Sofa, Dachgepäckträger & Co. – Grüne Ratsmitglieder sammelten Müll im Rintger Bruch

An der Aktion „Viersen putz(t) munter“ nahmen am Samstag auch die Viersener Ratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen sowie die Grüne Jugend Viersen teil, die das Rintger Bruch gemeinsam mit naturschutzbegeisterten Viersenern säuberten.
Von RS-Redakteurin Claudia-Isabell Schmitz

Viersen – In ganz Viersen drehte sich trotz Regen alles am Samstag um die Aktion „Viersen putz(t) munter“, zu der in allen Stadtteilen aufgerufen war. Stadtweit hatten sich hierzu verschiedene Gruppen ebenso zusammengefunden, wie auch einzelne Teilnehmer, die bewaffnet mit Tüten und Handschuhen unterwegs waren.

Unter ihnen ebenfalls die Viersener Ratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, begleitet von der Grünen Jugend Viersen und engagierten Viersenern. Die rund 20 Teilnehmer dieser Gruppe nutzten den Tag um einen näheren Blick auf das Naturschutzgebiet Rintger Bruch zu werfen.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Hierbei drehte sich allerdings nicht alles um den Müll, die Teilnehmer erfuhren ebenfalls Interessantes zu dem besonderen Stück Natur an der Stadtgrenze: „Das Naturschutzgebiet Rintger Bruch in der Niersniederung besteht im Wesentlichen aus Erlenbruchwald. Er ist von mehreren kanalisierten Bächen durchzogen – zum Beispiel dem Stadtwaldgraben, dem Alsbach und dem Hammer Bach.

Mit seinen Sumpfpflanzen, Amphibien, Insekten, Eis- und anderen (Wasser-)Vögeln ist es eine echte Perle unter den Naturschutzgebieten im Stadtgebiet. Sogar dem Bieber könnte es einen idealen Lebensraum bieten“, so Jörg Eirmbter-König, Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Rat der Stadt Viersen. Doch das Rintger Bruch sei derzeit in einem schlechten Zustand, denn das Gebiet wird über Kanäle aktiv entwässert, was in den zunehmenden Hitzeperioden und Trockenphasen im Sommer zur Austrocknung führt.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Zudem wird das Naturschutzgebiet nicht nur in der Nähe der Parkgelegenheiten regelmäßig als wilde Müllkippe genutzt. Bevor die einsetzende Wachstumsphase den Müll wieder überdeckt, war es deshalb der passende Zeitpunkt Hand an zu legen. „Neben Möbeln, Farbeimern, Elektrogeräten, Hausmüll und Bauabfällen finden sich auch große Mengen Grünschnitt. Hierdurch können leider auch gebietsfremde Arten in das schützenswerte und empfindliche Biotop eindringen. Invasive Arten wie Staudenknöterich, Bambus oder Springkraut überwuchern große Flächen und verdrängen heimische Arten“, erklärt das Ratsmitglied weiter.

Auch zu diesem Problem wollen sich die Viersener Grünen gemeinsam mit der Verwaltung um eine Lösung bemühen. Am Sammeltag konnten die Grünabfälle leider nicht entsorgt werden, dafür landeten ein Staubsauger, ein Fernseher, ein Monitor, ein Glätteisen und viel Plastik auf der Müllkippe. Auch das gefundene Sofa hatte schon bessere Zeiten gesehen, wobei sich eine Dachgepäckbox fürs Auto sich als schwerster Fund herauskristallisierte. (cs/opm)

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming