Der kastenförmige Renault 4 ist neben der Ente wohl der bekannteste Vertreter französischer Oldtimer. Nur wenige fahren heute noch, obwohl der R4 über acht Millionen Mal produziert wurde. In diesem Jahr wird das Kultobjekt sechzig Jahre alt und bot damit für den R4 Club Viersen nach dem Lockdown den perfekten Auftakt beim ersten diesjährigen Clubtreffen auf dem „RENDEZ-VOUS-QUATRE“-Gelände.
Von RS-Redakteurin Ebru Ataman
Viersen – Schon am Eingang blieben die Gäste des R4-Clubtreffens an der Neuwerker Straße gerne einige Minuten stehen und warfen einen Blick in das metallene R4-Begrüßungskomitee. Direkt drei Vertreter des diesjährigen Geburtstagskindes gaben gerne ihre Details frei, mit immerhin stolzen sechzig Jahren zierten sie sich nicht. Gemeint ist natürlich das Kultauto der französischen Autoindustrie, der R4, der ebenfalls als „Quatrelle“ bekannt wurde. Über dreißig Jahre lang wurde das Fahrzeug, dessen Typbezeichnung „4L“ am Blech klebt, bis 1992 gebaut und hat weltweit seine Fans bis heute erhalten. Renault präsentierte das Fahrzeug mit dem berühmten Kastenaufbau am Heck als Volksauto und wurde tatsächlich zum meistverkauften Auto der französischen Autowelt.
Längst sind heute allerdings nicht mehr viele R4-Exemplare erhalten, denn die Karosserie war korrosionsfanfällig. In Erinnerung blieben sie durch ihre einfache Mechanik, ihren Verbrauch, die niedrigen Unterhaltskosten sowie ihre Vielseitigkeit. Ganze Fansclubs entstanden über die Jahre hinweg, darunter der 1985 von Wolfgang Kaum gegründete R4 Club Viersen, der in den späteren Jahren zur R4 Club Viersen IG (Interessengemeinschaft) wurde. Rund dreißig aktive und passive Mitglieder zählt die IG aktuell, der auch heute noch Wolfgang Kaum vorsteht.
Nachdem durch die Corona-Epidemie im vergangenen Jahr das Clubleben zum Erliegen kam, lud der R4 Club Viersen nun nach dem Lockdown erstmals wieder Mitglieder, Interessierte und Unterstützer zum Clubtreffen in den R4-Skulpturenpark „RENDEZ-VOUS-QUATRE“ an der Viersener Neuwerker Straße ein. Ein gemütliches Beisammensein in der neu gestalteten Parkanlage, die genügend Abstand zur Einhaltung der Corona-Regeln bot. Mit einem kühlen Getränk lohnte sich der Spaziergang durch die Anlage, in die Wolfgang Kaum und sein Team in den letzten Monaten viel Arbeit gesteckt hatten. Mit viel Liebe zum Detail wurden R4-Skulpturen zwischen farbenfrohen Hochbeeten gestaltet und gemütliche Sitzecken luden zum Verweilen ein. Abgerundet wurde der Tag von passender Hintergrundmusik, die von DJ Andy zusammengestellt wurde.
Die R4 Club Viersen Interessengemeinschaft freut sich zudem über neue Mitglieder, die nicht unbedingt einen R4 besitzen, aber die Leidenschaft zu dem Kultauto mitbringen sollten, denn das Hauptaugenmerk liegt auf der Pflege des automobilen Kulturgutes R4. Ebenfalls Hilfesuchende finden bei der Interessengemeinschaft einen Stützpunkt und die über 40-jährige R4-Schraubererfahrung eines KFZ-Meisters sowie altgedienter R4-Enthusiasten. Infos bietet die vereinseigene Webseite r4-club-viersen.de.