Fake News – Neues aus der Gerüchteküche: Immer häufiger tauchen sie auf, verbreiten Lügen, Hetze und Propaganda – wirken dabei jedoch wie echte News. Unser Faktenfinder hilft Fakenews aufzudecken.

Faktenfinder – Gefälschte Nachrichten (Fakenews) sind immer häufiger Anlass zur Sorge. Nicht nur, dass sie meist Propaganda verbreiten, gerne tauchen sie auch in Verbindung mit Computerviren (Phishing) auf. Mit ihnen wird Geld verdient oder Betrug verbreitet. Meinungen werden durch falsche politische Meldungen manipuliert und nicht nur im Wahlkampf werden Fake News gerne zur Hetze genutzt.
Dabei ist es oft nicht einfach Fakenews zu erkennen, weshalb es gerade im Netz wichtig ist genau hinzusehen, zu hinterfragen, kritisch zu lesen und die Quelle zu prüfen.
Ob Webseite, Facebook und Co. es gibt in Deutschland eine Impressumspflicht. Seiten ohne Impressum haben meist einen Grund, warum sie sich der Gesetzeslage versuchen zu entziehen. Ein gutes Beispiel sind direkt verschiedene Seiten, die im Zusammenhang mit dem Bürgermeisterwahlkampf der Stadt Viersen entstanden sind. Hetze, Lügen und Propaganda wurden genutzt um die Wahl zugunsten des gewünschten Wahlausgangs zu beeinflussen. Während bisher in Verbindung mit politischen Handlungen wahre und falsche Informationen vermischt wurden um die andere Seite zu schwächen und die eigene zu stärken ist das Verbreiten von gezielten Desinformationen noch recht neu. Zu beobachten war dies nicht nur in Viersen, sondern ebenfalls im US-Wahlkampf. Eine gezielte Verzerrung der öffentlichen Debatte wodurch der Wähler nicht mehr unterscheiden konnte, welchen Fehlmeldungen er gefolgt ist und damit für einige Jahre die falsche Person zur Wahrung seiner Interessen gewählt hat.
Ein Impressum gab und gibt es nicht auf diesen Seiten, die häufig weitergeführt werden um bei Bedarf erneut Wahlkampfgegner zu diffamieren.
Umso wichtiger ist es Inhalte von vermeintlichen Fake News gegen zu checken. Welche anderen Quellen haben die Nachricht aufgegriffen? Kann sie bei Polizei, Behörden oder gar dem Betroffenen selbst mit einer Nachfrage geprüft werden?
Gerne werden immer häufiger Falschmeldungen per Mail verschickt, die der originalen Meldung täuschend ähnlich sehen. Es lohnt dann ein genauerer Blick auf die Mail oder Webadresse, die sich von der Adresse bekannter Firmen und Marken häufig nur durch einen Bindestrich oder eine Endung unterscheidet. Nicht anders ist es in den sozialen Netzwerken – auch hier gilt: Erst denken, dann klicken. Wie lange gibt es das Profil schon? Wie viele Follower hat das Profil? Welchen Inhalt haben die bisherigen Posts oder Tweets?
Mittlerweile gibt es einige seriöse Seiten, die über Fakenews aufklären und Zusammenschlüsse von Journalisten die den unwahren Meldungen mit Fakten und Hintergrundinformationen entgegen wirken. An dieser Aufklärung beteiligt sich auch der Rheinische Spiegel. Unter unserer Kategorie „Faktenfinder“ stellen unsere Redakteure zu ganz unterschiedlichen Fake News die tatsächliche Faktenlage dar und bieten seriöse Berichterstattung.
Lesenswert ist zudem die Seite Hoaxmap.org, die auf einer digitalen Deutschlandkarte entlarvte Fake News nach Bundesland, Ort oder Schlagworten abbildet. Ebenfalls die zeitliche Angabe zu der verbreiteten Falschmeldung und ein Artikel helfen bei der Aufklärung.
Die Fake News in den Blick nimmt auch der Faktenfinder der ARD Redaktion, der unter Tagesschau.de angeboten wird. Aktuelles aus dem In- und Ausland wird hier ebenso aufgegriffen wie verifizierte Hintergrundinformationen zu der jeweiligen Thematik. Der SWR-Faktenfinder ist dagegen ein spannendes Browserspiel bei dem es darum geht Erkennen zu schärfen und selbst zu recherchieren. Welche Meldung ist richtig, welche Satire, welche falsch?
Die bei den meisten Lesern bekannteste Seite dürfte jedoch Mimikama sein, die Seite des österreichischen Vereins der es sich seit 2011 zur Aufgabe gemacht hat Internetbetrug, Falschmeldungen und Internetmissbrauch aufzudecken. Leser können zudem vermeintliche Fake News zu einer Prüfung einsenden und der Verein bietet mit Hoaxsearch eine umfassende Suchmöglichkeit.
Um Fakenews mit eingebundenen Bildern auf den Grund zu gehen bietet sich die Google Bildersuche an, die die Datenbank nach Webseiten nach diesem oder ähnlichen Bildern durchsucht. So wird schnell klar, wie der Flüchtlingsaufstand im Asylbewerberheim aus dem völlig harmlosen Kontext eines kulturellen Festes gerissen wurde. Foto-URL oder Upload genügt. Ähnlich arbeitet die Seite TinEye, mit der über 17 Milliarden Bilder auf eine Übereinstimmung geprüft werden können. Da sich aber mittlerweile auch immer mehr gefälschte Videos verbreiten, hat die Hilfsorganisation Amnesty International das kostenlose Tool YouTube Dataviewer entwickelt. Diese Programm zeigt nicht nur innerhalb von Sekunden Ort und Zeitpunkt der Aufnahme an, das Tool erstellt so genannte Thumbnails, einzelne Bilder, die für eine Bildersuche genutzt werden können.
Noch immer ähnelt das Internet ein wenig einer gesetzlosen Wildnis, doch wer hinterfragt kann seine Meinung aufgrund von echten Fakten und nicht Propaganda oder Hetze bilden. Es gilt immer zu prüfen wer die Nachricht verbreitet, wie seriös die Quelle ist oder ob sie gar bezahlt wird um mit einer falschen Nachricht die Wahrheit zu überdecken – erst denken, dann klicken! (cs)