Die Hauptstadt der Provinz Limburg ist nicht nur eine der ältesten Städte der Niederlande. #Maastricht ist beliebtes Touristenziel und hat mit einem denkmalgeschützten Zentrum vielfältige Sehenswürdigkeiten zu bieten.
Von RS-Redakteurin Claudia-Isabell Schmitz
Maastricht/Niederlande – Zunächst ein wenig Geschichte, denn der Name Maastricht geht auf den Maasübergang (Mosae Traiectum) und auf eine Brücke zurück, die zurzeit des Kaisers Augustus erbaut worden war. Sie half bei der Ausbreitung der römischen Handelsniederlassung entlang der Maas die im 3. Jahrhundert zu einem Kastell ausgebaut wurde. Im Mittelalter war Maastricht der Bischofssitz von Servatius, Bischof von Tongern, denn die Germanenüberfälle nahmen zu. Bereits im Hochmittelalter hatte sich Maastricht zu einer Stadt entwickelt, die Zeitzeugnisse der jahrhundertelangen Historie zählen heute zu den Hotspots der Besucher.
Bildung, Kultur, Erholung und Shopping verbindet die Stadt miteinander. Wussten Sie schon, dass in Maastricht, nach Amsterdam, die meisten Nationaldenkmäler erhalten sind? Zudem wurde das gesamte Zentrum unter Denkmalschutz gestellt und lockt als Universitätsstadt nicht nur abends mit einem lebendigen Miteinander.
Gelegen im äußersten Südosten der Niederlande, wird die Stadt von beiden Seiten von der Maas eingerahmt. Am Maaskai im Zentrum bieten diverse Ausflugsschiffe eine Tour auf dem kühlen Nass an. Durch die Innenstadt zieht sich zudem der Fluss Jecker mit seinen Wassermühlen, der im Südwesten der Stadt ein Tal gebildet hat und Weinberge mit seinem lebensnotwendigen Wasser speist.
Die Nähe zu Flandern und der belgischen Wallonie hat längst ihren Einfluss hinterlassen. Viele Geschäfte locken mit französischen Details. Zahlreiche Gaststätten und Restaurants mischen sich zwischen die Einkaufsmöglichkeiten und Sehenswürdigkeiten. Als Hotspot gilt das moderne Sphinx-Viertel, welches in den alten Fabrikanlagen der Glas- und Keramikwerke entstanden ist. Die Stadt gilt zudem als bedeutendes kulturelles Zentrum mit einer Theaterhochschule, einem Konservatorium, einer Kunsthochschule sowie einem postakademischen Institut für bildende Kunst.
Im Frühjahr reisen mehrere Hundert international renommierter Aussteller zu einer der größten Kunst- und Antiquitätenmessen, der TEFAF, welche Exponate von der Antike bis zur Klassischen Moderne präsentiert.
Von allen Farben geprägt ist zudem der Karneval, welcher in Maastricht von der ganzen Stadt gefeiert wird. Beginnend am 11. November endet das närrische Treiben mit dem Herunterlassen des Mooswiefs (einer Puppe) am Vrijthof-Platz.
Zu den Sehenswürdigkeiten gehört das Museum für alte und zeitgenössische Kunst, das Bonnefantenmuseum, welches in einem Gebäude des italienischen Architekten Aldo Rossi beheimatet ist. Bedeutende Funde aus der Römerzeit stellt der Museumskeller im Hotel Derlon am Liebfrauenplatz aus, die Schatzkammer der Sankt-Servatius-Basilika lockt mit dem Servatius-Schrein, die Schatzkammer der Liebfrauen-Basilika mit Kunst und Ausstellungsstücken vom Byzantinischen Reich bis zur Moderne.
Archäologische und historische Sammlungen zur Geschichte der Stadt mit ihrem Glas- und Keramikhandel haben im Centre Céramique eine Heimat gefunden, daneben lockt das Naturhistorische Museum Maastricht, das Museum aan het Vrijthof als Fotografiemuseum oder das Druckereimuseum an der Jodenstraat/Judenstraße. Durstig werden Besucher im Stoombierbrouwerij De Keyzer, einer historischen Brauerei aus dem 19. Jahrhundert in Wyck und wer seinen Augen nicht trauen möchte, dem bietet das Museum van Illusies ein breites Spektrum an Sinnestäuschungen.
Barocke und klassizistische Kirchen, zwei romanische Kirchen sowie sieben gotische Kirchen und Kapellen bieten Liebhabern religiöser Bauwerke einen interessanten Besuch. Wer etwas anderes sucht, der wird sicherlich bei einem der 1.675 unter Denkmalschutz stehende Gebäude fündig.
Zu den bedeutendsten Baudenkmälern zählen die Maaspromenade, die Servatiusbrücke und die Parkanlagen mit der Liebfrauenbasilika. Die Militärwache, das Stadttheater und die Sankt-Servatius-Basilika gehören am Vrijthof zu den beliebtesten Zielen, am Rathaus bleiben die Besucher an der Minckeleers-Statue mit der „ewig brennenden Flamme“ stehen, die an den Wissenschaftler Johannes Petrus Minckeleers, den Erfinder der Gasbeleuchtung erinnert.
In der Fußgängerzone bietet sich das gotische Gerichtsgebäude als geschätztes Ziel, in der Nähe kann zudem die Dominikanerkirche mit ihren Fresken aus dem Leben von Thomas von Aquin besichtigt werden. Im Altstadtviertel, wo einst das römische Kastell stand, locken heute Einkaufszentren mit Mode- und Designergeschäften.
Wer auf den römischen Spuren wandeln möchte, dem sei das Jekerquartier, das Studentenquartier, empfohlen, welches Überreste der mittelalterlichen Stadtmauer mit dem Höllentor, dem ältesten Stadttor der Niederlande, beherbergt. Archäologische Erinnerungen an die römische Zeit bieten zudem die Stadtparks, besonders allerdings der Aldenhofpark mit spätmittelalterlichen Stadtmauern und -türmen sowie der D’Artagnan-Statue, welcher hier 1673 verstorben sein soll. Nordwestlich der Innenstadt verläuft die Linie von Dumoulin, eine ehemalige Verteidigungsanlage, dessen Bastionen miteinander durch die Kasematten verbunden sind.
Einen ausgefallenen Fotopunkt bietet das Naturschutzgebiet Sint Pietersberg mit dem Fort Sint Pieter und einer fantastischen Aussicht über die Innenstadt und das Inland. Wer hier stoppt sollte sich die Grooten am Sint Pietersberg nicht entgehen lassen, bei denen es sich um unterirdische Steinbrüche mit über 20.000 Gängen handelt. Bei einer konstanten Temperatur von 10 °C werden im Sommer auch Führungen in deutscher Sprache angeboten. (cs)