DRK-Rettungshundeeinheit – Zuwachs für die Nothelfer auf vier Pfoten

Mit der Rettungshundeeinheit hat der DRK-Kreisverband Viersen e. V. einen wichtigen Faktor für den Einsatz in der Region geschaffen. Die lebensrettenden Vierbeiner kamen alleine in diesem Jahr fünf Mal zum Einsatz und zeigen auf wie bedeutend es ist, dass trotz der modernen Technik alle Möglichkeiten in einem Notfall genutzt werden können.
Von RS-Redakteurin Nadja Becker

Kreis Viersen – Der Morgen hat gerade erst begonnen, feuchte Kälte zieht von unten hoch. Nur selten sind Wanderer um diese Zeit im Elmpter Schwalmbruch unterwegs. Bei diesem Wind und Wetter steht die DRK-Rettungshundeeinheit  bereit und durchkämmt das Gelände zwischen Wald und Feld. Heute sind Hundeführer und Hunde zum Glück nicht für einen Notfall vor Ort, damit eine solche Situation jedoch einen positiven Ausgang findet müssen die Teams stetig trainieren.

Erst vor drei Jahren ist die DRK-Rettungshundestaffel gegründet worden und hat sich seitdem intensiv der Ausbildung von Rettungshundeteams in der Flächensuche gewidmet. Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Erst vor drei Jahren ist die DRK-Rettungshundeeinheit neu aufgestellt worden und hat sich seitdem intensiv der Ausbildung von Rettungshundeteams in der Flächensuche gewidmet. Fünf Teams konnten in dieser Zeit prüfungsreif ausgebildet werden, die nach ihrer Ausbildung für Einsätze bereitstehen. Noch kurz vor Jahresende haben sich drei weitere Teams  der Rettungshundeeinheit angeschlossen.

Erstmals nimmt heute der neun Wochen alte Holländische Schäferhund Herri am Training teil, der von seinem Trainer und Partner Philipp Glaudo auf seine Pflichten als Suchhund vorbereitet wird. Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Erstmals nimmt heute der neun Wochen alte Holländische Schäferhund Herri am Training teil, der von seinem Hundeführer und Partner Philipp Glaudo auf seine Pflichten als Suchhund vorbereitet wird. Auf die Frage, ob sich bestimmte Rassen besonders gut für die Ausbildung eignen, sind sich alle einig – nein, es gibt eigentlich keine bestimmte Rasse. „Mensch und Tier müssen gut miteinander auskommen und sich verstehen, das ist das Wichtigste“, ergänzt Cornelia Glaudo.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Zwei Mal in der Woche trainiert die Rettungshundeeinheit des Kreises Viersen um sich so auf ihre Aufgaben vorzubereiten. Immer wieder sind die Teams in neuen, häufig noch unbekannten Gebieten unterwegs. Zwischen zwei bis drei Jahren dauert die Ausbildung, die neben der reinen Hundeausbildung ebenfalls Suchen und Gehorsam sowie eine umfangreiche theoretische Ausbildung für die Hundeführer umfasst. Denn für die Suche nach Vermissten im Wald, Wiesen und Feldern benötigen die Hundeführer Kenntnisse in Einsatztaktik oder Sprechfunk, müssen Karten ebenso wie Kompass und GPS lesen können oder wissen was sie zu tun haben, wenn der Vermisste beispielsweise verletzt gefunden wird. Wie wichtig diese Lerninhalte sind zeigt ein Rückblick auf das vergangene Jahr, in welchem die Hunde fünf Mal zum Einsatz kamen.

Zwei Mal in der Woche trainiert die Rettungshundestaffel des Kreises Viersen um sich so auf ihre Aufgaben vorzubereiten. Foto: Rheinischer Spiege/Martin Häming

Für das kommende Jahr plant die DRK-Rettungshundeeinheit nicht nur das Erreichen weiterer Prüfungen. Eine zusätzliche Herausforderung wird die Ausbildung von zwei Alskan Hounds zu Mantrailern sein. Ausbilder Jan Heymanns und seine Frau Daniela haben sich dazu entschlossen ihre vierbeinigen Partner zu Personenspürhunden weiterzubilden. Der Unterschied zu anderen Suchhunden besteht darin, dass diese besonders trainierten Hunde verschiedene menschliche Gerüche voneinander unterscheiden können. So kommen sie nicht nur für die Spuren von Fußgängern zum Einsatz, sondern ebenfalls in Gebäuden und bebauten Flächen. Beim Mantrailing werden die Duftmoleküle der Zielperson gesucht und nicht die Bodenverletzungen wie bei der Fährtenarbeit.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Dass die Rettungshunde heute als gut ausgebildete Suchhunde die Arbeit des Roten Kreuzes unterstützen ist nicht selbstverständlich. Zwar war der Einsatz von Rettungshunden in den beiden Weltkriegen mit den Sanitätseinheiten üblich, verlor aber im Laufe der Zeit an Bedeutung. In den letzten Jahrzehnten wurde die Rettungshundearbeit im Deutschen Roten Kreuz außer bei der Bergwacht zunächst nur noch von einigen Individualisten betrieben. Heute dagegen ist ihre Unterstützung wichtiger denn je und wurde daher in die Einsatz- und Alarmpläne des Landesverbandes, der Kreisverbände sowie der Rettungsleitstellen einbezogen. Die lebensrettenden Vierbeiner kommen zum Einsatz bei der Suche nach vermissten Personen ebenso wie bei Verschüttungen durch Gasexplosionen und zeigen auf wie bedeutend es ist, dass trotz der modernen Technik alle Möglichkeiten in einem Notfall genutzt werden können. (nb)

DRK-Kreisverband Viersen e.V. | Hofstr. 52 | 41747 Viersen | www.drk-kv-viersen.de

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming