Karnevalszug in Niederkrüchten wird zur Herausforderung

Fehlende Fahrzeugscheine, neue Auflagen für Karnevalswagen und steigende Kosten bei Sicherheitsdienst und Rettungskräfte stellen die Organisatoren des Tulpensonntagszuges in Niederkrüchten wieder vor schwere Herausforderungen.

Niederkrüchten – Die Prinzengarde Niederkrüchten von 1987 e.V. steht erneut vor Problemen, die die Vereinsarbeit und damit auch den Tulpensonntagszug in Niederkrüchten auf den Prüfstand stellen.

Bereits vor zwei Jahren hat die Prinzengarde vor dem Problem gestanden, dass die Ersparnisse in den Corona Jahren aufgebraucht waren und die Kosten rund um den Tulpensonntagszug enorm gestiegen sind. Auch der Karnevalszug im letzten Februar dieses Jahres wäre nicht zu bewältigen gewesen, wenn nicht Sponsoren den Verein unterstützen würden. „Wenn die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten, wie Gemeindeverwaltung, Polizei, Feuerwehr, Jugendamt, Deutsches Rotes Kreuz, etc., nicht so gut funktionieren würde, dann würde es nicht funktionieren!“ sagt Carsten Scholz, Vorsitzender der Prinzengarde.

„In der vergangenen Woche haben wir eine Einladung vom Bund Deutscher Karneval erhalten, die uns zu einem Informationsabend mit dem TÜV Rheinland am morgigen Mittwoch eingeladen habe. Grund hierzu ist ein Erlass vom Land NRW und damit verbunden Änderungen bei der Nutzung von Brauchtumsfahrzeugen wie Karnevalswagen. Das hat uns sofort aufhorchen lassen und unser Geschäftsführer Jan Sevenich hat sich vorab mit dem TÜV in Verbindung gesetzt“, so Scholz.

Zukünftig brauchen alle Karnevalsanhänger einen Fahrzeugschein, welcher früher nicht nötig war. Die Anhänger mussten bereits in der Vergangenheit jährlich zum TÜV, doch die Fahrzeugscheine sind bei vielen Anhängern nicht vorhanden. Auch die Kriterien bei der Zulassung und Prüfung haben sich geändert, so dürfen Anhänger mit einer Auflaufbremse ab dem kommenden Jahr nicht mehr im Karnevalszug fahren.

Nachwuchs der Prinzengarde muss ihren Karnevalsanhänger verschrotten

„Heute Morgen mussten wir erfahren, dass der Wagen unserer Minigarde bereits in der kommenden Session nicht mehr am Karnevalszug teilnehmen darf, wir haben keine Idee wie wir so kurzfristig an einen neuen Anhänger kommen, diesen umbauen und auch finanzieren können!“, so Scholz. „Wir werden nach dem Info-Abend mit dem TÜV kurzfristig alle Zugteilnehmer zu einer außerordentlichen Zugversammlung einladen.“

Die meisten Teilnehmer des Tulpensonntagszuges sind nicht in Karnevalsvereinen organisiert und wissen somit noch nichts von den neuen Regelungen. Wahrscheinlich wird es in der kommenden Session viele Vereine und Gruppen vor Problemen bestellen.

„Die Kosten sind nicht nur beim Zug, sondern auch im allg. Vereinsleben stark gestiegen!“, sagt der Vorsitzende. „Es gibt kaum noch Produzenten von Uniformen und Zubehör, damit werden die Wartezeiten immer länger und dann sind die Sachen nicht mehr zu finanzieren.
Wenn nicht ein Wunder geschieht, dann werden wir in Zukunft dem närrischen Volk nicht mehr einen farbenprächtigen Zug in Niederkrüchten präsentieren können!“ Gerne können sich Unterstützer bei der Prinzengarde melden. Jede Form von Hilfe wird dankend angenommen: Carsten Scholz, info@prinzengarde-niederkruechten.de, 02163-9519265. (opm)

Foto: Prinzengarde Niederkrüchten