Postbankstreik: Freitag und Samstag Filialen in NRW betroffen

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) reagiert auch in NRW mit Warnstreiks auf die am Montag (10.1.) gestarteten Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Postbank.

NRW – Bundesweit werden im Rahmen der ersten Welle rund 40 Filialen bestreikt. In NRW sind Beschäftigte der Postbank-Filialen in Bochum-Linden, Düsseldorf Hauptbahnhof, Neuss und Bochum-Wattenscheid am Samstag zu ganztägigen Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Bereits seit Freitagmorgen werden die Filialen in Kaarst, Köln Wilhelm-, Robert- und Josefstraße bis einschließlich Samstag bestreikt. Dortmund-Hombruch schließt sich den Arbeitsniederlegungen heute um 14 Uhr an. Der Druck auf das zum Deutsche-Bank-Konzern gehörende Unternehmen soll bis zur kommenden zweiten Verhandlungsrunde am 22. Februar weiter erhöht werden. Die Arbeitsniederlegungen finden aufgrund der aktuellen Pandemielage als Home-Office-Streiks statt.

„Das Verhalten der Arbeitgeberseite in der ersten Verhandlungsrunde hat uns sehr enttäuscht“, erklärt Roman Eberle, Gewerkschaftssekretär für den Bankensektor in NRW. „Gerade beim Thema Gehalt haben die Arbeitgeber deutlich gemacht, dass sie weder die aktuelle Inflationsentwicklung, noch der damit verbundene Verlust der Kaufkraft interessieren. Das lassen wir ihnen nicht durchgehen. Die Beschäftigten in den Postbankfilialen gehören nicht zu den Spitzenverdiener*innen im Bankensektor. Somit sind sie auf eine faire Anhebung ihrer Tarifgehälter angewiesen. Dafür setzen sie sich nun ein!“

ver.di-Verhandlungsführer Jan Duscheck: „Gerade die Beschäftigten im Postbank Filialvertrieb haben während der Corona-Pandemie fortlaufend wichtige Dienstleistungen für die Kundinnen und Kunden in den Filialen erbracht und konnten nicht im Homeoffice arbeiten. Gleichzeitig mussten sie Einbußen bei den Provisionen hinnehmen. Hier braucht es endlich einen Ausgleich und eine spürbare Anerkennung für die Beschäftigten.“

ver.di war mit der Forderung nach sechs Prozent, mindestens aber 180 Euro mehr Gehalt in die Verhandlungen gegangen. Daneben fordert die Gewerkschaft eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 150 Euro sowie eine unbefristete Übernahme für Auszubildende nach Abschluss der Ausbildung. Als pandemiebedingten Belastungsausgleich und als Ausgleich für pandemiebedingte Provisionseinbußen soll es für die Beschäftigten des Postbank Filialvertriebs insgesamt 1.500 Euro geben. Darüber hinaus wird ein Rechtsanspruch auf Altersteilzeit gefordert. (opm)

Foto: Pixabay