Jahreshauptversammlung des Männergesangvereins „Eintracht“ Wickrathberg

Marianne Beckers, langjährige Bezirksvorsteherin mit Heinz-Josef Katz

Fast pünktlich begrüßte der 1. Vorsitzende Jochem Enzenmüller seine Sangeskollegen im gut gefüllten Saal der Gaststätte Wagner in Wickrathberg. Des Weiteren die Vertreter der örtlichen Vereine, die Presse und ganz besonders die frühere Bezirksvorsteherin Marianne Beckers.
Text: RS-Redakteurin Marlene Katz

Mönchengladbach – Bevor die eigentliche Jahreshauptversammlung beginnt ist es Usus, dass vorab die ersten beiden Strophen des Liedes „Kein schöner Land“ gesungen werden, das vom Chorleiter Heinz-Josef Fröschen angestimmt wurde. Auch wurde der beiden verstorbenen Mitglieder des Chores in einer Gedenkminute gedacht.

Nach Verlesen des ausführlichen Protokolls der Jahreshauptversammlung vom 12.08.2021 waren die Mitglieder mit diesem einverstanden und hatten keine Einwendungen. Dann folgte der Jahresbericht des 1. Vorsitzenden Jochem Enzenmüller.

Die Möglichkeiten, sich aktiv zu treffen und zu singen, waren über viele Monate ausgesetzt. Bestanden sie wieder, so spielte auch die Ansteckungsgefahr eine große Rolle. Die letzte JHV der “Eintracht“ fand im August 2021 statt.

v.li.: Ralf Winkels, Jochen Enzenmüller, Hubert Schmidt

Noch immer ist das Thema Corona/Covid 19 mit all seinen Mutationen nicht abgeschlossen. Uns als Chor und Verein hat es in den letzten Jahren arg zugesetzt. Sorge um die Gesundheit des Einzelnen wie auch der Anderen, eine gewichtige Rolle.

Ich habe durch viele Mails und in Summe hunderte Telefonate, die Verbindungen im Chor gehalten und mich bemüht, sehr nah am Wohlbefinden jedes einzelnen Sängers zu sein. Ich glaube, dass mir dies auch gut gelungen ist. Der Zusammenhalt als Gemeinschaft ist uns mindestens so wichtig, wie das chorische Singen. Ohne das Eine gibt es das Andere nicht.

Wir sehen in der Nachbarschaft, dass sich ein weiterer Männergesangverein mit langer Tradition sängerisch aufgelöst hat. Der Wickrather Männergesangverein von 1861. Wir sind nun im Umfeld noch der einzige Männerchor.

Die Zeiten werden härter, auch für uns. Die Anzahl der aktiven Sänger beträgt aktuell 23. Hinzu kommen 3 dauerhaft erkrankte Sangesbrüder, denen wir von dieser Stelle gute Genesung wünschen.

Wir sind also noch da und auch noch singfähig. Mehr denn je kommt es aber auf jeden einzelnen an. Dies betrifft die Probenarbeit, wie auch die Verlässlichkeit bei Auftritten. Zudem bedeutet es auch, dass bei anfallenden Arbeiten jeder nach seinen Kräften unterstützen muss.

Damit meine ich zum Beispiel das Grillfest. In diesem Jahr wird unser Grillfest wieder an gewohnter Stätte und in traditioneller Form stattfinden. Für Auf- und Abbau benötigen wir alle Hände. Für Grill, Kuchenstand, Bierwagen und Service, viele Helfer.

Auch auf die Hilfe vom SVW, der Freiwilligen Feuerwehr und Dritthelfern (nicht Ersthelfern) sind wir hier angewiesen um alles zu einem Erfolg zu führen. Natürlich gehört auch dazu, dass wir aktiv werben. Werben mit Gesang für unseren Gesang. Werben aber auch für die anderen Aktivitäten.

Geplant ist auch, dass wir mit dem Kirchenchor zusammen bei unserem Grillfest singen werden. Eine sehr gute Idee aus dem Kirchenchor.

Unser Verein, der Gesang und das Dorf ist es wert, dass wir auch weitere Jahre in gewohnter Form bestehen. Im nächsten Jahr werden wir als Verein übrigens 160 Jahre alt.

Dass unser Grillfest besucht wird, weckt bei mir keine Zweifel. Wir haben am 1. Mai gesehen, dass die Feier des VHD, welche ausgesprochen schön war (stimmig organisiert, gute Musik, Beteiligung des SV-Wickrathberg, leckere Getränke, guter Grillstand, Kuchen etc.) gut besucht war. Das weckt Hoffnung.

Ob im weiteren Jahresverlauf das Thema Corona noch einmal durchschlägt, müssen wir abwarten. Ich hoffe nicht, da wir ja auch ein Herbstkonzert planen. Dieses wird, wie gehabt, in der Kirche stattfinden. Das Programm wird/soll durch Waldemar Jankus (Trompete), Indira Farabi (Klavier) sowie Kai Scholdybajew (wenn der Spielplan es erlaubt) und natürlich durch uns, gestaltet werden. Anschließend ist wieder Bewirtung im Gemeindehaus angesagt. Das Gemeindehaus wird noch nicht umgebaut, so dass es uns für unsere beiden Veranstaltungen zur Verfügung steht.

Es ist uns gelungen, die Kreiswerke Grevenbroich als Sponsor für unser Herbstkonzert zu gewinnen, wofür ich mich bei Stefan Stelten ausdrücklich bedankt habe. Womöglich verlieren wir diesen besonderen Förderer, da die Vergabe der Wasserrechte für Wickrath noch nicht neu geregelt ist. Ich würde es sehr bedauern. Es tut sich also wieder etwas.

Ich verweise darauf, dass wir auch nach Bonn reisen werden- Der Ausflug ist vom 19.8. bis 21.8.2022 gebucht. Ich bitte um rege Beteiligung. Ich verspreche Euch ein gutes Programm und viel Freude.

Und natürlich stehen weitere Veranstaltungen an.: Am 25.09.2022 das Turmfest der Kirchengemeinde. Hier ist für den Nachmittag ein Singen der Chöre geplant. Da werden wir natürlich auch dabei sein wollen.

Das Singen zum Volkstrauertag ist gesetzt. Die Beteiligung am lebendigen Adventkalender und natürlich unsere Weihnachtsfeier im Gemeindehaus. Hoffen wir, dass wir gesund und munter, trotz aller widriger Rahmenbedingungen, damit meine ich die pandemische Lage sowie auch der Krieg in der Ukraine, welcher uns immer wieder und zurecht aufs Gemüt schlägt, weitermachen können.

Singen und Lachen, Scherzen und gesellig sein, gehört aber eben auch und zwar ganz wichtig zum Leben. Wer keine Lebensfreude hat, der lebt auch nicht.

Bedanken möchte ich mich bei allen Sängern, welche dazu beigetragen haben, dass wir eine Gemeinschaft sind. Insbesondere gilt mein Dank dem Vorstand, welcher, wie alle Jahre zuvor, einträchtig und entscheidungsfreudig zusammengearbeitet hat.

Natürlich gilt ein besonderer Dank unserem Chorleiter Heinz-Josef Fröschen. Er versteht es, uns auch dann zu motivieren, wenn gerade kein Konzert ansteht. Er versteht es auch, das Mögliche mit uns möglich zu machen.

Ich bedanke mich bei den örtlichen Vereinen für ihre Unterstützung und insbesondere bei der evangelischen Kirchengemeinde Wickrathberg, deren Räumlichkeiten wir immer und fleißig nutzen dürfen.

Ich bedanke mich auch beim SV-Wickrathberg und der FFW Einheit Wickrathberg für die immerwährende Hilfe bei unseren Veranstaltungen und ermuntere sie, dies auch weiterhin, nach Kräften zu tun. Natürlich gilt der Dank auch unserem „Dachverein“, dem VHD (Verein für Heimat- und Denkmalpflege Wickrathberg).

Der Vorstand ist nach Corona wieder sehr aktiv und das nächste Treffen der Ortsvereine steht am 23.06.2022 an. Bleibt mir, Euch Gesundheit, Sangeswillen und Freude an der Sache zu wünschen, auf dass wir im nächsten Jahr an gleicher Stelle zufrieden und einträchtig wieder Rückschau halten können“.

Nach diesem emotionalen Jahresbericht von Enzenmüller gab der Kassierer Hubert Schmidt seinen Kassenbericht ab. Trotz der Corona-Krise konnte man mit dem Kassenbestand zufrieden sein, zumal ein Sangesbruder jeweils 500 Euro als Spende an den Chor überwiesen hatte.

Die Kassenprüfer bescheinigten dem Kassierer Hubert Schmidt eine vorbildliche Kassenführung und baten um Entlastung des Kassierers sowie des Vorstandes, die auch einstimmig erfolgte.

Als nächstes standen Neuwahlen an, die alle per Handzeichen durchgeführt wurden und zwar

1. Geschäftsführer: Ralf Winkels
2. Vorsitzender: Manfred Kissel
  Notenwart: Herbert Schaefer
  2. Kassierer: Hans-Peter Reinders

In seinem Rückblick führte Enzenmüller aus, dass von 7 Chören im Umland nur noch Wickrathberg übriggeblieben ist. Singen ist nur noch in einer anderen Form beliebt, wie z.B. Gospel. Bei dem Altersdurchschnitt von 71 Jahren im Verein, werden natürlich jüngere Mitglieder gesucht, die auch mit anpacken können.

Da der Wickrather Männerchor sich aufgelöst hatte, ein Mitglied aber weiter Spaß am Singen hatte, wechselte Hubert Henrix nach Wickrathberg. Dort wurde er mit offenen Armen aufgenommen und Enzenmüller überreichte ihm offiziell die Chornadel.

Das Herbstkonzert soll unter dem Thema „come back“ stehen. Es werden Lieder vorgetragen, die in den letzten Jahren nicht gesungen werden konnten aufgrund der Pandemie. Aber es werden auch neue Lieder vorgetragen.

Enzenmüller wies auf die sängerische Kraft hin, die der Chor hat und die man nutzen sollte. Im Hinblick auf Chorleiter führte er aus, dass es gute Chorleiter gibt, aber man muss auch einen guten Chor finden und mit Heinz-Josef Fröschen haben sie den besten Chorleiter gefunden. Er dankte ihm und dem gesamten Vorstand für die gute Zusammenarbeit.

Weiter stand eine Ehrung an und zwar erhielt Heinz Wöffen die Goldene Nadel für 60 Jahre aktives Singen vom Deutschen Chorverband sowie die entsprechende Urkunde aus Berlin.

Auch Fröschen meldete sich zu Wort. Er bedankte sich beim Vorsitzenden und dem gesamten Vorstand. Der Männergesangverein sei ihm ans Herz gewachsen und der Verdienstaufwand stehe nicht an vorderster Stelle. Bezüglich der Stimmen im Chor macht er sich keine großen Sorgen, außer beim 1. Tenor, aber durch junge Leute wird sich das erledigen. Er gab ein Treuebekenntnis ab zum Verein und freue sich auf weitere Jahre bzw. Jahrzehnte.

Ebenfalls meldeten sich die Vertreter der örtlichen Vereine zu Wort und versprachen, den Männerchor bei ihren Aktivitäten weiterhin zu unterstützen.

Andreas Bottermann, Mitglied in Wickrathberg und gleichzeitig auch Vorsitzender des Beckrather Chores, teilte den Anwesenden mit, dass der Beckrather Chor, der seit 1879 besteht, sich nicht aufgelöst habe, man aber überlege einen Projektchor mit 16 – 18 Sängern ins Leben zu rufen. Aus diesem Grunde bat er die Vertreterin des Kirchenchores Wickrathberg Regina Böhnert doch nach Beckrath zu kommen, um dieses Projekt zu unterstützen.

Mit der 3. Und 4. Strophe des Liedes „Kein schöner Land“ endete diese harmonische Versammlung und man blieb noch auf 1 bis 2 (oder mehr) Bier gesellig zusammen.

Der Vorstand der „Eintracht“