Feurige Spuren am Himmel – SpaceX-Raketenteile lösen nächtliche Aufregung aus

Ein spektakuläres Schauspiel am Nachthimmel hat in weiten Teilen Norddeutschlands für Verwirrung und Besorgnis gesorgt. Zahlreiche Menschen melden ungewöhnliche Lichterscheinungen bei der Polizei – von „Sternschnuppen-Regen“ bis hin zu einem vermeintlichen Meteoritenhagel war die Rede.
Von RS-Redakteur Dietmar Thelen

Magazin – Doch schnell klärte sich das Rätsel: Die Lichtstreifen, die in den frühen Morgenstunden des Mittwochs sichtbar waren, gingen auf einen unkontrollierten Wiedereintritt eines Teils einer Falcon-9-Rakete von Elon Musk SpaceX zurück. Das Weltraumkommando der Bundeswehr in Uedem bestätigte, dass es sich um Fragmente der zweiten Raketenstufe handelt, die beim Eintritt in die Erdatmosphäre verglühten.

Bereits um 0.21 Uhr deutscher Zeit hatte eine Falcon 9 insgesamt 23 Starlink-Satelliten in die Umlaufbahn gebracht. Während die erste Raketenstufe – der sogenannte Booster – sicher landete, trat die zweite Stufe unkontrolliert in die Atmosphäre ein und verglühte. Ein gefährlicher Einschlag auf deutschem Boden war laut Experten ausgeschlossen – die Trümmer dürften im Pazifik niedergegangen sein.

Solche Wiedereintritte sind keineswegs eine Seltenheit. Je nach Größe des Objekts kann das Verglühen in einer Höhe von 80 bis 120 Kilometern für kurze Zeit mit bloßem Auge beobachtet werden. Die Bundeswehr und die Deutsche Raumfahrtagentur DLR analysieren solche Vorgänge im Weltraumlagezentrum in Nordrhein-Westfalen regelmäßig und geben Prognosen zu Kollisionen sowie Wiedereintritten ab. (dt)

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