Die Versorgung von Menschen mit Flucht- und Zuwanderungsgeschichten hat im Landschaftsverband Rheinland (LVR) einen hohen Stellenwert.
Viersen-Süchteln – Psychische Erkrankungen kennen keine Altersgrenze. Sie können sowohl die kleinsten als auch die ältesten unserer Gesellschaft treffen. Für all diese Bedürfnisse stehen unterschiedliche Be-handlungskonzepte und geschultes Personal zur Verfügung. Aber was ist mit Menschen, die aus anderen Ländern und Gesellschaften kommen? Schließlich macht Migration vor den Türen psychiatrischer Einrichtungen keinen Halt. Hier können verschiedene Barrieren eine ganzheitliche Versorgung erschweren, allen voran die Sprache, aber auch soziokulturelle Missverständnisse, vielfältige Prägungen und Erfahrungen in Bezug auf Alter, Geschlecht, Hautfarbe, Behinderung etc.
Dabei haben gerade Menschen mit Flucht- und Zuwanderungsgeschichten oft Traumatisches erlebt und sind für die Integration in die Gesellschaft auf eine gute seelische Gesundheit angewiesen. „Der LVR setzt sich für eine migrations- und diversitätssensible Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Migrationshintergrund ein. Das übergeordnete Ziel ist es, die institutionellen Zugangsbarrieren zu verringern sowie die professionelle interkulturelle kommunikative Kompetenz der Mitarbeitenden so zu fördern, dass gleiche Versorgungschancen bestehen“, so die Leiterin des Kompetenzzentrums Migration Dr. Ljiljana Joksimovic.
Dazu gehöre auch der Abbau von Sprachbarrieren mit dem Einsatz von Sprach- und Integrationsmittlern oder die Förderung von mehrsprachigen Behandlungsteams. Neben den Integrationsbeauftragten der einzelnen Kliniken agiert das Kompetenzzentrum Migration auf dem Klinikgelände der LVR-Klinik Viersen als Servicestelle für die trans- und interkulturelle Arbeit innerhalb aller Kliniken. Von dort aus werden Strategien entwickelt, Praxisempfehlungen erteilt, Leitfäden erarbeitet, Dokumente erstellt, Mitarbeitende beraten sowie Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten organisiert.
An wen können sich die Menschen wenden? In welchen Sprachen stehen die Fragebögen zur Verfügung? Welche Angebote bieten die Kliniken? Wer Fragen zur transkulturellen Psychiatrie und Psychotherapie hat oder mehr zum Thema erfahren möchte, kann sich gerne an die Mitarbeiterin des Kompetenzzentrums Maren Lamers (LVR-KompetenzzentrumMigration@lvr.de) wenden. (opm)