegangen Seniorensitzungen nach der Lockdownzeit kein einfacher Neubeginn, denn bei vielen „Silver-Agern“ sitzt die Angst vor einer Ansteckung noch tief. Das sollte der hervorragenden Stimmung jedoch nicht schaden und an den Tischen war die Freude über das lang ersehnte Wiedersehen ebenso groß, wie der feste Wille die 5. Jahreszeit wieder aufleben zu lassen.

Foto: Rheinischer Spiegel

Musikalisch begleitet von Allround-Musiker Roland Zetzen gehörte der erste Bühnenmoment natürlich der gastgebenden FKV-Gesellschaft, an die sich die Erkelenzer Prinzengarde, eingespielt von den St. Rochus Musikanten, anschloss.

Bei der Gründung 1975 gab es zwar, streng nach kölschem Vorbild, nur ein Mariechen, das hat sich allerdings längst geändert. Bereits 1982 gründeten sich die Marketenderinnen und seit 1997 ergänzen ebenfalls die Regimentstöchter, sie selbst nennen sich „Regimentsschwestern“, die Garde, deren Auftritte im Kreis Viersen längst beliebt sind und die nicht das erste Mal in der Festhalle auftraten.

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Nachdem die blau-weißen Uniformen wieder die Festhallenbühne frei machten und die rote Ornate der Gesellschaft verblieben, stießen gerne die Vierscher Mispelblüten in passenden Farben hinzu, die in diesem Jahr mit brasilianischen Klängen, Federschmuck und „Bling-Bling“-Kostüm eine schwungvolle Choreografie präsentierten.

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Er war nicht das einzige heimische Gewächs, welches an diesem Tag die Bühne eroberte, denn was wäre eine Veranstaltung des Fidelen Kränzchens Viersen ohne ein Auftritt der „Trapp-Familie“ mit dem Jung-FKV und dem Männerballett. „Willkommen im Hotel Willy Millowitsch“ hieß es in diesem Jahr mit „Schnaps, das war sein letztes Wort“ oder „Wir singen humba, humba täterä“, mit Udo Lindenberg, Queen Elisabeth, Dirk Bach & Co. Den Abschluss bildete auch das umstrittene Lied „der Puffmutter Leyla“, welches fleißig klatschend begleitet wurde.

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Das begeisterte Festhallen-Publikum ließ es sich nicht nehmen die eigenen Darbietungen der Gesellschaft mit viel Jubel und Beifall zu begleiten, bevor dann die Reihe der Auftritte im Vierscher Style in das Prinzenpaar der Narrenherrlichkeit Viersen mit Begleitung und Prinzengarde mündete. Übrigens ein hervorragender Moment für die FKV-Sitzungspräsidenten gemeinsam mit der Prinzengarde der Narrenherrlichkeit Viersen bei der Zugabe das Tanzbein zu schwingen.

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Der Beifall setzte sich fort bis zum Einzug des nächsten jecken Höhepunktes, der mit der Showtanzgruppe High Energy, in 1001 Nacht entführte und bewies, dass man auch im Orient jeck sein kann. Rund zwanzig Tänzerinnen und zwei Tänzer stürmten dabei die Bühne. Tanz, Party und Stimmung, das können sie und brachten alles gerne mit, um erneut zustimmenden Applaus zu starten.

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Sie übergaben das gutgelaunte Publikum an die 1993 gegründete Krefelder Party- und Stimmungsband Oedingsche Jonges. In der Besetzung Tim Valentin (Gesang), Joe Froebe (Sologitarre), Thorben Lang (Bass), Benjamin Hantke (Keyboard), Christian Kempkens (Drums) und Frank Mäkelburg (Rhythmusgitarre) hallten kölsche Lieder durch den Saal.

Dabei sind die Oedingschen Jonges keine reine Karnevalsband, sondern auch außerhalb der 5. Jahreszeit viel unterwegs. Sie läuteten das Ende der Seniorensitzung ein und sorgten mit ihren Stimmungshits, zu denen der Saal schunkeln konnte, für einen mitreißenden Abschluss, der Lust machte auf das kommende Jahr.

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Mit dem gemeinsamen Lied endete der jecke Nachmittag, der erneut bestätigte: Für Karneval ist man nie zu alt, denn schließlich konnte die Gesellschaft als ältesten weiblichen Gast im Saal eine 95-Jährige und als ältesten Herren einen 90-Jährigen begrüßen. Auf stolze 62 Ehejahre kam das am längsten gemeinsam verheiratete Paar in den vorderen Reihen.

Nun bereitet sich das Fidele Kränzchen bereits auf den Höhepunkt des Straßenkarnevals in Alt-Viersen am Tulpensonntag vor, wenn die Gesellschaft rund 100 Teilnehmern durch die Innenstadt ziehen wird. (ea)

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