Von der winterlichen Natur und frostigen Nächten im Wechsel mit sonnigen Tagen ließ sich Jürgen Löscher, Dozent für Klarinette, Saxophon und Musiktheorie, im Foyer der Kreismusikschule inspirieren. Sein Konzert glich einer Collage, die von mitreißenden, wechselhaften Klanglinien begleitet wurde.
Von RS-Redakteurin Nadja Becker und Leo Dillikrath
Viersen – Ein ungewöhnliches Livekonzert prägte das vergangene Wochenende in der Kreismusikschule. Jürgen Löscher, Dozent für Klarinette, Saxophon und Musiktheorie, schuf mit seinen Improvisationen unter dem Titel „Eisbilder – Klangzeichnungen II“ eine besondere Reise, die Natur und Musik verband. Seine Klarinette harmonisierte dabei nicht nur mit live Elektronik, sie verband sich mit einem einstündigen Bildprogramm dominiert von den frostigen Nächten und sonnigen Tagen der aktuellen Jahreszeit.
Künstler und Musiklehrer Jürgen Löcher gab einen Blick auf die musikalische Seele frei, mit der er jungen Menschen nicht nur eine musikalische Ausbildung näherbringt, nein, er fördert mit Leib und Seele das Talent junger Musiker. Als Wohltat lässt sich seine Verbindung von Musik, Fauna und Flora beschreiben, gehört Musik doch zum Leben der Welt.
Jürgen Löcher ist ein Künstler mit vielen Variationen, ein hervorragender Musiker unserer Zeit. Bereits in jungen Jahren studierte er Musik in der Musikhochschule Westfalen-Lippe sowie der Folkwang Musikschule der Stadt Essen, die zeitgenössische Musik ließ ihn bei verschiedenen Avantgarde-Ensembles nicht mehr los. Im Foyer der Kreismusikschule wechselten leise und fesselnde Klangkompositionen, vermischten sich mit zerklüfteten Melodielinien – manchmal metrisch, manchmal ungebunden mit freier Rhythmik. In Verbindung mit Eiskreationen schwebten die Töne mal ungewöhnlich tief oder auffallend hell durch den Raum, charakteristisch hierbei die Erinnerungen an die Zeit des Expressionismus mit den schroffen Dissonanzen oder bekannte Jazzeinflüsse. Ein berauschendes Konzert in einer dunklen Zeit. (nb/ld)