Die Prinzengarde der Stadt Mönchengladbach hat es sich zur Aufgabe gemacht, am Karnevalssonntag noch einmal zusammen zu kommen, bevor es in den Endspurt der letzten Tage geht. Man sitzt zusammen und genießt die noch ruhigen Stunden bei einem gemütlichen Brunch.
Bericht von RS-Redakteurin Marlene Katz
Mönchengladbach – Generalappellmeister Franz Meurers begrüßte in Vertretung des erkrankten Vorsitzenden Frank Wendler die Gardisten nebst Partnern und sandte schöne Genesungswünsche an Wendler.
Mitglied, Pulvermeister und erster Bürger der Stadt, Oberbürgermeister Felix Heinrichs, dankte Meurers, dass er die Würde des Generalappellmeisters übernommen habe. Mit Stolz würde Meurers diese Kette tragen, er sei immer mitgezogen und habe die Garde unterstützt. Auch Heinrichs habe es im Bus und in den Sälen Spaß gemacht und ganz besonders an Altweiber, denn da wurde an die Zeit vor der Pandemie angeknüpft.
An diesem Morgen wurden auch Ehrengaben an verdiente Karnevalisten und Freunde der Prinzengarde vergeben, die der Garde ewige Treue geschworen hatten.

Die erste Ehrengabe wurde an eine Frau vergeben, die eine tolle Ausstrahlung und immer gute Laune habe. Außerdem sei sie 50 Jahre Mitglied der Garde und wurde deshalb zum Ehrenmitglied ernannt. Brigitte Baltes, wer kennt sie nicht.

Die weitere Ehrengabe ging an einen Politiker und Juristen, den man schon oft auf der Bühne gesehen habe. Er sei ein ganz lieber Mensch und hatte am 30. Januar Geburtstag. Sein Geburtsjahr war 1930 und so ließ Meurers rechnen, wie alt er jetzt sei und kam auf 93 Jahre. Er sei ebenfalls seit 45 Jahren Mitglied der Garde und war 1997 deren Generalappellmeister, Rechtsanwalt Wolfgang Feinendegen.
Hans Baltes sprach anschließend für seine Frau. Es ist für ihn und seine Frau schön, Mitglied in der Familie der Prinzengarde zu sein. Für seine Frau kam diese Ehrengabe total überraschend. Weiter führte Baltes aus, dass er das Glück hatte, immer von ihr unterstützt zu werden und er nach 52 Jahren ebenfalls Ehrenmitglied geworden sei. Er selbst habe alle Funktionen in der Garde übernommen und sie habe alles mitgemacht. Seine weiteren Worte gingen an den Frank Wendler, der sich toll als Vorsitzender eingearbeitet habe. Namens seiner Frau Brigitte dankte er für diese Auszeichnung.
Meurers ging dann über zur traditionellen Spendenübergabe. Wir sitzen hier alle vor gedeckten Tischen, alles sei reichlich vorhanden und uns gehe es gut. Aber es gäbe auch Menschen, denen es nicht so gut gehe. Sie stehen oft vor einem leeren Kühlschrank, wenn sie überhaupt einen haben. Die Not in der Stadt sei allgegenwärtig, aber es gibt in Mönchengladbach eine Institution, die sich für diese Menschen einsetzt. Sie fahren zu Discountern um Sachen abzuholen und sie dann zum Nordpark zu bringen. Gemeint war die Tafel mit ihrer 1. Vorsitzenden Monika Bartsch und der 2. Vorsitzenden Diana Holzapfel.

Meurers überreichte symbolisch einen Scheck über 1.111 Euro, aber das sei nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Gleichzeitig bat er die Herren Michael Meuser und Peter Fliege von der Wilbertz Stiftung. Diese Stiftung wurde 1979 gegründet und setzt sich ebenfalls für notdürftige Menschen ein.
Bartsch dankte für diese Spende und sie versprach auch weiterhin alles zu tun was nötig sei. Sie bekämen viel Anerkennung auch viele Spenden. Seit dem Krieg in der Ukraine sei die Zahl der Bedürftigen dramatisch gestiegen und daher haben sie im Herbst einen Aufnahmestopp machen müssen. Für die Tafel seien 53 Fahrer mit 20 Kühlwagen ständig unterwegs, um die 400 Familien pro Tag zu versorgen. Alle, die bei der Tafel helfen, tun dies ehrenamtlich und die Helfer seien alle älter, sogar eine 86-Jährige stehe fünf Stunden pro Tag für die Tafel bereit.
Die Herren von der Wilbertz Stiftung fanden es bemerkenswert, was in Mönchengladbach alles auf die Beine gestellt wird. Die Stiftung unterstützt u.a. Bildungsangebote, die Tafel, den Volksverein, das Arbeitslosenzentrum usw. Die Stiftung habe es sich zum Ziel gesetzt, Gutes für Mönchengladbach zu tun.
Als nächsten Höhepunkt kündigte Meurers die Prinzenpaare an und zwar Prinz Stefan und Prinzessin Niersia Bianca mit Hofmarschall Christian Ernst sowie den Adjutanten Dieter Lichtenhahn und Stefan Neus sowie das Kinderprinzenpaar Marlon und Lea mit Hofmarschall Hajo Hering und Adjutant Louis an.
Wenn das Prinzenpaar kommt, darf natürlich auch das MKV-Präsidium mit dem Vorsitzenden Gert Kartheuser und dem Adjutanten Peter Schröter nicht fehlen.
Neben den vorherigen Ehrungen steht beim Prinzen-Brunch immer noch eine ganz besondere Ehrung aus. § 22 der Satzung sieht vor, dass der Prinz den Großorden der Prinzengarde der Stadt Mönchengladbach erhält. Darauf ist sein Name und das Jahr der Regentschaft eingraviert.
Prinz Stefan war stolz diesen Orden tragen zu dürfen und dass die Garde immer mit ihnen durch die Säle gezogen sei. Er habe jetzt weiche Knie und da sie mittlerweile Freunde geworden waren, möchte er gerne ein Teil der Garde werden, wenn die Garde es wolle.
Was sollte Prinzessin Bianca nach solchen Worten noch sagen außer, dass ihr die Gladbacher Garde sehr ans Herz gewachsen sei und sie stelle ebenfalls den Antrag bei ihnen aufgenommen zu werden. Sie freute sich auf das was noch komme und lt. ihrer App soll es Veilchendienstag 12 Grad und Sonnenschein sein. Sie bat die Garde, den Endspurt gemeinsam zu genießen.
Das Kinderprinzenpaar dankte für die tatkräftige Unterstützung der Garde während der Session und freuten sich besonders auf den Veilchendienstagszug.
Gert Kartheuser sei seit 26 Jahren Mitglied der Garde und ist stolz, deren Mütze zu tragen. Sein Resümee für die tolle Session war, dass die Garde die Stadt toll vertreten habe, einfach Spitze. Auch haben die Garden sich super verstanden, der Zusammenhalt war positiv. Viele andere Städte seien neidisch auf unsere Garden und der Karneval wird in den Garden gelebt. Auch mache Frank Wendler seine Sache als 1. Vorsitzender der Garde ganz phantastisch.

Bevor es dann zum Essen ging, ergriff Regimentspfarrer Hermann Josef Schagen das Wort. Für ihn war es das erste Mal, dass er offiziell hier sein konnte. Er sieht in der Garde auch einen sozialen Auftrag, denn wir hier seien auf der Sonnenseite des Lebens. Er sei in einer Generation groß geworden, wo vor dem Essen gebetet und auf dem Brot ein Kreuz gemacht wurde. Er wollte bewusst die Gaben segnen, aber auch die, die in der Küche sind und auch das Servicepersonal, dabei ginge es um Wertschätzung. Sie machen alles mit Herzblut und Liebe und man fühle sich bei ihnen wohl. Dann sprach er ein kurzes Gebet.
Nach dem Essen wollte Meurers einer ganz besonderen, lieben Frau seinen Dank mit einem Blumenstrauß aussprechen. Egal welche Frage man stellte hieß es immer: musst du Hilde fragen. Gemeint war Hilde Trumm, die gute Seele der Kompanie. In ihrer bescheidenen Art nahm sie den Blumenstrauß gerne in Empfang.
Zur Auflockerung des Tages hatte man die KG Schöpp op eingeladen. Mit ihrer Comedy-Show „Hotel 8 x 11“ sorgte die Tanzgarde für die Akrobatik. Weiter war für ein Model ein Zimmer in diesem Hotel frei und ein Zimmerkellner wollte anschließend unbedingt in deren Zimmer, obwohl es unter der Dusche stand.
Oder ein Pizzamann (Jost Fünfstück) brachte einigen Pizzen für das leibliche Wohl der Besucher. Katja Ebstein sang ihr Lied Theater und zum Schluss hatte das Model mit seinem Begleiter an einem Automaten das große Los gezogen. Während der einzelnen Episoden tanzte immer wieder die Garde.
Meurers bedankte sich bei Schöpp op für die tolle Einlage und meinte, man habe gut gegessen und vielleicht hätte man auch mitmachen sollen.
Anschließend bedankte er sich bei der Garde für die geselligen Stunden und dass man die letzten beiden Tage noch einmal so richtig Gas geben solle.