Viersens lebendige Geschichte … Straßen und Plätze erzählen
Von RS-Redakteurin Sabrina Köhler
Viersen – Der Elkanweg, seit dem 27. Mai 1968 benannt, verläuft östlich parallel zum Robend und mündet seit dem 1. März 1988 in die Krefelder Straße. Zwei Verbindungswege zum Robend tragen ebenfalls den Namen Elkanweg, wodurch die historische Bedeutung des Namens in der Stadt Viersen weiter betont wird.
Die Geschichte des Elkanwegs ist eng mit der Familie Elkan und ihrer Pappefabrik verbunden, die einen bedeutenden Teil der industriellen Entwicklung Viersens prägte. Aaron Elkan, ein Buchbinder aus Venlo, heiratete eine Viersenerin und gründete 1861 die erste Pappefabrik der Stadt, die „Papier-u. Pappenf. A. Elkan“. Das Unternehmen startete bescheiden auf der Krefelder Straße 175, wuchs jedoch schnell zu einer bedeutenden Produktionsstätte heran.
Ab 1896 übernahmen Elkans Söhne, Johannes und Peter, die Firma und begannen mit der Herstellung von Dachpappe – einem damals neuen und gefragten Produkt. Dank des raschen Ausbaus der Fabrikanlagen erzielte die Firma wirtschaftliche Erfolge und beschäftigte um 1900 bereits 25 Arbeiter. Diese Zahl stieg in den folgenden Jahren auf 42 Personen an.
Während des Krieges wurde das Unternehmen arisiert, doch nach dem Krieg konnte es den Erben der Familie Elkan zurückgegeben werden. Im Jahr 1958 übernahm die Papierfabrik „Fa. Europa Carton AG“ die traditionsreiche Pappefabrik.
Bis 2015 befand sich der Firmensitz des Papierherstellers Smurfit Kappa auf dem historischen Gelände. Nach einem längeren Leerstand wurde das Gelände von der Firma Prangenberg & Zaum Immobilien erworben und unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes umgebaut. Im September 2018 zogen die ersten Mieter in die heute so genannte „alte Papierfabrik“ ein und erweckten das historische Gelände zu neuem Leben. (sk)
