Kontrollen vom Hauptzollamt Krefeld auf dem Bau: 110 Ermittlungsverfahren im 1. Halbjahr 2022

Schwarze Schafe auf dem Bau: Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hat kriminelle Praktiken auf Baustellen beklagt. So habe das Hauptzollamt Krefeld, das auch für den Kreis Viersen zuständig ist, allein im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres in der Region insgesamt 110 Ermittlungsverfahren im Baugewerbe eingeleitet.

Region – Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) deckte bei ihren Kontrollen vor allem illegale Beschäftigung, Sozialbetrug und Mindestlohnverstöße auf. Insgesamt habe die vom Krefelder Zoll ermittelte Schadenssumme durch nicht gezahlte Steuern und Sozialabgaben auf dem Bau rund 1,2 Millionen Euro betragen, so die IG BAU Düsseldorf. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres leitete das Hauptzollamt Krefeld 96 Ermittlungsverfahren auf dem Bau ein. Die Baugewerkschaft beruft sich dabei auf Zahlen, die das Bundesfinanzministerium auf eine Anfrage des Bundestagsabgeordneten Bernhard Daldrup (SPD) zur Kontroll-Bilanz des Zolls auf dem Bau mitgeteilt hat.

„Die hohe Zahl der Ermittlungsverfahren zeigt, dass kriminelle Methoden auf dem Bau auch in unserer Region zum Alltag gehören. Die tatsächlich aufgedeckten Verstöße sind nur die Spitze des Eisbergs“, so der Bezirksvorsitzende der IG BAU Düsseldorf, Uwe Orlob. Neben den vielen „sauber arbeitenden Unternehmen“ gäbe es noch immer unseriöse Firmen, für die Lohndumping und illegale Beschäftigung bei Bauaufträgen zum Geschäftsmodell gehörten. Und Orlob warnt vor einer weiteren Zunahme illegaler Machenschaften: „Die hohe Inflation, steigende Bauzinsen, hohe Material- und Energiekosten – alles führt zu einem wachsenden Kostendruck auf dem Bau. Unseriöse Chefs werden deshalb jetzt erst recht versuchen, ihre Kosten durch Lohndumping zu senken. Und sie werden sich noch mehr Tricksereien einfallen lassen, um Steuern und Sozialabgaben zu hinterziehen. Dadurch geraten Arbeitgeber, die sich an den Bau-Tarifvertrag halten, weiter unter Druck.

Vor diesem Hintergrund fordert der IG BAU Bezirksverband Düsseldorf deutlich mehr Kontrollen und eine stärkere Präsenz des Zolls auf den Baustellen. „Auch im Kreis Viersen wollen wir ‚saubere Baustellen‘. Der Staat muss sicherstellen, dass kriminelle Praktiken auf Baustellen keine Chance mehr haben.“ Zudem müssten auffällig gewordene Firmen von der öffentlichen Auftragsvergabe ausgeschlossen werden. „Wir brauchen ein ‚Sündenregister für Schwarzarbeit‘ – eine öffentliche Kartei, in der die Betriebe aufgelistet werden, deren Geschäftsmodell auf illegaler Beschäftigung und Lohnprellerei beruht“, so Orlob. (opm)

3 Kommentare

  1. Was soll der Staat sicher stellen, das die kriminellen Praktiken ein Ende nehmen, das ist doch eine Lachnummer. Das wird er nicht tun, denn bei der Ausschreibung werden ja Ungerechtigkeit und Betrug mit Einkalkuliert. Seit Ausschreibungen Europaweit gemacht werden, sind doch deutsche Unternehmen gravierend zurückgegangen, weil der Betrug der anderen Europäer nicht den Gleichheitsgrundsatz haben. Sie haben andere Steuerbelastungen wie der Deutsche und Fahren alle mit billigeren Kräfte, ebenso Materialien und Fahrzeuge unterliegen nicht den Forderungen wie bei uns. Schafft das Bargeld ab, und dann wird diese Masche um mindestens 50% weniger werden. Man Bedenke früher wie der Landtag gebaut wurde, waren es übergroße Mengen an Schwarzarbeitern bei Kontrollen, da ist der Bau auch fertig geworden. Wenn Ausschreibungen gemacht werden, sollen alle Voraussetzungen gleich gestellt werden um die Schwarzarbeit zu verdrängen. Hier geht das nicht weil jeder Politiker weißt was abläuft, Firmen beteiligen sich in der Baubranche und haben teils keine gerechte Löhne. Ausländische Firmen mieten alles im Ausland und wohnen in billig Pensionen oder Wohnwagen und Wohncontainern und da fängt schon die Ungleichheit an. Mann muss bei Ausschreibungen erkennen lassen, das die Regel ein gleiches sein muss, sonst ist die Ausschreibung nur das Ende der deutschen Wirtschaft. Welche alte Bauunternehmer haben wir noch? Alle großen bekannten Firmen sind vom Markt. Seit in Deutschland illegaler das Vorgehen in der Baubranche ohne große Bekanntmachung der Firmen weiter gewährt wird, und das Bargeld mit dazu beiträgt, wird dieses nicht vom Tagesablauf in den Geschäftsbereich verschwinden. Eine stärkere Präsenz des Zolls währe angenehm, aber die Voraussetzungen zur Ausschreibung müssen überarbeitet werden, um den Kriminellen das Handwerk vorher zu legen.

  2. Aber die Kriminalität wird minimiert, und der Mensch überhaupt als Ältere Person lebt nicht mehr so Gefährlich wie jetzt. 30 Euro in der Handtasche und schon Geklaut.
    Geld abholen ist sehr unangenehm, denn man wird oft beobachtet.
    Und wer hat noch Interesse einen Geldautomaten zu Sprengen, wenn es kein Geld gibt!
    Wozu brauchen wir noch Geldtransporte die Teuer und Gefährlich sind?
    Geld weg, vieles an Sorgen Eingespart.
    Ja Opa das ist etwas wo man mal überlegen sollte, was sicherer währe.
    Sicher ist dann, gehst Du in den Puff, ist als Verheirateter dann Schluss!
    Da ist dann das Ende vom Lied, hier geht es sich dann um ein Glied.

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