Rund 580 Freiwillige haben 4.500 Haushalte im Ahrtal und darüber hinaus mit vorweihnachtlichen Geschenken überrascht. Mit der Verteilung von Samariterboxen wolle man den von der Flut betroffenen Menschen gerade in der dunklen Jahreszeit ein Zeichen der Hoffnung senden, erklärte Sylke Busenbender, Vorstand der christlichen Hilfsorganisation Samaritan’s Purse.
Ahrtal – Gemeinsam mit dem christlichen Missions- und Hilfswerk „To All Nations“ (Bornheim/Bonn) engagiert sich der Verein seit Mitte Juli in der Fluthilfe. Seitdem haben mehr als 9.000 Freiwillige an über 1.400 Einsatzorten geholfen. Die Verteilaktion wurde in Zusammenarbeit mit dem neu gegründeten Verein Hoffnungswerk koordiniert. Insgesamt wolle man auch über lokale Kirchengemeinden in den kommenden Wochen bis zu 5.000 Haushalte erreichen, so Busenbender. Samaritan’s Purse ist unter anderem für die Geschenkaktion „Weihnachten im Schuhkarton“ bekannt, in deren Rahmen bedürftige Kinder in anderen Ländern beschenkt werden.
Im Gegensatz zu dem bekannten Weihnachtsprojekt enthält die Samariterbox kleine Aufmerksamkeiten für die ganze Familie, wie z. B. eine Plüschmaus, ein Weihnachtsstollen, einen Adventskalender und ein Spieleset. Busenbender: „Uns war es nun ein Anliegen nach dieser Flutkatastrophe auch im eigenen Land mit einer ähnlichen Aktion den Menschen zu zeigen, dass sie nicht vergessen sind. Dies ergänzt die ganz praktische Hilfe, die über die Partner vor Ort auch weiterhin angeboten wird.“
Die Freiwilligen kamen aus dem ganzen Land, nahmen teilweise stundenlange Anreisen in Kauf. Eine von ihnen ist Shana Janke aus Hannover, die seit Monaten nahezu wöchentlich ins Ahrtal fährt: „Ich stamme aus der Region, mir liegen die Menschen hier besonders am Herzen.“ Auch der 80-jährige Georg Seelinger ließ es sich nicht nehmen, extra aus Hessen anzureisen. Der Senior war in den vergangenen Wochen mit Stemmeisen und Co. nahezu im Dauereinsatz. Die Beschenkten zeigten sich sichtlich gerührt von der besonderen Aktion: „Ich freue mich jedes Mal, wenn die ,Blauhemden‘ hier vorbeikommen“, sagte Manuela Vorbau (Ahrweiler) in Anspielung auf die blauen T-Shirts, die die Freiwilligen bei ihren Einsätzen tragen. „Das ist immer der Lichtblick des Tages.“ Auch für Ludwig Strohe ist der Einsatz der Freiwilligen bemerkenswert: „Unmittelbar nach der Flut haben wir uns einfach gefreut, dass Menschen mit angepackt haben und uns in dem Leid nicht allein gelassen haben. Doch auch noch Wochen später, wo die Medien längst nicht mehr so intensiv berichten, kommt ihr zu uns. Das bedeutet uns viel.“
Zum Abschluss der Verteilaktion weihte das Hoffnungswerk einen zweiten Café-Bus ein, der künftig als Anlaufstelle für Gespräche und Seelsorge zur Verfügung steht. Wer die Verteilung der Samariterboxen unterstützen will, kann über den „Katalog der guten Taten“ (die-samariter.org/gute-taten) oder per Überweisung (Samaritan’s Purse e. V., IBAN: DE12 3706 0193 5544 3322 11, Verwendungszweck: Samariterbox + Adresse für Zuwendungsbescheinigung) dafür spenden. Sollten mehr Spenden eingehen als benötigt, fließen diese in die weitere Arbeit der Fluthilfe vor Ort. (opm/Samaritan’s Purse e. V.)
