Viersen feierte in einer festlichen Zeremonie die Preisträger des Heimat-Preises 2024. Eine Auszeichnung, die das Ehrenamt und die Vielfalt vor Ort würdigt.
Von RS-Redakteurin Sabrina Köhler und Martin Häming
Viersen – Mit einer Gesamtsumme von 5000 Euro prämiert, wurden drei Projekte und Persönlichkeiten hervorgehoben, die auf beispielhafte Weise den Geist von Gemeinschaft und Regionalstolz fördern. Die Preisträger: die Karnevalsgesellschaft Hamm wer net, der Verein für Heimatpflege Viersen und der Dülkener Nachtwächter André Schmitz.
Den ersten Platz und ein Preisgeld von 2500 Euro sicherte sich die Karnevalsgesellschaft Hamm wer net mit ihrer neuen Inklusionssitzung. Diese Veranstaltung, die in Zusammenarbeit mit dem LVR-Verbund realisiert wurde, setzte neue Maßstäbe für einen barrierefreien Karneval. Menschen mit Behinderung konnten gemeinsam mit ihren PartnerInnen, Familien und Freundeskreisen ausgelassen feiern – mitten im Geschehen, unterstützt und willkommen.
„Der organisatorische Aufwand für eine mehrstündige Großveranstaltung ist enorm“, hob die Jury hervor. Doch die KG nahm diese Herausforderung an und bezuschusste außerdem die Eintrittspreise, um die Kosten für die Gäste minimal zu halten. Das Echo war überwältigend: Eine Fortsetzung ist bereits für den 26. Januar 2025 geplant. Die KG Hamm wer net hat gezeigt, wie Inklusion im Karneval aussehen kann – fröhlich, vielfältig und vorbildlich.
Der Verein für Heimatpflege Viersen, seit Jahrzehnten ein Ankerpunkt für Geschichts- und Kulturinteressierte, wurde mit dem zweiten Platz und 1500 Euro ausgezeichnet. Der lebendig geführte Verein vereint Menschen, die sich für Lokalgeschichte, Mundart, Stadtentwicklung und mehr begeistern.
Ein besonderer Dreh- und Angelpunkt ist mittlerweile der alte Lesesaal des ehemaligen Stadtarchivs. Hier treffen sich Jung und Alt zu Lesungen, Filmvorführungen und Ausstellungen. „Wir fördern, was Menschen verbindet“, lautet das Leitmotiv des Heimat-Preises, das der Verein in beeindruckender Weise erfüllt. Architektur, Literatur, Kunst und Kommunikation verschmelzen zu einem kulturellen Kaleidoskop, das die Identität Viersens bewahrt und weiterentwickelt.
Den dritten Platz und ein Preisgeld von 1000 Euro erhielt der Dülkener Nachtwächter André Schmitz. Seit Jahren begeistert er mit fachkundigen und humorvollen Führungen durch die Gassen Dülkens und die Pfarrkirche St. Cornelius – ob für Kinder, Familien oder Erwachsene.
2024 setzte er mit einem einzigartigen Ereignis ein besonderes Highlight: dem 39. Europäischen Nachtwächter- und Türmerzunfttreffen. Über vier Tage hinweg zog das Event nicht nur die Aufmerksamkeit der regionalen und überregionalen Medien auf sich, sondern verlieh der Dülkener Altstadt auch internationales Flair. André Schmitz hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Geschichte und das kulturelle Erbe der Stadt sichtbar und erlebbar zu machen – eine Aufgabe, die er mit Hingabe und Charme erfüllt.
Der Heimat-Preis, ausgelobt durch das Förderprogramm „Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen“, verfolgt ein zentrales Ziel: Menschen für die lokalen Besonderheiten zu begeistern und das Zusammenleben zu stärken. Die Stadt Viersen hat mit ihrer Preisvergabe drei Projekte ausgezeichnet, die das Brauchtum zukunftstauglich gestalten, Inklusion vorleben und das kulturelle Erbe sichtbar machen.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Förderung von Toleranz, Solidarität und einer inklusiven Gesellschaft. Gleichzeitig werden Projekte unterstützt die Jugendliche für Heimat begeistern, Nachbarschaften stärken oder Natur und Landschaft schützen. Mit den Preisträgern des Jahres 2024 wird deutlich wie vielfältig und lebendig dieses Engagement sein kann. Die Ausgezeichneten haben nicht nur Geschichte geschrieben, sondern auch einen zukunftsweisenden Beitrag zur Identität und Gemeinschaft Viersens geleistet. (sk)