Viersens lebendige Geschichte … Straßen und Plätze erzählen
Von RS-Redakteurin Sabrina Köhler
Viersen – Seit dem 19. März 2018 trägt ein Stichweg nördlich der Oberrahserstraße in Viersen den Namen Josef-Schürgers-Straße. Dieser Weg, der ein damals neu entstandenes Wohngebiet eröffnet, hat bereits eine besondere Bedeutung für die Stadtgeschichte. Die ersten Gebäude wurden im Jahr 2016 von der Viersener Aktienbaugesellschaft (VAB) gegründet, um Menschen in Not, insbesondere Flüchtlingen, ein neues Zuhause zu bieten.
Josef Schürgers, dessen Name die Straße nun trägt, war eine herausragende Persönlichkeit des öffentlichen Lebens in Viersen. Geboren 1922, setzte er sich jahrzehntelang für das Wohl seiner Heimatstadt und deren Menschen ein. Von 1960 bis 1965 führte er die Stadt Viersen als Bürgermeister, bevor er über viele Jahre hinweg, von 1966 bis 1985, als Mitglied des Landtags NRW politische Weichen stellte.
Für seine Verdienste wurde ihm eine Vielzahl an Ehrungen zuteil: 1969 erhielt er die silberne Stadtplakette, 1987 folgte die goldene Auszeichnung für seine unermüdliche Arbeit im Dienst der Stadt. Doch auch darüber hinaus fand sein Engagement nationale Anerkennung: 1974 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen, 1980 folgte das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.
Besonders prägend für Viersen war Schürgers Rolle als Vorstandsvorsitzender der Viersener Aktienbaugesellschaft, die von 1965 bis 1985 innehatte. In dieser Zeit entstanden unter seiner Leitung rund 1.000 neue Sozialwohnungen, wodurch zahlreicher Wohnraum geschaffen und viele Familien unterstützt wurden.
Die Benennung der Josef-Schürgers-Straße ist somit weit mehr als eine symbolische Ehrung. Sie steht für das Erbe eines Mannes, der durch sein politisches und soziales Engagement vielen Menschen in Viersen und darüber hinaus ein neues Zuhause schenkte – damals wie heute. (sk)