Im Viersener Stadtrat wird die geplante Süchtelner Friedhofsbrücke erneut kontrovers diskutiert. Eine Petition der „Parents for Future – Kreis Viersen“ fordert eine umweltfreundlichere Alternative zur geplanten Stahlbrücke und hat nun den Status eines offiziellen Bürgerantrags nach § 24 der Gemeindeordnung NRW erlangt. Trotz eines bereits gefassten Beschlusses muss sich der Stadtrat somit erneut mit dem Bauvorhaben auseinandersetzen.
Von RS-Redakteurin Sabrina Köhler
Viersen-Süchteln – Die Parents for Future, die bereits über 1.000 Unterschriften gesammelt haben, kritisieren in einer Stellungnahme vor allem das mangelnde Eingehen auf ihre Bedenken. Insbesondere werden die geplanten Baumfällungen im Bereich des Hohlwegs als kritisch betrachtet. Diese könnten gesunde, alte Bäume gefährden und langfristig negative Auswirkungen auf das Ökosystem und den Hochwasserschutz haben. Die Initiative fordert eine sachliche Auseinandersetzung mit diesen Punkten und bemängelt, dass der Stadtrat bisher nur die rechtlichen Grundlagen der Petition hinterfragt habe, ohne auf die inhaltlichen Argumente einzugehen.
Ein zentrales Anliegen der Petition ist es durch das Verzicht auf die Stahlbrücke sowie eine stärkere Berücksichtigung von Naturschutzaspekten eine klimafreundlichere und kostengünstigere Lösung zu finden. „Die Kosten von rund 300.000 Euro für die Stahlbrücke sorgen bei vielen Bürgern in Zeiten knapper Stadtkassen für Kopfschütteln“, so die Petition. Zudem fordern die Natur- und Klimaschützer, dass vor der Umsetzung des Projekts die rechtlich vorgegebene Genehmigung der unteren Naturschutzbehörde eingeholt werde – ein Schritt, der laut den Aktivisten bislang nicht erfolgt sei. Auch der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) habe hier eine rechtliche Klärung beim Kreis Viersen verlangt, bisher jedoch keine Antwort erhalten.
Die Kritiker des Projekts verweisen außerdem auf die Gefahren durch Starkregenereignisse, die den befestigten Hohlweg überfluten und Schäden in der Umgebung anrichten könnten. Sie fordern daher eine umfassende Prüfung der möglichen Folgen des Brückenbaus. Die Parents for Future – Kreis Viersen hoffen auf ein Umdenken und fordern, dass die Anliegen der Bürger ernst genommen und konstruktiv diskutiert werden. In den nächsten Wochen soll die Unterschriftensammlung fortgeführt werden. Das Thema bleibt ein Brennpunkt in der Viersener Lokalpolitik und verspricht weiteren Zündstoff für die nächste Stadtratssitzung. (sk)
