Einen Rück- und Ausblick auf die humanitäre Hilfe gaben die Freunde von Kanew jetzt in einer Jahreshauptversammlung. Der Verein kann dabei auf sehr bewegte Monate zurückblicken. War das Ergebnis in 2021 noch „überschaubar“, so ist das Jahr 2022 bis dato schon sehr intensiv. Der Verein kann dabei auf eine großzügige Spendenbereitschaft in der Bevölkerung bauen.
Viersen – In seinem Rechenschaftsbericht ging der 1. Vorsitzende Dr. Paul Schrömbges auf die Ereignisse in den vergangenen Monaten ein. Während im Oktober und Anfang Februar noch zwei „normale Hilfstransporte“ auf den Weg gebracht wurden, so brachte der russische Angriffskrieg auf die Ukraine eine völlig neue Situation. Seit Kriegsbeginn hat der Verein bereits vier Hilfstransporte nach Kanew schicken können. Leider haben sich die Kosten hierfür nahezu verdoppelt. Konnte im letzten Jahr ein Transport noch für rund 2500 Euro durchgeführt werden, so betragen die Kosten pro Transport derzeit rund 4000 Euro. Dabei arbeitet der Verein mit einer ukrainischen Spedition aus der Nähe von Kanew zusammen. Die ukrainischen Fahrer wissen sich an der Grenze zu helfen und kennen auch die noch sicheren Wege nach Kanew. Vor jedem Hilfstransport wird in Kanew nachgefragt, was dringend benötigt wird.
In der kommenden Woche wird der 5. Transport beladen und losgeschickt. Benötigt werden weiterhin Bekleidung und Schuhe für Kinder, Frauen und Männer. Hygieneartikel aller Art, vor allem Windeln und Frauenhygiene. Außerdem Babynahrung in großem Umfang, die verschlossen verpackt sein sollen.
Zum Schluss seines Rechenschaftsberichtes bedankte sich Dr. Paul Schrömbges besonders bei der Stadt Viersen, dem AKH und der Klinik des Landschaftsverbandes für die große Hilfe. Eine besonderer Dank galt auch der Schatzmeisterin Brigitte Wagner, dem 2. Vorsitzenden Uwe Zöllner, Svitlana Gördern und Valerij Eske sowie Maresa Orta für ihren unermüdlichen und unverzichtbaren Einsatz.
Ein ganz besonderer Dank galt Lagerleiter Mohammad Faruq Faruqi. Er ist seit Kriegsbeginn unermüdlich Tag für Tag im Einsatz und sorgt im Lager für Ordnung und ist stets Ansprechpartner.
In ihrem Rechenschaftsbericht gab Schatzmeisterin Brigitte Wagner einen Überblick über die Finanzen. Sie war selbst sehr angetan von der unermüdlichen Spendenbereitschaft. „Es ist der helle Wahnsinn und hilft uns bei unserer Arbeit natürlich sehr.“ Fast 1000 Spenden mit einer Größenordnung von 10 bis 38 000 Euro gingen bislang ein. Die Kasse wurde geprüft und der Schatzmeisterin eine einwandfreie Arbeit bescheinigt. Dem amtierenden Vorstand wurde daraufhin einstimmig Entlastung erteilt.
Unter Punkt Verschiedenes berichtete Ex-Bürgermeisterin Marina Hammes davon, dass auch in der Partnerstadt Lambersart tatkräftig Hilfe für Kanew geleisstet würde und Vereinsmitgründer Walter Alsweiler sprach sich dafür aus, öffentlich stärker für Nachwuchs im Verein zu werben. Wer die Arbeit des Vereins Freunde von Kanew aktiv mit unterstützen möchte, kann sich gerne bei den Vorstandsmitgliedern melden. (opm/Werner Jungblut)
