„Freedom is coming“ – Einstimmen in den Osterjubel mit dem Internationalen Chorprojekt vom Niederrhein

„Freedom is coming“ ist ein Internationales Chorprojekt vom Niederrhein zu Ostern. Die acht evangelischen Kirchenkreise am Niederrhein (Aachen, Dinslaken, Gladbach-Neuss, Jülich, Kleve, Krefeld-Viersen, Moers und Wesel) wurden mit ihren internationalen Partnern durch den Gemeindedienst für Mission und Ökumene (GMÖ) eingeladen, das Lied „freedom is coming“ zu singen.

Region – Über 70 Teilnehmende sind dabei – auch aus Krefeld-Viersen und seinen Partnerkirchenkreisen Niederlausitz und Humbang/Nord-Sumatra.
Das Lied „freedom is coming“ ist ein traditionelles Lied, ein Spiritual. Die genaue Herkunft ist unbekannt. Es gibt Überlieferungen, in denen das Lied in einem Zusammenhang mit der Befreiung von Rassismus und Sklaverei (USA) oder Apartheid (Südafrika) steht.

Die verschiedenen Stimmen wurden von der Musikpädagogin Vera Hotten vorher eingesungen. Interessierte haben sich das entsprechende Übungsvideo angesehen, mitgesungen und sich selber beim Mitsingen oder –spielen (das Übungsvideo dabei über Kopfhörer hörend) aufgenommen. Diese vielen Einzelaufnahmen wurden im Tonstudio von Jonas Hinz zusammengesetzt und herausgekommen ist ein berührendes Chorvideo. Es singen und musizieren Menschen aus Indonesien und Marokko, aus den Vereinigten Staaten, Deutschland und verschiedenen afrikanischen Ländern. Ja, alle acht Kirchenkreise sind dabei. Sie singen auf Englisch, Französisch, Indonesisch, Deutsch und deutscher Gebärdensprache. Jetzt, kurz vor Ostern wurde es fertig.

„Freedom is coming“ war das erste Lied und Melodie, die aufkam“, erinnert sich Pfarrerin Frauke Laaser vom GMÖ/RIO Niederrhein, mit Sitz in Krefeld. „Und es ließ uns nicht mehr los.“ Laaser und die Musikpädagogin Vera Hotten hörten sich viele weitere Musikstücke an, aber das erste blieb das beste. „Welche Botschaft wollen wir vermitteln“ – zu dieser Frage passten Laaser und Hotten die Texte der unterschiedlichen Sprachen an: Freiheit – Frieden – Freude – Gerechtigkeit – Himmel. „Mir fiel auf, auch für Gehörlose ist Gerechtigkeit häufig nicht möglich“, sagt Laaser. Deshalb fragte sie bei Gehörlosendolmetschern und -pfarrerinnen in der Region an, ob Gehörlose über Gebärden das Lied für alle zugänglich machen könnten. Dass das funktioniert hat, ist im Video deutlich zu erkennen. Gerechtigkeit: Wenn Jesus wiederkommt, erwarten wir, dass Ungerechtigkeit aufhört. Mit Ostern, dem Neuanfang, gilt für alle: Jede und jeder darf seinen Mund aufmachen. Es wird keiner mehr „mundtot“ sein. Freiheit – Frieden – Freude – Gerechtigkeit – Himmel.

„Freedom is coming“ heißt übersetzt „Freiheit kommt/ist im Kommen“. „Für die zweite Strophe haben wir Pfarrerin Mika Purba aus Indonesien befragt“ berichtet Pfarrerin Laaser. „Sie hat „Damai datang“ hinzugefügt. Das heißt „Frieden kommt“.“ Im Französischen wird durch „le jour de joie est bientôt là“ – übersetzt mit „der Tag der Freude ist bald da“ – der Jubel betont. „In deutscher Sprache haben wir einen uns wichtigen Aspekt dazugedichtet“, sagt die GMÖ-Pfarrerin: „Gerechtigkeit ist nicht mehr weit“.“ Es geht noch einmal auf Englisch weiter: „heaven is coming“ – das heißt übersetzt „der Himmel kommt/ist im Kommen“. Zuletzt – und immer mal zwischendurch – wird die Zuversicht und Gewissheit betont mit dem englischen „oh yes, I know“ und dem indonesischen „oh ya kutahu“ – beides übersetzt: „oh ja ich weiß“.

Alle, wirklich alle stimmen in den Osterjubel ein. Deshalb ist auch die Teilnahme des Gehörlosenchores „Singende Hände“ aus Aachen so wichtig. Viel zu oft machen Menschen in unserer Gesellschaft die Erfahrung von Ausgeschlossen-Sein. Als der Chor angefragt wurde, haben sie sofort zugestimmt, mitzumachen. (Siehe die Kampagne UNERHÖRT der Diakonischen Werke in Deutschland)

Das Lied ist ein Gesang der Zuversicht, der Hoffnung und des Wissens darum, dass das, was jetzt ist, nicht das Letzte ist. Die Veränderung und Verbesserung ist im Kommen. „Wir singen dieses Lied gerade für die Menschen, die es schwer haben oder gar nicht glauben können, weil die erlebte Wirklichkeit so sehr dagegen steht“ betont Laaser.

Quelle: Ev. Kirchenkreis