Ein Hauch von Karneval, eine Prise Besinnlichkeit und jede Menge Herzenswärme – all das vereinte der gestrige Familiengottesdienst in der Evangelischen Kreuzkirche. Unter dem Motto „Wenn Träume wieder blühen“ fanden sich zahlreiche kleine und große Jecken in bunten Kostümen ein, um gemeinsam zu feiern, zu beten und zu träumen.
Von RS-Redakteurin Nadja Becker und Martin Häming
Viersche – Der Familiengottesdienst mit Kostümen, bunten Fahnen und einer mitreißenden Atmosphäre in der Evangelischen Kreuzkirche an der Viersener Hauptstraße ist nicht nur schon gute niederrheinische Tradition, er ist vor allen Dingen etwas ganz besonderes. So war es auch am gestrigen Sonntag, an dem sich ebenso traditionell hochkarätige Gäste die Ehre gaben: Das Viersener Kinderprinzenpaar Marisa I. und Cilian I. zog samt Gefolge und Senatspräsident Frank Schiffers in die festlich geschmückte Kirche ein – begleitet von den fröhlichen Klängen des Karnevalshits „Oh wie schön“ von Cat Ballou.

Den Auftakt machte allerdings ein Lied, das passender nicht sein konnte: „Nur die Liebe gewinnt“ von Brings erklang und Pfarrerin Kathinka Brunotte ließ mit Freude ihren Blick über die kostümierten Gläubigen schweifen, während die kleinen Besucherinnen und Besucher mit strahlenden Gesichtern ihre Konfetti-Tüten bereithielten. Mit einem schwungvollen Gebet brachte die Gemeinde Bewegung in den Gottesdienst. „Gott mag es, wenn wir uns bewegen!“, ermunterte Pfarrerin Brunotte die Kinder, die begeistert Konfetti in die Luft warfen.
In der sich anschließenden Geschichte wurde von einem kleinen Jungen mit einem großen Traum erzählt: Martin Luther King. Seine Vision von einer gerechten Welt bewegt bis heute die Menschen – und ebenso ging es im Interview mit dem Kinderprinzenpaar um persönliche Träume. Prinzessin Marisa I. verriet, dass sie davon träumt, einmal nach New York zu reisen, während Prinz Cilian I. große Pläne als zukünftiger Profifußballer schmiedet. Senatspräsident Frank Schiffers sprach über die Bedeutung von Träumen – und darüber, dass es manchmal Geduld und Mut braucht, um sie zu verwirklichen.

Dass in der Kreuzkirche nicht nur gebetet, sondern auch getanzt wird, wurde beim nächsten Programmpunkt deutlich: Eine Polonaise, angeführt vom Vierscher Kinderprinzenpaar, sorgte für ausgelassene Stimmung.
Ein Gottesdienst, in dem Gemeinschaft, Freude und Hoffnung ebenso ihren Platz fanden wie auch stille Momente. In den Fürbitten wurde an die Träume aller Menschen gedacht, an die Kinder, die sich nach Liebe und Geborgenheit sehnen, an die Verliebten, die auf ihr gemeinsames Glück hoffen, an die Traurigen, deren Träume geplatzt sind, an die Politikerinnen und Politiker, die Verantwortung für eine gerechte Welt tragen, und an uns alle, die manchmal kleine und manchmal große Träume haben. Ein wunderbares, christliches Zusammenkommen mit einer wunderbaren Botschaft: Im Karneval – und im Glauben – sind Träume erlaubt. (nb)
