Kirchenkreis Krefeld-Viersen empfiehlt, flexibel auf sozialen Bedarf zu reagieren

Der Evangelische Kirchenkreis Krefeld-Viersen schließt sich den Handlungsempfehlungen der EKiR für das Absenken von Raumtemperaturen sowie für das gezielte Heizen nur weniger Gebäude, die sich dafür besonders eignen, umfänglich an.

Region – Die Abteilung Bau- und Liegenschaften des Kirchenkreises sowie der Synodalbeauftragte für Umweltfragen, Dipl. Ing. Klaus Armonies, stehen den Gemeinden auch für Beratungen in Einzelfragen zur Verfügung. Wie beispielsweise dem Vorgehen bei der Absenkung der Temperatur, dem konkreten Vorgehen bei der Messung der Feuchtigkeit sowie bei der Beschaffung von entsprechenden Messgeräten, dem richtigen Lüften, sowie von körpernahen Heizmöglichkeiten für Kirchen wie beheizbaren Bankkissen und Infrarotplatten für Organisten an der Orgelbank.

Ergänzend weist der Kirchenkreis in einem Schreiben an die 23 Gemeinden darauf hin, dass möglicherweise speziell für Heiligabend oder für größere Konzerte vor Weihnachten auch große Kirchen, die regulär nicht beheizt werden, temperiert werden sollen. Auch hierbei sei es wichtig, sich beraten zu lassen, wie das möglichst energiesparend und schonend für die Orgeln erfolgen kann, für die vor allem ständiger Temperaturwechsel problematisch ist. Zur praktischen Umsetzung wird die Verwaltung zeitnah einen Beratungstermin für Küster*innen und Kirchmeister*innen zur praktischen Umsetzung solcher Maßnahmen anbieten.

„Wichtig erscheint nach der Erfahrung geschlossener Kirchen in der Corona-Zeit“, so Superintendentin Dr. Barbara Schwahn, „dass es in diesem Winter ein verlässliches und einladendes Gottesdienstangebot gibt, wenn auch womöglich in einer „Winterkirche“ und in Decken eingehüllt.“ Ausdrücklich befürworten die katholischen Regionalteams und das Leitungsgremium des Kirchenkreises, der Kreissynodalvorstand (KSV), auch die ökumenische Nutzung von Kirchen oder Gemeinderäumen, um weniger Gebäude heizen zu müssen. „Sprechen Sie sich gegebenenfalls vor Ort ab, welche Gebäude am sparsamsten zu beheizen sind“, empfiehlt Superintendentin Schwahn in dem Schreiben.

Ähnlich wie in der Corona-Zeit sei schwer vorauszusagen, wie die Lage in den nächsten Monaten sein werde. Dazu Superintendentin Schwahn: „Wir wissen nicht, wie kalt der Winter wird, wie hoch die Gaspreise tatsächlich sein werden und welche finanziellen Maßnahmen zur Unterstützung von Privatleuten staatlicherseits noch beschlossen werden.“ Daher empfiehlt der KSV, zunächst abzuwarten, was der Bedarf ist und sich dann mit diakonischen Angeboten flexibel darauf einzustellen. In der Frage, auf welchen Bedarf wie zu reagieren ist, und für die Koordination von Angeboten stehen den Gemeinden die Diakonie Krefeld & Viersen und Geschäftsführer Ludger Firneburg zur Seite. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf diesen und ähnlichen Fragen: ob in der Wohnungsnotfallhilfe, der Bahnhofsmission, der Schuldnerberatung oder in anderen Arbeitsfeldern.

Ein flächendeckendes Angebot von Wärmestuben oder Suppenküchen werde hoffentlich nicht erforderlich sein. Sinn mache es vor allem, so die Superintendentin, Räume, die sowieso beheizt werden, auch als Wärmestuben zu nutzen. Es erscheine sinnvoll, neben einem warmen Raum auch Möglichkeiten zum persönlichen, auch seelsorglichen Gespräch angesichts der krisenhaften Gesamtlage anzubieten. In Krefeld beispielsweise hat sich ein Runder Tisch von u.a. Katholischer Kirche und Diakonie gebildet, der daran arbeitet, etwa vier Orte zu identifizieren, an denen bei Bedarf solche Stuben eingerichtet werden könnten. (opm)