Die Corona-Pandemie hat nicht nur den Alltag der vergangenen zwei Jahre auf den Kopf gestellt. In Hinblick auf die Weihnachtseinkäufe müssen Verbraucher aufgrund der Materialknappheit in vielen Branchen mit massiven Lieferschwierigkeiten rechnen. Einige Geschenke sind aktuell nicht oder nur über Umwege erhältlich. Auch Preiserhöhungen sind denkbar.
Service – Spielekonsole PlayStation 5 macht sich rar
Die PlayStation von Sony zählt zu den erfolgreichsten Spielekonsolen der Welt – mehr als 100 Millionen wurden inzwischen verkauft. Seit 1994 das erste Exemplar angeboten wurde, bringt der Hersteller regelmäßig verbesserte Konsolen auf den Markt. Zuletzt die PlayStation 5 (PS5), die seit 19. November 2020 erhältlich ist. Seither herrscht jedoch weitreichende Produktknappheit. Viele Fans warten bis heute auf eine Gelegenheit, die neueste Spielekonsole von Sony zu ergattern.
Schuld an den immensen Lieferengpässen ist die aktuelle globale Knappheit an Halbleiter-Chips. Wie der internationale Nachrichtensender Bloomberg online berichtete, könnte es jetzt noch schwieriger werden, an eine PS5 zu gelangen – schlechte Nachrichten für alle, welche die Konsole zu Weihnachten verschenken möchten. Sony hat seine Produktionsprognose für PS5 demnach wegen Problemen im Bereich Komponenten und Logistik reduziert. Ende Oktober hatte Hiroki Totoki – Chief Financial Officer bei Sony – die Verschärfung der Teileknappheit und Logistikschwierigkeiten mitgeteilt.

Aussichtslos ist der Weihnachtseinkauf für Konsolenliebhaber dennoch nicht. Neben Gewinnspielen bei Unternehmen wie Nestlé und Vorbesteller-Aktionen wie sie der Lebensmitteleinzelhändler Real kürzlich angeboten hat, kann sich ein Blick in die Energiebranche lohnen. Wie ein Verbraucherportal für unverbindliche Strompreisvergleiche bestätigt, gibt es einige Stromanbieter mit PS5 Prämie. Wechselfreudige Stromkunden können sich die Spielekonsole durch einen neuen Tarif als Bonus sichern.
Vorsicht geboten ist bei PS5-Angeboten auf Online-Marktplätzen wie eBay. Dort werden die Spielekonsolen zum Teil zu horrenden Preisen verkauft. Schlagzeilen über sogenannte Reseller-Bots, welche das Sony-Produkt seit Markteinführung massenweise kaufen, um sie anschließend Verbrauchern völlig überteuert anzubieten, sorgen seit Monaten für Frust unter Konsolenfans.
Spielwaren, Schmuck und mehr
Neben Elektronik haben sich in Bereichen wie Spielwaren und Schmuck Lieferengpässe und Preiserhöhungen angekündigt, um nur einige der betroffenen Branchen zu nennen. Während die Frachtkosten längst ein Rekordniveau erreicht haben und internationale Lieferketten regelmäßig von Unterbrechungen geprägt sind, erschwert der Mangel an Materialien die Herstellung zahlreicher Produkte.
Weil nicht nur eine eingeschränkte Auswahl droht, sondern auch deutliche Preiserhöhungen, sind Verbraucher gut beraten, die Weihnachtseinkäufe in diesem Jahr nicht unnötig hinauszuzögern. Je höher die Nachfrage in den letzten Wochen vor Weihnachten steigt, desto mehr spitzt sich die Situation zu. Insbesondere diejenigen, die konkrete Geschenkideen zur Wunscherfüllung der Lieben haben, sollten die Besorgungen jetzt erledigen beziehungsweise bestellen.
Die beliebtesten Geschenke zu Weihnachten
Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat auf Grundlage des HDE-Konsumbarometers die beliebtesten Weihnachtsgeschenke 2021 in einer Grafik dargestellt. Laut einer Umfrage landeten Geschenkgutscheine mit 32 Prozent auf dem ersten Platz. Mehrfachnennungen auf die Frage, aus welchen Warenbereichen die Befragten Weihnachtsgeschenke planen zu kaufen, waren hierbei möglich. Den zweiten Rang belegen Bücher und Schreibwaren mit 29 Prozent. Spielwaren schafften es mit 27 Prozent auf Platz drei und Kosmetik und Körperpflegeprodukte mit 21 Prozent auf Platz vier.
Bekleidung und Schuhe sowie Bargeld reihen sich mit jeweils 18 Prozent direkt dahinter ein. Es folgen Lebensmittel mit 13 Prozent und Wellness-Geschenke mit zwölf Prozent. Ebenfalls im Mittelfeld sind Warengruppen wie Kultur, Wohnbedarf und Schmuck angesiedelt. Technische Ausrüstung wie Computer, Smartphones und Tablets sowie Elektrogeräte, Reisen, Sportartikel, Küchengeräte und Heimwerkerbedarf besetzen die hinteren Ränge der Favoritenliste.
Kleine Händler unter Druck
Für kleinere Geschäfte könnte die aktuelle Lage am Markt bald besonders kritisch werden. Viele Branchen machen einen großen Teil ihres Jahresumsatzes während der Weihnachtszeit. Das gilt unter anderem für Spielwaren- und Buchhändler. Diejenigen, die wegen der angespannten Lage in der Logistikbranche und mangelnder Lagerfläche keinen Vorrat anlegen konnten, müssen sich auf ausbleibende Einnahmen einstellen. Hinzu kommen die gestiegenen Lieferkosten, die an Verbraucher weitergegeben werden müssen.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage in den kommenden Wochen entwickelt. Fest steht, dass viele Weihnachtseinkäufe in diesem Jahr teurer als gewohnt ausfallen werden. (opm)