Musikkorps der Bundeswehr spielt Benefizkonzert für Jugendkarneval

Das Musikkorps der Bundeswehr Siegburg, unter der Leitung von Oberstleutnant Christoph Scheibling, hatte sich Pandemie bedingt nach drei Jahren bereit erklärt, ein Benefizkonzert zu Gunsten des Jugendkarnevals der 1. Stadtgarde, der Großen Rheydter Prinzengarde sowie der Prinzengarde Mönchengladbach zu geben.
Von RS-Redakteurin Marlene Katz

Mönchengladbach – Pünktlich um 20.00 Uhr betraten die Musiker die Bühne im Konzertsaal des Theaters in Rheydt und wurden mit starkem Applaus begrüßt.

Dieter Beines mit Elmar Esser

Präsident Dieter Beines (Große Rheydter Prinzengarde) und der 1. Vorsitzende Elmar Esser ( 1. Stadtgarde Möncchengladbach) begrüßten die Gäste zum zweiten Mal zu diesem Benefizkonzert. Leider war kein Repräsentant der Prinzengarde Mönchengladbach vertreten. Durch den guten Kontakt von Elmar Esser zu dem Musikkorps fand dieser musikalische Leckerbissen wieder in Mönchengladbach statt. Die Beiden wünschten ein paar unterhaltsame Stunden und viel Vergnügen.

Der 1. Klarinettist gab den Ton für die Musiker an und man wartete gespannt auf den Leiter Christoph Scheibling. Er ließ etwas auf sich warten, was er damit begründete, dass er sich noch einmal das Spiel Borussia gegen Bayern angesehen habe.

Oberstleutnant Christoph Scheibling

Dann eröffnete das Korps den musikalischen Reigen mit „Am Tannenbergdenkmal“ von Ernst Stieberitz.

Zwischen den einzelnen Musikstücken erläuterte Scheibling das jeweils kommende Stück. Außerdem führte er aus, dass das Musikkorps sich immer in den Dienst einer guten Sache stellen und dass sie dies gerne machen.

Zum nächsten Musikstück „Die Königskinder“ von Engelbert Humperdinck erklärte er, dass dieser in Siegburg geboren sei und in diesem Jahr sein 100. Todestag begangen wurde. Auf seiner Musikliste standen Stücke, die es leider nicht so hoch in die Opernhäuser gebracht hatten. Außer mit „Hänsel und Gretel“, dort kam er mit dieser Oper in der Metropolitan Opera New York ganz groß raus.

Scheibling war begeistert, zum zweiten Mal in Mönchengladbach konzertieren zu dürfen. Er ist stolz sagen zu können, dass sie viele Sonderkonzerte gespielt haben für sozial schwache Kinder in den verschiedensten Städten der Bundesrepublik. Auch in der Pandemiezeit waren die Musiker als Bundeswehr in allen möglichen Sozialeinrichtungen tätig und gaben kleinere Konzerte in Altenheimen.

In Bezug auf das folgende Musikstück „The Seeker“ führte er aus, dass die Musik hierin nicht gegensätzlicher sein könnte.

Noch Prinzen-Paar Axel und Thorsten mit Dieter Lichtenhahn

In Zusammenhang mit den vielen Konzerten seines Korps führte er eine kleine Anekdote an und zwar hatten sie morgens in Marine- und nachmittags in Heeresuniform gespielt, worauf die Zuhörer meinten, die morgens, die haben aber besser gespielt.

Der folgende „Admiral Stosch Marsch“ ist der bekannteste Marsch vom Thüringer Komponisten Carl Lattan und bezieht sich auf die Marine, die einmal kaiserlich war, was wir nicht mehr bekommen. Der letzte Satz in diesem Stück lautet „Das ist der Tag des Herrn“.

Vom Festlichen ging es dann in die Welt der Phantasie. Es handelte sich bei dem nachfolgenden Stück „Ballatta delle Gnomidi“ um die Welt von Gnomen und Elfen. Durch den Gnomenreigen wird man in eine groteske Welt versetzt. Erst ist es eine ausgelassene Feier und zum Ende kehrt Ruhe ein. Dann ist es wieder ein Gezeter von Frauen und so kann man sich die Walpurgisnacht vorstellen oder das Spiel Gladbach gegen Bayern mit 5:0.

Nach einer kurzen erholsamen Pause für die Musiker wandten sich Dieter Beines und Elmar Esser noch einmal an die Gäste und waren von dem Spektrum und Repertoire sehr beeindruckt. Da die beiden aber nicht nur Musikfreunde sind, sondern auch karnevalistisch angehaucht, begrüßten sie das noch 1 Tag Restlaufzeit habende Prinzen-Paar Axel und Thorsten, das designierte Prinzenpaar Stefan und Bianca, MKV-Chef Gert Kartheuser mit Jutta, Ehrenvorsitzender des MKV Bernd Gothe sowie die MdL Jochen Klenner, Vanessa Odermatt und Frank Boss. Ihr besonderer Dank ging an die Unterstützer dieses Abends und zwar an die Stadtsparkasse Mönchengladbach, Norbert Bienen sowie MGMG.

Ehrenvorsitzender MKV Bernd Gothe
Das designierte Prinzenpaar Stefan und Bianca mit Elmar Esser

Das erste Stück nach der Pause war „633 Squadron“ ein Marsch der Luftwaffe Englands. Dieser Marsch sollte zeigen, dass man über politische Befindlichkeiten hinaus gehen sollte.

Im Haus der Deutschen Geschichte in Bonn gab es eine Ausstellung zu 70 Jahre Grundgesetz. Hier gab es u.a. einen Raum mit „Hits und Hymnen“ aus dieser Zeit und mit diesen verschiedensten Stücken, die es noch auf Musikkassetten gab, war das Korps ein Jahr auf Tournee. Sie wollten den Menschen diese Botschaft bringen und sie waren auch in Bayern, die dem Grundgesetz zuerst nicht zugestimmt hatten.

Scheibling führte weiter aus, dass genau am 9. November vor 32 Jahren die Mauer fiel und die Bürger aus der DDR wieder in die BRD reisen konnten. Auch das ist ein Teil der Ausstellung im Haus der Geschichte in Bonn.

Das Lied „Wind of Change“ wurde am 21. September für den Weltfriedenstag gespielt. Mit diesem Lied soll versucht werden, alle Menschen zusammen zu bringen für den Frieden auf der Welt.

Alan Silvestri, der „An Alan Silvestri Kaleidoscope“ komponierte, ist ein bekannter Musiker, der für unzählige Filme die entsprechende Musik geschrieben hat. Für dieses Musikstück mussten die Musiker alles geben, denn es war an Dramatik nicht zu unterbieten.

Nachdem der letzte Ton verklungen war, das Musikkorps sich präsentierte, Oberstleutnant Christoph Scheibling seinen Platz verlassen hatte, gab es so lange Standing Ovation, bis Scheibling wieder hinter seinem Pult Platz nahm und das Korps das Lied spielte „Warum ist es am Rhein so schön“.

Auf Bitten von Beines und Esser gab es dann noch eine Zugabe und zwar den „Radetzky-Marsch“.

Bevor dann zum Schluss die Nationalhymne gespielt wurde, merkte Esser gegenüber Scheibling an, wenn man zwei Mal am Niederrhein war, ist das Tradtition und das Musikkorps muss in zwei Jahren wieder in Mönchengladbach spielen.

Ein phantastischer musikalischer Abend ging für die Gäste zu Ende und sie freuen sich heute schon auf das nächste Konzert.