Die Umsätze der Industriebetriebe in der Region befinden sich weiterhin im Aufwärtstrend. Insgesamt liegen sie um 27 Prozent über dem Vorjahreswert, in NRW lag das Plus bei zehn Prozent. Das ist das Ergebnis einer Analyse der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein auf Basis von Daten, die IT.NRW für November erhoben hat.
Region – „Die Industrie ist trotz der Rohstoffkrise weiterhin Impulsgeber der Region“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. „Die Rohstoffknappheit ist eine große Herausforderung für die verarbeitenden Branchen, aber die Betriebe zeigen sich sehr robust.“ Die Betriebe im Kreis Viersen verzeichneten im November eine im Vergleich zum Land leicht überdurchschnittlich starke Umsatzsteigerung.
Sowohl die In- als auch die Auslandsumsätze haben sich am Mittleren Niederrhein besser entwickelt als in Nordrhein-Westfalen. Während in NRW ein Plus von jeweils zehn Prozent verzeichnet wird, ist dies am Mittleren Niederrhein deutlich höher. Die Inlandsumsätze stiegen um knapp 20 Prozent, die Auslandsumsätze sogar um 34 Prozent. Insbesondere der Maschinenbau (57 Prozent), die Metallerzeuger (49 Prozent) und die Chemische Industrie (44 Prozent) konnten in der Region deutliche Umsatzsteigerung erzielen. Im Kreis Viersen lag das Plus bei den Gesamtumsätzen bei insgesamt 12 Prozent. Sowohl die In- (+11 Prozent) als auch die Auslandsumsätze (+13 Prozent) entwickelten sich etwas dynamischer als im Land.
Die Zahlen geben Steinmetz Anlass zu einer optimistischen Einschätzung: „Die Industrie macht weiterhin gute Geschäfte und hat sich vom direkten Pandemiegeschehen abgekoppelt. Noch besser ist, dass insbesondere die wichtigen Leitbranchen des Mittleren Niederrheins zu den überdurchschnittlich erfolgreichen Sparten gehören.“
Im Verarbeitenden Gewerbe lagen die Erzeugerpreise im November 2021 in Deutschland um zehn Prozent höher als im November 2020. Bei den in der Region wichtigen Vorleistungsgüterproduzenten, wie zum Beispiel der Chemischen Industrie, lagen die Erzeugerpreise sogar fast 24 Prozent über dem Vorjahreswert. Die Zunahme beim Umsatz basiert folglich nicht alleine darauf, dass mehr Güter produziert und verkauft wurden. Steinmetz relativiert die hohen Umsatzwachstumszahlen: „Diese Preissteigerungen sind Folge der Rohstoffknappheit und der höheren Energiepreise, die sich auf der Kostenseite bemerkbar macht. Deswegen werden die hohen Umsatzzahlen in der Industrie nicht in gleichem Maße auch eine Steigerung des Gewinns zur Folge haben.“
Für den gesamten Zeitraum von Januar bis November 2021 lagen die Industrieumsätze der Region um knapp zehn Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Dies lag insbesondere am guten Auslandsgeschäft, das um 13,3 Prozent wuchs. (opm)