In der Kunstsammlung NRW präsentierte die NRW Bank und das Wirtschaftsministerium den Gründerpreis. 150 pfiffige Ideenträger, solide Handwerker und soziale Unternehmen hatten sich um die Preisgelder von insgesamt 60.000 EUR beworben.
Von RS-Redakteur Georg Grohs
Düsseldorf – Die zehn Finalisten stellten in Düsseldorf ihre Ideen und Konzepte vor. Was dabei an wirklich guten Technologien, umweltfreundlichen Systemen oder auch sozialem Engagement gezeigt wurde, alle Achtung. Minister Andreas Pinkwart und der Chef der NRW Bank, Eckhard Forst, begrüßten zahlreiche Gäste. Die Spannbreite reicht von Informatik über Therapie von Kindern, computerbasierter 3D Auswahl und Präsentation (VR-Brille) neuer Fliesen direkt im umzubauenden Raum bis zur umweltfreundlichen Rückgewinnung von Lösungsmitteln. Der Gründerpreis berücksichtigt eine Menge mehr als nur reine Unternehmensdaten.
Die Unternehmer müssen ihre Mitarbeiter anständig behandeln. Nachhaltigkeit wird groß geschrieben. Soziale Verantwortung ist ebenfalls ein starkes Kriterium. Zudem sind wirklich alle guten Ideen zugelassen. So finden sich Handwerksbetriebe, Programmierer bis hin zu Verfahrenstechnikern oder auch die Therapie von Familien und Kindern mit Tieren. Aus Viersen, also direkt um die Ecke, kommen die Finalistinnen von FamCare. Schwierige Situationen bei Kindern und Jugendlichen werden mit interessanten und einfühlsamen Therapien rund um Tiere behandelt. Eindrucksvoll, wie man Zugang zu Menschen und Entlastung für Betroffene findet.

Der erste Preis ging an die Firma Physec. Dort hat man ein Modul entwickelt, das Geräte von innen mittels Funkwellen überwacht. Ein Anwendungsbereich sind Computer oder computergesteuerte Geräte. Das Physec Modul erzeugt aus den vermessenen Räumen, verlegten Kabeln, Ecken oder Kanten und Gehäusemaßen ein Profil. Sobald jemand das Gerät öffnet, die Kabel zur Seite drückt oder auch nur mit einer feinen Nadelspitze an den Leiterbahnen und Chips schnüffeln will, schlägt der Sensor Alarm. Für die Techniker: die Messgenauigkeit liegt bei 66 Mikrometern und man kann sogar Toleranzen wie Kabelwackeln beim Transport einberechnen. Vier dieser Module können einen Geldautomaten überwachen. Die Automatenknacker fallen schon beim Bohren auf und nicht erst, wenn das Gerät gesprengt wird. Insgesamt bieten sich sehr weite Anwendungsbereiche: Sicherung von IT-Anlagen, Schutz von Endgeräten beim Internet der Dinge (IoT), Sicherung von teurer Unterhaltunsgelektronik und vieles mehr. Ein Modul kostet heute noch ca. 20 Euro, langfristig peilt Physec 3 Euro an.

Das großzügige Preisgeld ist eine Sache. Noch spannender sind die Kontakte und die Öffentlichkeit, welche damit einher gehen. Gute Ideen sprechen sich weit über die Juroren des Gründerpreises in Windeseile herum. Das gilt für alle Teilnehmer und Bewerber. Die Industrie wird auf Neuentwicklungen aufmerksam und sowohl das Ministerium, wie auch die NRW Bank bieten sehr weit reichende Kontaktmöglichkeiten. Spätestens bei der Berichterstattung durch Fernsehteams bekommen die Gewinner einen zusätzlichen, enormen Schub für ihre Unternehmen. Nicht zuletzt werden die Unternehmen auch für gute Arbeitnehmer interessant, die bislang vielleicht ein spannendes Kleinunternehmen gar nicht wahrgenommen hatten.
Sehr schön beim Gründerpreis: Die Teilnahme ist denkbar einfach. Wer gute Ideen hat, kann gerne bei der nächsten Runde mitmachen unter Gründerpreis NRW. Übrigens, die NRW Bank ist eine Förderbank. Hier bekommt man kein Girokonto aber sehr gute Hilfen und Beratung bei Neugründungen, Fördermitteln oder auch Unternehmensnachfolgen: NRW Bank.
