Das Schreckgespenst Cellulite bereitet vielen Frauen Kopfzerbrechen. Für die meisten ist das leider nur ein schwacher Trost, schließlich ändert sich dadurch nicht der eigene Anblick im Spiegel.
Service – Auf der Suche nach einem Hilfsmittel greifen viele zunächst zu Hausmitteln – sie sind nicht nur günstig, sondern oft auch schon bei jedem zu Hause zu finden. So spart man sich das Geld für teure Schönheitsbehandlungen, um die fiesen Dellen loszuwerden. Doch ganz so einfach ist es nicht, denn nicht alle Hausmittel sind auch wirklich Wundermittel.

Was sind die Ursachen für Cellulite?
Eine Frage, die sich Betroffene von Cellulite oft stellen, ist “Warum ich?”. Es sind vor allem Frauen, die unter der Orangenhaut leiden. Männer sind nur selten betroffen, da ihr Bindegewebe anders aufgebaut und dadurch weniger anfällig für Dellen ist. Damit ist die Frage nach dem “Warum” bereits geklärt. Allerdings tragen verschiedene Einflussfaktoren dazu bei, dass die Cellulite schon in jungen Jahren auftritt oder besonders stark ausgeprägt ist.
- Bindegewebsschwäche: Cellulite trotz schlanker Linie und jungem Alter ist häufig ein Zeichen dafür, dass das Bindegewebe schwach ist. Auch Dehnungsstreifen und hängende Haut treten im Zusammenhang mit einem geschwächtem Gewebe häufig an Beinen und Po auf. Schwaches Bindegewebe verfügt über weniger Kollagenfasern als gesundes Gewebe und büßt dadurch an Spannkraft und Festigkeit ein.
- Hormonspiegel: Die Hormone haben großen Einfluss darauf, wie stabil und gesund die Haut ist. Während ein hoher Östrogenspiegel mit einer festen, elastischen und strahlenden Haut im Zusammenhang steht, erschlafft die Haut mit sinkendem Östrogenanteil z.B. in den Wechseljahren. Die weiblichen Geschlechtshormone sorgen außerdem dafür, dass Fettdepots an der Hüfte, dem Po und den Oberschenkeln eingelagert werden. Das Fettgewebe erhöht das Risiko dafür, dass Cellulite entsteht.
- UV-Strahlung: Es ist allgemein bekannt, welchen Schaden die UV-Strahlen auf der Haut anrichten können. Wird die Haut über einen langen Zeitraum regelmäßig und ohne Sonnenschutz der UV-Strahlung ausgesetzt, zerstören freie Radikale die Strukturen vom Bindegewebe, also die Kollagen- und Elastinfasern. Das beschleunigt den Alterungsprozess in der Haut und fördert die Bildung von Dellen.
- Bewegungsmangel: Eine straffe Haut wird häufig mit Sport assoziiert und das nicht ohne Grund. Eine kräftige Muskulatur strafft die Haut von innen heraus. Regelmäßige Bewegung verbessert die Durchblutung im Gewebe und unterstützt somit die Bildung von Kollagen in der Haut. Bewegungsmangel lässt die Muskulatur schrumpfen und somit die Haut erschlaffen. Po und Beine wirken undefiniert und die Cellulite zeichnet sich auf der geschwächten Haut stärker ab.
- Fettanteil: Ein hoher Körperfettanteil ist ein weiterer Risikofaktor für Cellulite. Schließlich entstehen die Dellen auf der Haut dann, wenn das Fett von den Kollagensträngen im Gewebe nicht mehr gehalten werden kann. Ist viel Fettgewebe vorhanden, z.B. aufgrund von Übergewicht, drückt es von unten gegen die Hautoberfläche und verursacht die Vertiefungen auf der Haut.
- Zucker: Auch die Ernährung spiegelt sich im Hautbild wider. Zucker ist hierbei einer der größten Feinde für die Spannkraft der Haut. Ein hoher Zuckerkonsum versteift die Kollagenfasern, sie “karamellisieren”. Die Verhärtung verringert die Festigkeit und Elastizität der Haut, Dadurch wird die Bildung von Cellulite wahrscheinlicher.
- Zigaretten: Der Konsum von Zigaretten lässt nicht nur das Gesicht altern, sondern auch den Rest des Körpers. Nikotin beeinträchtigt die Durchblutung und fördert die Entstehung von oxidativem Stress. Die Durchblutungsstörungen beeinträchtigen die Gefäßversorgung und tragen so zum Abbau von Kollagen bei, ebenso wie die Zerstörung durch freie Radikale. Das Bindegewebe wird schwach und es entsteht Cellulite.
- Stress: Stress ist eine weitere Ursache für Cellulite. Stress verursacht verklebte Faszien und fördert die Bildung von freien Radikalen im Körper. Der oxidative Stress hemmt die Kollagenbildung. Die verhärteten Faszien beeinträchtigen die Festigkeit des Bindegewebes und schwächen es. Dadurch dringt das Fettgewebe durch die Zwischenräume der Kollagenstränge durch und verursacht Cellulite.
Diese Hausmittel gegen Cellulite sind sinnlos
Begibt man sich im Netz auf die Suche nach hilfreichen Hausmitteln gegen Cellulite, so scheint es unzählige Möglichkeiten zu geben, um die Haut zu straffen. Hausmittel gegen Cellulite sind beliebt, da sie im Gegensatz zu speziellen Behandlungen deutlich kostengünstiger und einfacher zu beschaffen sind. Doch nicht alles, was als Wundermittel angepriesen wird, funktioniert auch.
Kokosöl
Kokosöl scheint das Allheilmittel aller Schönheitsprobleme zu sein. Und auch bei Cellulite stolpert man sehr oft über diesen Tipp, um die unschönen Dellen in der Haut loszuwerden.
Kokosöl hat in jedem Fall hautpflegende Eigenschaften. Das Öl hat, wie so viele Öle, eine okkludierenden Effekt. Das heißt, es schließt Feuchtigkeit auf der Haut und verhindert die Verdunstung von Wasser. Kokosöl enthält Fettsäuren und Vitamine, die die Haut nähren und geschmeidig machen. Bei Cellulite erzielt die Anwendung von Kokosöl allein jedoch keinen Unterschied. Es sind keine Stoffe enthalten, die sich signifikant auf die Festigkeit des Bindegewebes auswirken und so zur Straffung der Haut beitragen.
Apfelessig
Auch Apfelessig ist bei vielen Menschen fester Bestandteil im Küchenschrank. Es soll nicht nur das Abnehmen beschleunigen und Pickel bekämpfen, sondern angeblich auch Cellulite verschwinden lassen. Der pH-Wert von Apfelessig sorgt für einen leicht peelenden Effekt auf der Haut. Außerdem wirkt das Hausmittel entzündungshemmend und reinigend. Innerlich angewendet soll der Essig den Fettstoffwechsel ankurbeln und so das Abnehmen erleichtern.
Wer hofft, mit Apfelessig seine Cellulite loswerden zu können, wird enttäuscht. Weder innerlich noch äußerlich angewendet hat Apfelessig einen großen Einfluss auf das Bindegewebe.
Natron
Auf der Suche nach einem Hausmittel gegen Cellulite stößt man häufig auf den Tipp, Natron zu verwenden. Ähnlich wie Apfelessig hat auch Natron eine peelende Wirkung und löst so abgestorbene Hautzellen. Der hohe pH-Wert entfaltet auf der Haut außerdem eine antibakterielle Wirkung.
Eine logische Erklärung für die vermeintliche Wirkung bei Cellulite gibt es nicht. Die Anwendung von Natron hat weder Auswirkung auf den Kollagenanteil in der Haut, noch auf das Cellulite verursachende Unterhautfettgewebe. Somit ist das Hausmittel bei Cellulite sinnlos.
Mit diesen Hausmitteln kann Cellulite bekämpft werden
Nicht alle Hausmittel sind zur Bekämpfung von Cellulite ungeeignet. Es gibt durchaus einige Mittel in der Küche, die – regelmäßig oder in modifizierter Form angewendet – zur Verbesserung der Dellen in der Haut beitragen können. Die besten Ergebnisse erzielt man jedoch nicht nur durch Hausmittel, sondern durch eine ganzheitliche Behandlung. Dazu gehören Sport, eine ausgewogene Ernährung und äußerliche Behandlungsmethoden wie Massagen.
Senf
Senf macht sich nicht nur auf der Bratwurst gut, sondern auch auf der Haut. Senf ist ein Hausmittel mit langer Tradition, das bei verschiedenen Beschwerden eingesetzt wird. Die Pflanze enthält Antioxidantien, Vitamine und Scharfstoffe. Senf hat eine durchblutungsfördernde und zellschützende Wirkung.
Um die besonderen Eigenschaften von Senf zu nutzen, ohne Hautirritationen zu verursachen, wurde die Senfsalbe entwickelt. Sie enthält Senf-Extrakt, das weißes Fett in braunes Fett umwandelt und so Cellulite reduzieren kann. Zusammen mit pflegenden Inhaltsstoffen kann die Haut in den Problemzonen auf diese Weise geglättet und der Bildung neuer Dellen vorgebeugt werden.
Kaffee
Die Verwendung von Kaffeesatz hat sich im Kampf gegen Cellulite ebenfalls als hilfreich erwiesen. Kaffee ist für seine durchblutungsanregende Wirkung bekannt. Das Einreiben von Kaffeesatz hat zusätzlich einen Peeling- bzw. Massageeffekt und kann so in Verbindung mit der verbesserten Durchblutung das Gewebe festigen. Eine regelmäßige Anwendung stimuliert zudem die Kollagenbildung und verlangsamt so das Erschlaffen der Haut.
Cayennepfeffer
Cayennepfeffer ist ein bekannter Wirkstoff in Anti-Cellulite-Cremes. Das Hausmittel wirkt durch den Inhaltsstoff Capsaicin durchblutungsanregend. Cayennepfeffer regt den Stoffwechsel an und verbessert so die Sauerstoff- und Vitaminversorgung im Gewebe. Das unterstützt die Bildung von körpereigenem Kollagen, wodurch die Spannkraft vom Gewebe aufrechterhalten wird. (opm)