Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) hat sich entschieden: Olaf Scholz soll erneut als Kanzlerkandidat ins Rennen gehen. Nach wochenlangen intensiven Debatten und internen Kontroversen haben SPD-Präsidium und SPD-Bundesvorstand einstimmig beschlossen Scholz für die vorgezogene Bundestagswahl zu nominieren.
Von RS-Redakteur Dietmar Thelen
Magazin – Die Entscheidung markiert einen Wendepunkt in einer Phase erhöhter Unsicherheit für die SPD. Angesichts von Umfragen, die dem amtierenden Kanzler schlechte Beliebtheitswerte attestierten, war die Diskussion darüber entbrannt, ob Scholz der richtige Kandidat sei, um die Partei in eine weitere Amtszeit zu führen. Es gab sogar Spekulationen über alternative Kandidaturen.
Ein potenzieller Herausforderer war Verteidigungsminister Boris Pistorius, der in der Partei und der Bevölkerung breite Anerkennung genießt. Doch Pistorius machte vergangene Woche öffentlich klar, dass er nicht zur Verfügung stehe und Olaf Scholz seine volle Unterstützung gelte. Dieser Rückhalt eines prominenten Kabinettsmitglieds dürfte entscheidend zur Einigung innerhalb der Partei beigetragen haben. Mit diesem Signal will die Partei nun in die heiße Phase des Wahlkampfs starten und ihren Anspruch auf eine führende Rolle in der Regierung unterstreichen. (dt)