Geimpft, genesen oder gefälscht – So erkennen Sie manipulierte Impfausweise

Mit der Corona-Pandemie hat sich der Impfpass zu einem immens wichtigen Ausweisdokument entwickelt. Der Zutritt zu vielen Bereichen des öffentlichen Lebens ist oftmals nur so garantiert.

Deutschland/Corona – Täter haben das schnell erkannt und bieten auf unterschiedlichste Art und Weise ge- oder verfälschte Impfausweise zum Kauf an. Der Gesetzgeber hat mit den Änderungen zu den §§ 275 ff StGB reagiert, und die Strafbarkeit klar geregelt.

Doch, woran erkenne ich als Laie, ob ein Impfausweis echt ist? Wann sollte ich misstrauisch werden? Das LKA NRW hat nachfolgend einige Verhaltenshinweise zusammengestellt, die Sie auf Auffälligkeiten hinweisen, und Ihnen damit eine Kontrolle erleichtern sollen.

In jedem Fall gilt: Veröffentlichen Sie bitte keine Bilder von Ihrem Impfausweis in den sozialen Medien. Damit erleichtern Sie den Tätern nur ihre Arbeit. Seien Sie grundsätzlich sparsam mit der Verbreitung bzw. Veröffentlichung Ihrer privaten Daten.

Darauf sollten Sie achten
Impfabstände
Normalerweise beträgt der Impfabstand bei den mRNA-Imfpstoffen (z.B. von Moderna und BioNTech Pfizer) drei bis sechs Wochen, bei einem Vektor-Impfstoff (z.B. von AstraZeneca) kann der Impfabstand bis zu 12 Wochen betragen.
Die meisten gefälschten Impfpässe enthalten zwei Impfungen mit Biontech – das liegt auch daran, dass hier zu Beginn die Etiketten selbst gedruckt werden mussten.

Impfdatum
Wann wurde die erste Impfung durch wen datiert? Hausärztinnen und Hausärzte impfen erst seit Anfang April 2021. Auch im Impfzentrum können Ärztinnen und Ärzte mit ihrem Praxisstempel kennzeichnen. Es lohnt die Nachfrage, wo die Kundin oder der Kunde geimpft wurde. Bei gefälschten Pässen sind nicht selten zwei verschiedene Ärztinnen oder Ärzte eingetragen.

Etiketten
Die Etiketten tragen mittlerweile ein Wasserzeichen und der Impfstoff von Moderna einen 2D-Code. Zu Beginn mussten die Etiketten von den Impfzentren/Arztpraxen selbst ausgedruckt werden. Hier fällt die Überprüfung schwerer.

Eingelegte Seiten
Die Impfpässe sind geheftet („getackert“). Durch Öffnung der Klammern kann eine Originalseite eines anderen Impfpasses eingelegt werden. Verbogene Heftnadeln oder ausgefranste Löcher können ein Indiz dafür sein, dass der Pass einmal auseinandergebaut wurde.

Entwendeter Arztstempel
Zwei verschiedene Ärztinnen oder Ärzte in zwei verschiedenen Stadtteilen? Das kommt bei Fälschungen vor, denn oftmals handelt es sich um entwendete Arztstempel. Nicht selten von Praxen, die gar nicht mehr existieren.

Stiftfarbe und –dicke
Ge- oder verfälschte Pässe werden meist mit unzureichenden Inhalten verkauft. Eine Arztunterschrift ist vorhanden, ein Datum nicht. Dieses muss in diesen Fällen vom Käufer nachgetragen werden. Deshalb überprüfen Sie die Farbe und Dicke des Stiftes. Bei Abweichungen könnte die Möglichkeit der Manipulation bestehen. Sie haben einen Verdacht? Verständigen Sie die Polizei im Verdachtsfall über den Notruf 110. (opm/polizei.nrw/LKA NRW)

Foto: viarami/Pixabay