Gestern verwandelte sich das Süchtelner Josefshaus in eine wahre Narrenhochburg, als die KG De Brook Müerkes zur großen Kinderkarnevalssitzung lud. Strahlende Kinderaugen, wirbelnde Tanzbeine und jede Menge Helau-Rufe sorgen für eine ausgelassene Stimmung. Trotz eines unerwarteten Stromausfalls zu Beginn der Sitzung tat das der Feierlaune keinen Abbruch – im Gegenteil.
Von RS-Redakteurin Nadja Becker und Martin Häming
Soetele – Helau und Alaaf! Gestern wackelten die Wände des Süchtelner Josefshauses, als die KG De Brook Müerkes zur großen Kinderkarnevalssitzung lud. Ein kunterbunter Nachmittag voller Spaß, Tanz und Frohsinn erwartete die kleinen und großen Jecken – gleich zu Beginn gab es allerdings eine unvorhergesehene Wendung: ein Stromausfall! Doch wahre Karnevalisten lassen sich von so etwas nicht aus der Fassung bringen. Mit viel Improvisationstalent und einem charmanten Spiel überbrückten die Kinderprinzenpaare und das Dülkener Kinderdreigestirn die Zeit, während sich das Technikteam um die Wiederherstellung der musikalischen Begleitung bemühte.

Durch das Programm führten souverän Dominic Manz und Birgit Genzen, die jedoch nicht alleine blieben. Der Nachwuchs stand bereit: Ben und Paul erprobten sich als Moderatoren und bewiesen, dass sie das karnevalistische Talent in den Genen tragen. Neben dem Viersener Kinderprinzenpaar begeisterten das Dülkener Kinderdreigestirn sowie das „große“ Boisheimer Prinzenpaar die Jecken im Saal. Doch auch die jecken „Hausherren“ durften natürlich nicht fehlen: Das Süchtelner Kinderprinzenpaar Lyon I. und Mila I. samt ihrer Begleitgarde Mia, Marie, Frieda, Lien, Lotta, Victoria, Jolie, Emily und Luisa sorgten für großartige Stimmung.

Ein Höhepunkt jagte den nächsten, so bewiesen die Mini Müerkes ihr tänzerisches Können, während die kleinen Stars des Kindergartens Himmelschirm die Bretter, die die Welt bedeuten, eroberten. Für mitreißende Tanzdarbietungen sorgten zudem die Tanzgarde des Dülkener Karnevalsvereins De Üüle sowie die kleine Tanzgarde der Crazy Kids und Laura, das Solomariechen der Süchtelner Prinzengarde mit wunderbaren, akrobatischen Bewegungen.

Doch auch das Publikum kam nicht zu kurz: Bei zahlreichen Mitmachspielen, einer fröhlichen Polonaise und spaßigen Minispielen, wie Dosenwerfen und Säckchenwerfen, war für jeden etwas dabei. Hier bewies das Viersener Kinderprinzenpaar übrigens seine Treffsicherheit. Zum großen Finale brachte die Süchtelner Kapellengarde den Saal noch einmal zum Beben und verabschiedete die begeisterte Narrenschar mit einem rauschenden Abschluss. Ein rundum gelungenes Fest, liebe KG De Brook Müerkes, danke für den wunderbaren Nachmittag.


Apropos, kennen Sie eigentlich die Geschichte der De Brook Müerkes?
Bevor die KG De Brook Müerkes 1979 offiziell gegründet wurde, schlug das karnevalistische Herz bereits viele Jahre zuvor im Süchtelner Bruch. In dieser lebendigen Nachbarschaft entstand der Wunsch nicht nur gemeinsam zu feiern, sondern auch den Nachwuchs in das jecke Treiben einzubinden.


Alles begann mit einem Straßenfest auf der Bruchstraße, aus dem sich die ersten Kinderfeste auf der Wiese von Paul Luhnen entwickelten. Die ausgelassene Stimmung und das fröhliche Miteinander führen schließlich zu einer besonderen Idee: Neben dem großen Prinzenpaar in Süchteln sollte auch ein Kinderprinzenpaar aus den Reihen der Bruch-Gemeinschaft gestellt werden.
Die ersten närrischen Tollitäten waren Prinz Helmut I. (Kallen) und Prinzessin Barbara I. (Kessels). Ihnen folgten weitere Kinderprinzenpaare und mit ihnen wuchs die Begeisterung für den Karneval immer weiter. Schließlich wurde 1979 aus einem spaßigen Nachbarschaftstreffen in der Gaststätte der Familie Hutmacher eine ernsthafte Vereinsgründung – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes „auf dem Bierdeckel“. So war sie geboren: die KG De Brook Müerkes.

Das Wappen der Gesellschaft zeigt bis heute eine Möhre – oder „Muuhre – mal mit, mal ohne H“, wie es mundartlich heißt. Diese Symbolik ist kein Zufall, denn das Bruch war einst für seinen landwirtschaftlichen Charakter bekannt. Die sich kreuzenden Möhren im Vereinswappen stehen seither für den Frohsinn und die Verbundenheit zur 5. Jahreszeit. (nb)