Das Kreisarchiv Viersen hat im Rahmen der „Kleinen Reihe“ zwei Bände unter dem Titel „Die Protokolle des Schöffengerichts Viersen 1571-1698. Teil 1 und 2“ in Zusammenarbeit mit Herbert J. K. Söthe herausgegeben.
Viersen-Dülken – Die Bände können ab sofort für 9 Euro im Kreisarchiv erworben werden.
Fast 1.000 Jahre lang, von den Tagen Karls des Großen bis zur Französischen Revolution, sind Privatstreitigkeiten und kleine Auseinandersetzungen auf Stadt- und Gemeindeebene durch sogenannte Schöffengerichte ausgefochten worden. In Viersen haben neben den Schöffen auch der Vogt, der Schultheiß und Geschworene an den Sitzungen unter freiem Himmel – auf dem heutigen Remigiusplatz – teilgenommen.
„Auch, wenn die Gegenstände dieser Streitigkeiten heute eher unbedeutend sind, offenbaren die Protokolle oft einen unschätzbaren Wert“, erläutert Marcus Ewers vom Kreisarchiv Viersen. „Denn die darin überlieferten Namen der Beteiligten lassen häufig genaue Rekonstruktionen über Familienzusammenhänge zu und sind damit für Genealogen von großem Nutzen.“
Herbert J. K. Söthe hat die Schöffengerichtsprotokolle erschlossen, aus dem Ostlimburgischen übersetzt und in Kurzangaben zusammengefasst. „Beim Ostlimburgischen, dass zu dieser Zeit in unserer Gegend gesprochen wurde, handelt es sich um eine Sonderform des Niederländischen.“ (opm)