Positive Entwicklung und Parkplatzunmut beim ASV Süchteln

Der ASV Süchteln kann auf Rekordzahlen im Bereich der Mitglieder verweisen, aktuell schreiten die Investitionen innerhalb der Volksbank Arena gut voran – doch es gibt ebenfalls Grund zur Klage, denn die Parkplatzsitution hat sich vor Kurzem nochmals verschlechtert.
Von RS-Redakteurin Nadja Becker

Viersen-Süchteln – Um endlich wieder eine Mitgliederversammlung möglich zu machen, war der ASV Süchteln aufgrund der Corona-Lage in der vergangenen Woche vom üblichen Weberhaus in die Sporthalle der Realschule ausgewichen. Hier konnte Vorsitzender Wolfgang Güdden erfreut zahlreiche Mitglieder willkommen heißen, die dem Verein über die lange Pause hinweg die Treue gehalten hatten. Noch vor einem Jahr sah das anders aus, als der ASV infolge des Lockdowns einen Mitgliederrückgang verzeichnet hatte.

„Dank der Unterstützung der Übungsleiter, Trainer und Verantwortlichen in den Abteilungen, aber auch der Geschäftsstelle, konnte dieser Mitgliederrückgang bis zum Jahresende mehr als ausgeglichen werden“, informierte Güdden in seiner Rede. „Wir können somit zum 31.12.2021 einen neuen Mitgliederrekord für den ASV Süchteln vermelden.“ Damit ist die Mitgliederzahl in den letzten zehn Jahren um mehr als 12 % angestiegen, bei einem Anhalten dieses Trends rechnet der ASV zum Jahresende mit einem abermaligen Mitgliederrekord.

„Das macht uns stolz und zeigt, dass der ASV Süchteln die richtigen Angebote macht“, so Güdden. Seit Juni 2021 konnte der Trainings- und Spielbetrieb im Wesentlichen stattfinden. Lediglich der Spielbetrieb im Tischtennis wurde verbandsseitig zu Beginn der Rückrunde abgebrochen. Die unterschiedlichen Restriktionen im Trainings- und Spielbetrieb waren für alle Beteiligten zeitaufwändig und lästig, aber doch notwendig, um dem Infektionsgeschehen Herr zu werden. Für den ASV stand die Sportausübung der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen immer im Vordergrund.

Die Basis des Süchtelner Vereins sei nach wie vor die Kinder- und Jugendarbeit. Zum Ende des Jahres waren 1.357 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren Mitglied im ASV. Dies sind beachtliche 40,5 %. „Kinder- und Jugendarbeit betreiben wir insgesamt in zehn Abteilungen. Dies sind die Abteilungen BMX, Fußball, Handball, Judo, Leichtathletik, Schwimmen, Tischtennis, Trampolin, Turnen und Volleyball“, erklärte der ASV-Vorsitzende, der zudem mit Stolz auf die sportlichen Erfolge der Mannschaften hinwies. „Hinzukommt unser Jugendprojekt Kirche und Sport für Süchteln, welches wir gemeinsam mit der Katholischen Kirchengemeinde St. Clemens und der Bürgerstiftung Sankt Irmgardis Süchteln organisieren.“

Während er zudem auf die positiven Investitionen innerhalb der Volksbank Arena verweisen konnte, darunter eine neue Heizungsanlage für das ASV-Waldbistro und den Umkleidetrakt sowie eine Solarthermieanlage oder eine barrierearme Rampenanlage, gab es nicht nur positive Ausführungen.

„Das macht uns stolz und zeigt, dass der ASV Süchteln die richtigen Angebote macht“, so Güdden. Foto: Rheinischer Spiegel/Rita Stertz

„Unsere politischen Bemühungen, die Parkplatzsituation am Sportpark Süchtelner Höhen und an der Volksbank Arena zu verbessern, halten an“, so Güdden. Eigentlich hatte man fraktionsübergreifend zugesagt das Thema auf der Tagesordnung zu halten, nun wurden jedoch vor Kurzem Beschilderungen an der Volksbank-Arena – absolutes Halteverbot, Feuerwehrzufahrt auf beiden Seiten der Zufahrt zur Volksbank-Arena – durch die Stadt Viersen vorgenommen.

„Vor dem Hintergrund der seit einigen Jahren immer wieder vom ASV Süchteln aufgezeigten Parkplatzprobleme an der Volksbank Arena und am Sportpark halten wir dieses Vorgehen der Stadt für äußerst unsensibel. Mit dem ASV wurde vorher hierüber nicht gesprochen“, erklärte Wolfgang Güdden. „Die Parkplatzprobleme verschärfen sich hierdurch nur. Die Anwohnerschaft der Straße Nachtigallenwäldchen wird zusätzlich belastet.“ Eine Lösung der Parkplatzproblematik sei von der Stadt bisher nicht vorgeschlagen worden. „Es war schließlich die Stadt selber, die vor vielen Jahren im Rahmen der Errichtung der Unterführung an der Hindenburgstraße den damals vorhandenen Parkplatz an der Volksbank Arena bis auf wenige Restparkplätze wegnahm und damit wesentlich die heutigen Probleme geschaffen hat. Wir hätten allenfalls Verständnis für die Maßnahme, wenn die Schaffung einer Ersatzparkfläche unmittelbar bevorstehen würde. Hinweise hierauf haben wir allerdings nicht. Selbst wenn die Beschilderung rechtlich zulässig ist – wovon wir ausgehen – muss doch festgestellt werden, dass die Lage seit vielen Jahren unverändert so ist wie sie ist; mindestens seit 2011, als der Kunstrasenplatz errichtet wurde. Aber sicherlich auch schon früher. Warum also jetzt die Beschilderung und nicht schon viel früher?“

Enttäuscht sei der ASV-Vorstand zudem über die Entscheidung der Stadtverwaltung, die der Sportausschuss nur zur Kenntnis nehmen konnte, den Vereinen die Vermarktung von Namensrechten an Sportanlagen nicht zu ermöglichen.

„Plötzlich sind Namensrechte Vermögenswerte der Stadt, die nur im Rahmen eines Pachtvertrages über die Sportanlage an einen Verein übertragen werden können. Ein derartiger Pachtvertrag muss – so die Stadtverwaltung – auch die Übernahme von Unterhaltungskosten durch den Verein regeln. Seit Jahrzehnten hat die Stadt Namensrechte an Sportanlagen, obwohl dies Vermögenswerte sein sollen, nicht vermarktet“, sagte Wolfgang Güdden.

Völlig unberücksichtigt geblieben sei zudem die Tatsache, dass es der ASV Süchteln war, der einen kompletten Kunstrasenplatz im Sportpark, dank privater Unterstützung im Wert von rund 600.000 Euro finanziert und gebaut hat. „Alleine diese Investition wäre es wert gewesen, die Vermarktung der Namensrechte zuzugestehen. Einbezogen wurde dies in die Entscheidung nicht. Uns bleibt heute nur, an dieser Stelle unsere Enttäuschung hierüber öffentlich kund zu tun. Wir stellen darüber hinaus fest, dass wir eine offizielle Antwort auf unseren schriftlichen Antrag bisher nicht erhalten haben, obwohl die Entscheidung bereits im Januar getroffen wurde.“

Von den ungünstigen Einflüssen von außen abgesehen dennoch ein erfolgreiches Jahr für den ASV, der die Möglichkeit nutzte verdiente und langjährige Mitglieder auszuzeichnen, bevor noch ein Blick auf Digitalisierung und Zukunft möglich wurde. Die ASV-App bietet hier ebenso eine stetige Informationsquelle wie die neue Homepage, welche voraussichtlich im Herbst des Jahres online geht. Über die App sind mittlerweile auch Online-Anmeldungen zu verschiedenen Veranstaltungen möglich. Derzeit sind die Sommerferien-Veranstaltungen in der fünften und sechsten Sommerferien-Woche geschaltet. (nb)

Von den ungünstigen Einflüssen von außen abgesehen dennoch ein erfolgreiches Jahr für den ASV, der die Möglichkeit nutzte verdiente und langjährige Mitglieder auszuzeichnen. Foto: Rheinischer Spiegel/Rita Stertz