Mit der 360-Grad-Kamera auf Spurensuche

Jugendliche erarbeiten ein digitales Format zum 50-jährigen Bestehen des Kreises Viersen. Beteiligt sind die Anne-Frank-Gesamtschule, die Kreis-VHS und das bei der WFG angesiedelte zdi-Netzwerk.

Viersen/Kreis Viersen – Caro ist sehr an Stadtgeschichte interessiert. „Es gibt viel Spannendes über Viersen zu berichten. Das war mir vorher gar nicht bewusst“, sagt die Jugendliche. Auch der Umgang mit moderner Technik reizt sie. Damit bringt sie ideale Voraussetzungen mit für ein aktuelles Projekt an der Anne-Frank-Gesamtschule in Viersen. Gemeinsam mit ihrer Lehrerin Sonja Rüller und Monique Manzhos vom MediaLab der Kreisvolkshochschule (VHS) erarbeiten 15 Schülerinnen und Schüler der Klassen 7 bis 10 ein digitales Format zum 50-jährigen Bestehen des Kreises Viersen. Dafür treffen sie sich immer donnerstags nach dem Unterricht zur 90-minütigen AG – ganz freiwillig und ohne Benotung.

Durch Interviews, Recherchen sowie Ton- und Filmaufnahmen mit einer 360-Grad-Kamera entsteht ein moderner Beitrag, der die Stadt Viersen aus der Perspektive von Bürgerinnen und Bürgern zeigen soll. „Es geht um Orte, die den Menschen besonders wichtig sind“, erklärt Lehrerin Sonja Rüller. Das können die Festhalle oder die Galerie im Park sein – aber auch die Lieblingseisdiele um die Ecke. Wencke ist begeistert davon, wie offen die Menschen gegenüber der Schüler-Gruppe sind: „Leute, denen wir zum ersten Mal begegnen, erzählen uns ihre persönliche Geschichte zum Ort“, so die Schülerin. Das Ergebnis wird beim Tag der offenen Tür am 24. Mai im Kreishaus präsentiert – mittels VR-Brille.

Bei dem Projekt arbeiten die Schule, die VHS und das bei der WFG angesiedelte zdi-Netzwerk Kreis Viersen eng zusammen. Im Zentrum steht das MediaLab, das die Technik jungen Menschen zur Verfügung stellt und zum kreativen Umgang ermutigt. Die Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule nutzen beispielsweise VR-Brillen, 360-Grad-Kameras, Laptops und Audiorecorder. „Wir verstehen uns als Lernort für den Themenbereich ,Digitalität in der Bildung’, was natürlich auch den MINT-Bereich berührt. Das ist auch der Grund, warum die Zusammenarbeit mit dem zdi gut passt und für uns von großem Wert ist“, erklärt Monique Manzhos. Dank der zdi-Förderung können sie und ihr Kollege Christoph Horak aktuell zwei AGs an Schulen im Kreis Viersen realisieren. Neben dem Projekt an der Anne-Frank-Gesamtschule läuft in diesem Halbjahr an der Realschule Niederkrüchten eine Plotter-AG.

„Wir freuen uns sehr, dass wir diese tollen Projekte unterstützen können“, sagt Dr. Thomas Jablonski, Geschäftsführer der WFG. Diese hat die Koordination für das zdi-netzwerk im Kreis Viersen im Jahr 2016 federführend übernommen und sich 2023 diesbezüglich noch einmal neu aufgestellt. „Unser Ziel ist es, das Netzwerk noch weiter auszubauen“, betont Jablonski. „Interessierte Unternehmen, Schulen und andere Einrichtungen sind herzlich willkommen.“
WFG-Ansprechpartnerin für dieses Thema ist Caren Schmitter, Tel. 02162 / 8179-148, E-Mail: caren.schmitter@wfg-kreis-viersen.de. (opm)

Die Jugendlichen nutzen modernste Technik, etwa eine 360-Grad-Kamera. Foto: WFG