Kreisverwaltung sensibilisiert für antisemitische Deutungsmuster

Ende November hat der Fachtag „Moderner Antisemitismus – Was haben Rassismus, Corona und die Documenta damit zu tun?“ im Kreishaus Viersen stattgefunden. Akteure aus dem Kreis Viersen und der Kommunalverwaltung sind geladen gewesen. Das Kommunale Integrationszentrum (KI) des Kreises Viersen hat die Veranstaltung organisiert.

Kreis Viersen – Drei Themen sind am Fachtag behandelt worden. Herr Sebastian Mohr von der Servicestelle Antidiskriminierung bei Rassismus und Antisemitismus und Marit-Inga Zimmermann von der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus aus Düsseldorf haben das jüdische Leben nach 1945 in Deutschland vorgestellt. Die Diskussion um die Documenta 15 und dort auftauchende antisemitische Codes ist Frau Professorin Julia Bernstein von der University of Applied Sciences in Frankfurt beleuchtet worden. Florian Hessel vom Bagrut e. V. in Bochum hat Verschwörungserzählungen und Antisemitismus thematisiert.

„Antisemitismus wird oft für eine Form des Rassismus gehalten. Ignoriert wird dabei die Vorstellung, dass Juden Macht haben und manipulativ seien. Diese Vorstellung kommt in vielen alltäglichen Deutungsmustern vor. Zudem ist Antisemitismus, gerade in Form von Verschwörungsvorstellungen, auch eine Gefahr für die Demokratie“, so Tristan Osterfeld vom Kommunalen Integrationszentrum (KI) des Kreises Viersen.

„Das Kommunale Integrationszentrum des Kreises Viersen setzt sich für ein interkulturelles Zusammenleben ein. Die aktuellen Ereignisse in Nahost zeigen, wie wichtig es ist, über dieses Thema zu sprechen“, sagt Jens Ernesti, Dezernent für Bevölkerungsschutz, Soziales, Gesundheit und Arbeit des Kreises Viersen.
Zum Thema „Antisemitismus – was ist das eigentlich“ bietet das KI eine Broschüre an. Exemplare können unter ki@kreis-viersen.de angefragt werden.
Die Veranstaltung ist durch die Amadeu Antonio Stiftung gefördert worden. (opm)

Jens Ernesti, Dezernent für Bevölkerungsschutz, Soziales, Gesundheit und Arbeit des Kreises Viersen, begrüßt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Fachtag. Foto: Kreis Viersen