Das Thema Stuhlgang ist immer noch ein Tabuthema im Alltag vieler Menschen, doch das sollte es nicht sein, denn ca. 30 % der deutschen Bevölkerung leiden an Verstopfung. Es ist also ein Thema, das viele betrifft und den Alltag erschwert. Doch wie kommt es überhaupt dazu?
Service – Verstopfung oder auch Obstipation genannt, ist generell keine schlimme Erkrankung, doch führt sie häufig zu unwohlsein und Schmerzen. Es kann die Lebensqualität der Betroffenen stark beeinträchtigen, da der Stuhlgang sehr erschwert und schmerzhaft ist, erklären Gesundheitsexperten. Der Kot ist meist sehr hart und kann nur durch starkes Pressen in kleinen Portionen ausgeschieden werden, welches auch Verletzungen im Analbereich zur Folge haben kann.
Wie oft der Darm entleert wird, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich, jedoch gibt es durchschnittliche Häufigkeiten, an die man sich halten kann. Einige haben täglichen Stuhlgang, andere nur alle paar Tage und beides ist gesund.
Gesund oder normal ist also alles zwischen dreimal am Tag und dreimal pro Woche. Von Verstopfung selbst wird erst gesprochen, wenn es weniger als dreimal die Woche entsteht, starkes pressen nötig ist und der Stuhl durch die lange Verweildauer im Darm hart und klumpig wird.
Dabei muss jedoch unterschieden werden zwischen einer vorübergehenden Verstopfung, welche keine Seltenheit ist und oft durch Stress oder eine kurzzeitig schlechte Ernährung entsteht, oder einer chronischen Verstopfung, welche oft durch Medikamente oder andere Erkrankungen entsteht und einen hohen Leidensdruck mit sich bringt.
Die Ursachen für viele Verstopfungen sind
- Hoher Stress im Alltag
- Unregelmäßiges Essen und ungewohntes Essen
- Ballaststoffarme und fettreiche Ernährung
- Flüssigkeitsmangel
- Bewegungsmangel
- Einnahme bestimmter Medikamente
- Verschiedene Erkrankungen
- Essstörungen
Jeder kennt also zumindest eine kleine Episode, in der man mal Verstopfungen hat, doch gibt es auch Anzeichen, die einem signalisieren, dass ein Arztbesuch nötig ist. Wenn die Ursachenbekämpfung nicht erfolgreich war und die Verstopfung bleibt, dann sollte man zu Hausmitteln oder sanften Abführmitteln greifen. Falls jedoch das auch nicht hilft, ist ein Besuch beim Arzt unabdinglich. Besonders bei Symptomen wie, Blut im Stuhl, auffälliger Gewichtsverlust und eine akut auftretende Verstopfung ohne zu findenden Grund sind behandlungsbedürftig. Denn eine akute Verstopfung kann ein Warnsignal sein und auf einen Darmverschluss hinweisen, insbesondere wenn noch folgende Symptome das Ganze begleiten:
- Übelkeit und Erbrechen
- Fieber
- Aufgeblähter Bauch und starke Bauchschmerzen
Dann sollte sofort ein Notarzt informiert werden, da Darmverschlüsse lebensgefährlich sein können.
Meist ist der Verlauf zum Glück viel harmloser und Hausmittel oder Abführmittel helfen, was davon jedoch besser ist, ist wieder von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
Hausmittel oder Abführmittel – was hilft wann?
Zuerst einmal, wie wirken Abführmittel? Das ist von Abführmittel zu Abführmittel ein wenig unterschiedlich, doch grundsätzlich wird die Wirkung größtenteils dadurch erzielt, dass das Stuhlvolumen im Darm vergrößert wird und dadurch der Druck im Darm steigt. Dieser reagiert daraufhin mit der Auslösung der Peristaltik (der Wellenbewegung unserer Darmwand) und schiebt so den Darminhalt in die richtige Richtung. Wichtig ist es dabei, diese Mittel immer mit reichlich Flüssigkeit zu sich zunehmen, um den Körper zu unterstützen.
Wie die meisten Medikamente, haben auch Abführmittel Nebenwirkungen und sollten daher nur dann verwendet werden, wenn schonende Abführmittel nicht wirken. Denn die Nebenwirkungen sind oft sehr unangenehm, da sie Blähungen, Bauchschmerzen und Übelkeit beinhalten. Auch zu beachten ist die richtige Dosierung, da bei Überdosierung Durchfall entsteht. Ebenfalls ist das Missbrauchen oder zu häufige einsetzen von Abführmitteln nicht zu raten, da dieses die Darmflora stört und die Peristaltik des Darms auf Dauer stört und somit zu einer chronischen Verstopfung führen kann.
Wem diese ganzen Nebenwirkungen zu viel sind, der kann zu natürlichen Hausmitteln greifen. Es gibt viele Lebensmittel, die bei Verstopfung schonend und ohne Nebenwirkungen weiterhelfen. Besonders gut sind hierbei Trockenpflaumen und Trockenfeigen, aufgrund des hohen Ballaststoffgehalts. Doch insgesamt helfen Quell- & Füllstoffe als natürliche Mittel, da sie den gleichen Effekt haben. Hierbei sprechen wir also von Flohsamen, Weizenkleie, Leinsamen oder Chiasamen, da diese im Darm aufquellen, das Volumen und so den Druck erhöhen.
So wichtig es ist zu wissen, was man in einem akuten Fall macht, so wichtig ist es präventiv zu wirken, sodass es gar nicht erst zu Verstopfungen kommt. So sollte man durch eine gesunde und regelmäßige Ernährung die Darmflora unterstützen. Es gibt zusätzlich noch die Möglichkeit, durch fermentierte Nahrungsmittel die Bakterien des Darms zu unterstützen. So gibt es einige Studien, die belegen, dass die pro- und präbiotischen Bakterien aus fermentierten Lebensmitteln der Darmflora stärken und somit Verstopfung vorbeugen. (opm)