Lose Zahnspange oder festsitzender Retainer?

In Deutschland hat mehr als die Hälfte der Kinder und Jugendlichen in ihrem Leben irgendwann eine Zahnspange. Und alle wollen auch danach noch ein Leben lang gerade Zähne behalten. Dafür gibt es dann ebenfalls spezielle Zahnspangen.

Service – Unterschieden wird dabei zwischen losen Zahnspangen und festsitzenden Retainern. Welche Vor- und Nachteile die unterschiedlichen Methoden zur Stabilisierung nach der Kieferkorrektur haben, erklären wir gemeinsam mit Orthodentix, einer Praxis für kieferorthopädische Behandlungen mit Niederlassungen in Kempen, Geldern, Kamp-Lintfort, Willich & Nettetal.

Lose Zahnspange oder lose Haltespange

Bei Kindern und Jugendlichen kommen häufig lose Zahnspangen zum Einsatz, die durch eine kieferorthopädische Behandlung bei Orthodentix individuell auf den Nutzer abgestimmt wird. Es handelt sich hierbei um eine relativ unproblematische Art Methode zur Kieferkorrektur, die behutsam das Kieferwachstum stimuliert. Besonders bei jungen Kindern kann eine rechtzeitige Behandlung mit einer losen Zahnspange Engstände frühzeitig verhindern. Diese Zahnspangen sind sehr bekannt und können daher auch einfach als passive Spangen zur Retention, also zum festhalten der gerade Zähne verwendet werden.

Zu kurze Tragezeiten bei losen Zahnspangen

Problematisch bei losen Zahnspangen sind die oft kurzen Tragezeiten. Die meisten Patienten verwenden ihre Zahnspange nur beim Schlafen, also für etwa acht Stunden pro Tag. Studien zeigen, dass dadurch ein „Wettkampf“ zwischen Kiefer und Zahnspange entsteht, bei dem die Zahnspange nachts die Zähne in die gewünschte Richtung drückt. Während der übrigen 16 Stunden kann der Kiefer als Gegenspieler seine volle Kraft entfalten und die Zähne wieder in die entgegengesetzte Richtung drücken. Es kommt damit zu einer Vor- und Zurückbewegung der Zähne, die die Behandlung verlangsamt. Zahnärzte und Kieferorthopäden empfehlen deshalb auch bei losen Zahnspangen ein möglichst unterbrechungsfreies Tragen.

Foto: guentherbraun0/Pixabay

Bei den Haltespangen, den losen Zahnspangen zum stabilisieren der Zähne ist das ähnlich aber nicht genauso. Sie kommen in der Regel direkt nach der festen Zahnspange zum Einsatz. In dieser Phase sind die Zähne noch besonders beweglich und müssen tatsächlich 24 Stunden pro tag getragen werden. Hier kommen jetzt aber Kieferorthopäde und Patient als Team zum Einsatz. Gemeinsam kann nun ein individuelles Trageprotokoll entwickelt werden, dass es den Patienten und Patientinnen ermöglicht, die Tragezeit nach und nach zu verringern. Bis schliesslich nur noch einmal pro Woche die lose Spange zur Überprüfung der Zahnposition eingesetzt werden muss. Bei dieser Vorgehensweise ist eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit von Kieferorthopädin und Patient entscheidend.

„Für Orthodentix kein Problem, sondern eine Selbstverständlichkeit“ sagt Praxisgründer und Geschäftsführer Dr. Martin Baxmann. „Wir erreichen genauso grösste Erfolge mit bereits über 15.000 zufriedenen Patienten. Das ist einer der Gründe, dass wir Marktführer weit über den Niederrhein hinaus sind. Wir produzieren nicht nur gerade Zähne, wir sorgen von Anfang an dafür, dass sie es auch bleiben. Unsere grossen und kleinen Patienten sind begeistert!“.

Vorteile loser Zahnspangen

  •   Gute Akzeptanz, da sie bei Kindern auch schon in der Wachstumsphase des Kiefers eingesetzt werden
  •   Einfach herausnehmbar
  •   Bekannt und etabliert
  •   Lassen sich gut reinigen
  •   Kosten trägt in der Regel die Krankenversicherung

Nachteile loser Zahnspangen

  •   Hohe Disziplin zum täglichen Tragen nötig
  •   Für manche etwas klobig
  •   Kann verloren gehen

Festsitzender Retainer

Festsitzende Retainer, auch bekannt als Retentionsgeräte und Haltespangen, werden an den Zähnen des Patienten fixiert. Sie bestehen aus einem metallischen Draht, der von hinten an die Zähne geklebt wird. Weil der Patient den Retainer nicht herausnehmen, verstellen oder verlieren kann, gilt es unter Fachleuten als besonders sicher. Träger müssen jedoch wie bei festsitzenden Zahnspangen (Brackets) ein paar Ernährungs- und Pflegehinweise beachten. Am besten gelingt die Reinigung mit einer elektrischen Zahnbürste und Zahnseide (Floss).

Außerdem lassen sich festsitzende Retainer nur in Ausnahmen am Oberkiefer nutzen, weil bei den meisten Menschen beim Zubeissen die unteren Zähne den oberen Retainer. Es kann dadurch zu Schäden am Kleber kommen, die Reparaturen benötigen. Bei einer kieferorthopädischen Behandlung werden festsitzende Retainer deshalb fast immer nur an der unteren Front verwendet. Es handelt sich dabei um die Zähne, die sich an häufigsten und schnellsten verschieben und die deshalb besonders stabilisiert werden müssen.

Zähne werden für immer fixiert

Eine weitere Besonderheit bei der kieferorthopädischen Behandlung mit einem festsitzenden Retainer ist die lebenslange Tragezeit. Grade Zähne müssen dauerhaft stabilisiert werden. Der einmal angepasste und verklebte Retainer sollte deshalb nicht mehr entfernt werden. Es kann ansonsten passieren, dass die Zähne wieder in ihre alte Position wandern.

Vorteile eines festsitzenden Retainer

  •   Ein Retainer ist unsichtbar hinter den Zähnen fixiert
  •   Dauerhafte Stabilisierung der Zähne (Funktion 24 Stunden am Tag)
  •   Weniger Disziplin erforderlich, weil Retainer nicht entfernt werden kann

Nachteile eines festsitzenden Retainer

  •   Leicht Einschränkungen bei der Ernährung
  •   Etwas aufwendigere Pflege
  •   Kosten (ca. 300 Euro pro Kiefer) müssen privat bezahlt werden

Optimaler Retainer?

Einen für alle Patienten optimale Retainer gibt es nicht. Die Auswahl ist vor allem von der Zahnfehlstellung, der Abwägung von Reinigungsfähigkeit, der Häufigkeit der Kontrollen und Behandlungen durch einen Kieferorthopäden und dem Alter des Patienten abhängig.

Herausnehmbare Stabilisierungsspangen ermöglichen die beste Mundhygiene, benötigen aber auch die meiste Zusammenarbeit des Patienten. Bei festsitzenden Retainern ist hingegen kaum Zusammenarbeit des Patienten nötig, dafür sind diese schwerer zu reinigen. Welcher Kompromiss für einen Kind oder einen Erwachsenen am besten geeignet ist, lässt sich nur durch eine persönliche Beratung eines Kieferorthopäden klären.

Kombination bietet Behandlungserfolg und Komfort

Inzwischen bieten viele Kieferorthopäden eine dreifache Lösung an, die dem Patienten eine gute und komfortable Behandlung ermöglicht. Diese besteht aus durchsichtigen Schienen, die am Tag fast unsichtbar getragen werden können. Dr. Baxmann erklärt uns:„Auf diese Innovation sind wir sehr stolz und können mit Sicherheit sagen, dass diese Ergänzung die Zufriedenheit der Patienten noch einmal extrem gesteigert hat. Es ist so schade, wenn sich Zähne nach so viel Mühe wieder verschieben. Aber mit unserer optimalen 3er Kombination haben unsere Patienten alles fest im Griff!“ Nachts kommt eine herausnehmbare Spange (Hawley Retainer), die den Oberkiefer korrigiert. Am Unterkiefer wird hingegen ein festsitzender Retainer (Drahtbogen) verwendet, der die sechs sich besonders leicht verschiebenden Frontzähne fixiert.

Diese Kombination stellt sicher, dass zu jeder Tages- und Nachtzeit die Zähne stabilisiert bleiben. (opm)