Elterninitiative Quartierkids übergibt Unterschriften für Bürgerbegehren

Die Elterninitiative Quartierkids hat für ihr Bürgerbegehren 4.178 gültige Unterschriften an die Stadt übergeben und somit das notwendige Quorum erreicht. Schlussendlich konnten knapp 400 Unterschriften mehr an die Stadt Viersen übergeben werden, die das Stimmungsbild der Viersener Bürger wiedergeben.

Viersen – „Wir sind sehr dankbar, dass unser Anliegen bei vielen Viersenern Zuspruch gefunden hat und viele Menschen uns bei dem Sammeln der Unterschriften geholfen haben“, sagen die Initiatorinnen Manuela Marbach Doan und Johanna Lange. Am 21.03.2023 wird das Thema erneut im Rat der Stadt Viersen behandelt. Der Rat der Stadt Viersen kann entweder dem Begehren folgen und den Teilstandort der Gemeinschaftsgrundschule GGS Rahser an der Krefelder Straße ausbauen anderenfalls kommt es zum Bürgerentscheid.

Der Bürgerentscheid müsse innerhalb von drei Monaten durchgeführt werden und findet ausschließlich per Briefwahl statt, erläuterte Frank Fünders von der Stadtverwaltung bei dem letzten Schulausschuss. Hierbei wird eine Abstimmungsberechtigung an alle wahlberechtigten Viersener Bürger verschickt in der das Verfahren erklärt wird. Den Stimmzettel müssen die Bürger danach bei der Stadtverwaltung anfordern und bis Freitag, 16.06.2023, bei der Stadtverwaltung einreichen. Der Stimmbrief kann entweder postalisch an die Stadtverwaltung verschickt oder auch persönlich eingereicht werden.

„Viele Kommunen setzen mittlerweile auf automatische Zusendung der Briefwahlunterlagen. Dies hat den Vorteil, dass die Viersener Wahlberechtigten in nur einem Wahlbrief die Abstimmungsberechtigung und den Stimmzettel vorfinden und die Wahlunterlagen nicht zusätzlich beantragt werden müssten“, so Mitinitiatorin Johanna Lange. „Wir haben einen entsprechenden Vorschlag bereits an den Fachbereich Statistik- und Wahlen kommuniziert und hoffen das unser Vorschlag entsprechend umgesetzt wird, falls es zu einem Bürgerentscheid kommen sollte.“

„Während des Bürgerbegehrens stand uns dieser Fachbereich in jeglicher Hinsicht zur Seite“, betont Manuela Marbach-Doan. Die Stadtverwaltung schätzt die Kosten für einen Erweiterungsbau auf 7,3 Millionen Euro, dazu kommen 210.622,00 Euro Instandhaltungskosten pro Jahr in den geplanten drei Jahren Bauzeit. Auch das Bürgerbegehren würde 150.000 Euro kosten. „Bezüglich eines Neubaus würden wir uns eine energieeffiziente und kostengünstige Alternative wünschen“, so Manuela Marbach Doan. Ein ähnliches Projekt wurde in Krefeld für knapp 4,8 Millionen realisiert. Die dabei eingesetzten mobilen Module bieten moderne Klassenräume, welche nach der Schule von der OGS weiter genutzt werden können. Wird ein Standort nicht mehr nachgefragt, können die Module zudem abgebaut und an einem anderen Standort wieder aufgebaut werden.

„Mit einem Schulneubau könnten wir gleich mehrere Probleme lösen“, so die Elterninitiative weiter: „der Elternwunsch auf Beschulung am Standort Krefelder Straße. Ein neues energieeffizientes Gebäude (geringere Energiekosten und Instandhaltungskosten). Ausreichend Räumlichkeiten für den OGS-Betrieb. In dem alten Schulgebäude könnten Räumlichkeiten für die Kinder- und Jugendarbeit geschaffen werden, mit dem Casino als Bürgerhaus und Veranstaltungsort sowie eine Entlastung der Grundschulklassen in Stadtmitte.“
Im Juni 2022 hat der Viersener Stadtrat beschlossen, die GGS Rahser ab dem Schuljahr 2023/24 vier- anstatt dreizügig zu führen. Der Teilstandort an der Krefelder Straße soll jedoch einzügig bleiben und der weniger nachgefragte Hauptstandort auf drei Züge erweitert werden. Der Rat hat die Entscheidung unter anderem mit geringeren Kosten begründet.

Die Initiative vertritt die Meinung, dass Schulausbau dort erfolgen soll, wo Kinder wohnen und der Bedarf aufgrund der zwei Neubaugebiete auch weiterhin perspektivisch hoch bleibt. Zudem wurde bei der Grundstücksvermarktung mit einer fußläufig erreichbaren Grundschule geworben. Eine familienfreundliche Infrastruktur war für viele Häuslebauer das Hauptargument sich in einem der zwei Neubaugebiete, welche an den Teilstandort grenzen niederzulassen.
„Wir hoffen sehr, dass der Rat unserem Begehren am 21.03.2023 folgt und so das Versprechen endlich einlöst“, sagt Johanna Lange. Auch einem Bürgerentscheid steht die Elterninitiative positiv gegenüber. (opm)

Foto: Privat

 

6 Kommentare

  1. Es ist schon verrückt:
    Es gibt genug Schulkapazitäten im Umfeld der Bürgerinitative des Stadtpark Robends. 3 weitere Schulen sind in unmittelbarer Nähe. Vollkommen überholte Planungen, die teilweise mehr als 10 Jahre zurückliegen, werden von der Initative herangezogen um ihren Anspruch zu legitimieren einen geschützen Bereich für ihre Kinder zu schaffen – umgeben von der „Elite“ der Einfamilienhaussiedlungen. Bloß nicht vermischen mit den Kindern der „normalen“ Menschen.
    Zum Kotzen!

    Und dafür sollen nun 7,5 Mio. € (in WORTEN: SIEBENEINHALB MILLIONEN) herangezogen werden, die dann für viele wichtige Projekte an anderen Schulen fehlen werden. Investitionen sind dann an anderen Schulstandorten nicht mehr möglich!

    Der Rat (so bereichtet die RP von heute) wird es nun zu einem Bürgerentscheid kommen lassen. Ich hoffe diese Farce hat dann endlich ein Ende.

    1. Hallo Max, danke für dein Kommentar. Die Planungen sind tatsächlich 20 Jahre alt.
      Leider ist es aktuell so dass, wie du sagst, nur die „Elite“ im unmittelbaren Umfeld auf die Schule kann. Die maximale Distanz betrug letztes Jahr 350m.
      Wenn man letztes Jahr schon erweitert hätten, könnten endlich auch Kinder aus anderen Teilen der Stadt eine Chance auf Beschulung habe. Leider bleibt es (wie du es nennst) eine „Elite“ Schule wenn man sie nicht erweitert.

      Ich habe sogar gesagt, man soll direkt eine dreizügige Schule am Steinkreis bauen damit die Kids aus der Stadtmitte einen Platz haben wenn ihnen das Konzept gefällt. Gleichzeitig wird die Körnerschule endlich entlastet. Es tut mir leid für die schreckliche Parkplatz Situation dort.

      Ein andere Punkt sind die OGS Plätze. Lieber Max es gibt an der Krefelder Straße eigentlich kaum OGS Räume. Wenn du ein arbeitendes Elternteil bist weißt du wie wichtig das für uns ist. Für den OGS Anspruch 2026 muss an der Krefelder Straße trotzdem ausgebaut werden.
      Also warum jetzt die Regentenstraße ausbauen wenn wir In 3 Jahren auf der Krefelder Straße trotzdem bauen müssen?
      Ich denke wie sollten die günstigere Variante nehmen und mit einem Neubau direkt viele Probleme lösen.
      – ausreichend Schulplatz
      – ausreichend OGS Räumlichkeiten
      – Platz für die Kinder- und Jugendarbeit
      (vielleicht hast du verpasst, dass das Hubert Vootz Haus abgebrannt ist)
      – Räumlichkeiten für Vereine im Casino
      (das ev. Gemeindehaus gibt es bald nicht mehr)
      – Entlastung der Schulen in Stadtmitte

      Ich möchte betonen, der Bürgerentscheid geht darum OB entweder die Krefelder Straße ausgebaut wird ODER der Standort Regentenstraße.

      Es liegen lediglich noch keine Kosten für den Ausbau an der Regentenstraße vor aber auch da gibt es für eine Dreizügigkeit keine Klassenräume.

      Mir liegt ein Angebot einer Modulbaufirma vor, welches weit unter der Kostenschätzung liegt.
      Bitte mal nach Krefeld schauen. Dort wurde für 4,8 Millionen eine Grundschule Dreizügigkeit gebaut.

      Und zu guter letztes, das Gebäude an der Krefelder Straße ist sanierungsbedürtigt. Die Klassenräume sind die kleinsten in der ganzen Stadt, Putz fällt in den alten Klassenräume von den decken sodass Schüler mal fluchtartig den Raum verlassen mussten und Im Toilettenhaus gibt es nichtmal überall vernünftig fließendes Wasser.

      Bitte sag uns jetzt nochmal, dass es eine Farce ist, dass die Eltern sich hier einsetzten.

      Liebe Grüße Manuela Marbach-Doan

    2. Lieber Max,
      schau dir bitte das Bild der Schule genauer an. Eine marode Schule welche an eine abgebrannte Ruine einer Jugendeinrichtung grenzt, eine viel zu kleine Schule mit erheblichen Sanierungsstau. Während die Stadt Viersen für diverse Projekte ( Mitbeteiligung Parkhaus am Bahnhof knapp 1.3 Mio/ Eisspeicher Grundschule Boisheim knapp 7 Mio. usw.) ausgibt ist für diese Kinder kein Geld übrig. Von drei Wasserhähnen auf der Jungentoilette funktioniert nur ein Wasserhahn und ab und an bröckelt ein größeres Stück Putz von der Wand, aber schön das du diese Schule als Eliteplatz für die ,,vornehme‘‘ Viersener Bürgerschaft ansiehst. Viele Bürger haben aus dem Grund in einem der Neubaugebiete gebaut, da eine familienfreundliche Infrastruktur versprochen wurde. Frage: wo bleibt diese familienfreundliche Infrastruktur? Wäre dieses Versprechen seitens der Hauptparteien nie gemacht worden, wären nicht so viele Familien nach Viersen gezogen. Es ist Quatsch, dass an der Schule nur Kinder des ,,vornehmen“ Mittelstands unter sich unterrichtet werden, auch Kinder aus dem benachbarten Altbaubestand sind in der Schule! Zu den Kosten, ein ähnliches Projekt wurde im Krefeld für knapp 5 Millionen realisiert. Der Unterschied liegt darin, dass der zuständige Fachbereich im Viersen anscheinend zwei linke Hände hat und die Kosten nicht Gescheit ermittelt hat. Was mich angeht. Ich kann die Eltern vollkommen verstehen, und mir ist eine Grundschule viel lieber als ein Parkhaus in dem sich Viersens Drogenszene trifft. Weiter so liebe Eltern , viel Erfolg beim Bürgerentscheid!

  2. Hallo Max
    Wenn ich das Wort „Elite“ höre werde ich sauer. Wir halten uns nicht für was besseres!
    Diese Schule soll seit Jahren vergrößert und saniert werden. Wie würden sie denken wenn ihre Kinder nicht in ihrer Schule auf Toilette gehen wollen weil es dort kein fließend Wasser gibt oder vieles kaputt ist? Für unsere Schule ist schon wieder 0€ für Sanierungsarbeiten eingeplant (in Worten: NULL). Letztes Jahr kam soviel Putz von der Decke das die Kinder fluchtartig den Klassenraum verlassen mussten. Würden sie das für ihre eigenen Kinder akzeptieren???
    Hier entstehen viele neue Häuser und die Stadt wirbt damit das es kurze Fußwege zur Grundschule gibt aber diese Plätze sind kaum zu bekommen und das wird die nächsten Jahre noch viel schlimmer!
    Thema Umwelt und Spritverschwendung brauchen wir garnicht von anfangen…sollen lieber alle die hier wohnen die nächsten Jahre alle Kinder mit dem Auto woanders hinbringen? Die Stadt wirbt „Kurze Beine, kurze Wege“ aber sie hält ihr Versprechen nicht das die Kinder auch selbstständiger werden können. Für die Kinder ist kein Geld da aber Hauptsache ein vollkommen sinnloses und riesiges Parkhaus hierhin bauen wollen…sind wir in einer Großstadt? Furchtbar.
    Anstatt das sie uns Sachen unterstellen sollten sie mal nachdenken und vielleicht für die Kinder mithelfen. Eltern sollten zusammen halten.
    Liebe Grüße

  3. Hallo Max
    Lange bevor das Neubau-; bzw. das Entwicklungsgebiet zwischen Stadtwaldallee und Krefelder Straße so ausgesehen hat, wie es jetzt ist, standen bereits auf dem Schulhof Klassenraumcontainer. Um Dein Stichwort „Elite“ zu benutzen > es handelte sich ausschließlich um Kinder „normaler“ Menschen die diese Container nutzen mussten. Die Bebauung hatte an der Stadtwaldalle gerade erst begonnen – da wurden in der Astrid-Lindgren Schule die Klassenzimmer knapp. Wir sind seit 1995 Träger der Betreuungsgruppe „Schule von 8-1“ und sind auf dem Gelände ganze 5 mal umgezogen. Immer war der Grund, dass ein Klassenzimmer geräumt werden musste. Dabei haben wir gleich 2 verschiedene Container kennen lernen dürfen. Bevor Du auf die Idee kommst, die Gruppe hätte ja ins Jugendheim gehen können: Der größte Raum dort hat etwas weniger als 21qm. Da sollen 25 Kinder und die Betreuungspers. rein? Jetzt sind alle Betreuungsgruppen in einem Gebäude, dass definitiv nicht für diesen Zweck errichtet wurde.
    Stimmst Du mir zu, dass da was nicht stimmt? 

  4. Das Parkhaus muss ja her, damit die Wohnungsbaugesellschaften, an denen die Stadt Viersen maßgeblich beteiligt ist, auch weiterhin kostengünstig Wohnraum errichten können – der vornehmlich deshalb so kostengünstig ist, weil man für sich selbst großzügige Ausnahmen von der Pflicht vorsieht, genügend Parkplätze für die Bewohner vorzusehen. Die Bewohner stellen sich auf den öffentlichen Parkraum, da wird dann aber der Platz knapp – also baut die Stadt aus Steuermitteln ein Parkhaus. Ist doch logisch, oder nicht?

    Ach so: Ist natürlich nur ein Gerücht. Ich distanziere mich demgemäß auch davon.

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